Borussia Mönchengladbach Korbs Premiere bei Jantschkes Rückkehr

Mönchengladbach · Rechtsverteidiger Julian Korb erzielt beim 3:1 der Borussia gegen den FC Schalke 04 sein erstes Bundesligator. Tony Jantschke kehrt als Innenverteidiger in die Mannschaft zurück. Kapitän bleibt allerdings Granit Xhaka.

 Premierenjubel: Julian Korb läuft nach dem 3:1 gegen frustrierte Schalker Richtung Nordkurve. Der Rechtsverteidiger hat sein erstes Profitor erzielt.

Premierenjubel: Julian Korb läuft nach dem 3:1 gegen frustrierte Schalker Richtung Nordkurve. Der Rechtsverteidiger hat sein erstes Profitor erzielt.

Foto: Dirk Päffgen

Mit dem Kapitänsamt bei Borussia ist das seit einiger Zeit so eine Sache. Nicht immer ist nämlich auch der, der als Mann mit der Binde in eine Saison geht, auch derjenige, der sie dann in der Saison regelmäßig auf dem Platz trägt. Im Vorjahr war Filip Daems in seinem letzten Jahr in Gladbach Kapitän geblieben. Indes: Er spielte keine Rolle mehr. Deswegen war Martin Stranzl Spielführer. Er war halt Daems' Stellvertreter. Aber weil auch Stranzl lange verletzt fehlte, durfte sich die Nummer drei in der Rangliste des Mannschaftsrates, Tony Jantschke, das Stück Stoff regelmäßig überstreifen. So weit, so die Vergangenheit.

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Die Gegenwart sieht Daems nun nicht mehr im Kader, Stranzl wieder mal verletzt und Jantschke zuletzt erst angeschlagen und dann ob einer erfolgreichen Elf auf der Bank. Granit Xhaka war so der Nächste, der Borussia aufs Feld führen durfte. Seit dem Augsburg-Spiel tut der Schweizer dies. Als eine Art psychologischen Kniff hatten die Verantwortlichen das Amt verwendet, um dem Emotionsspieler Xhaka damit die zuweilen fehlende Contenance auf dem Platz mitzugeben. Auch gestern, beim 3:1 gegen Schalke 04, war Xhaka wieder Kapitän - obwohl Jantschke auch wieder in der Startelf stand - zum ersten Mal seit dem 0:1 von Köln. Die normale Hierarchie, sie war also durchbrochen. Ein Problem? "Der Trainer hat mir vor dem Spiel gesagt, dass ich sein Kapitän bleibe", erzählt Xhaka nachher. Und genau das hatte André Schubert vorher auch mit Jantschke besprochen. Also kein Problem.

Jantschke dürfte ohnehin das Ende seiner wochenlangen Abstinenz in Borussias erster Elf wichtiger gewesen sein als die Frage nach der Binde. Für den mit Unterschenkelprellung unpässlichen Alvaro Dominguez verteidigte Jantschke diesmal wieder links innen. Das kennt er schon: Denn wenn Gladbachs Innenverteidigung aus zwei Rechtsfüßen besteht, spielt Jantschke links. Und Dominguez ist nun mal der einzige Linksfuß unter den Kandidaten für das hintere Zentrum.

Ein Tony Jantschke innen bedeutete logischerweise, dass Julian Korb seinen Platz als Rechtsverteidiger behielt. Das wiederum war keine Überraschung, präsentierte sich das Eigengewächs doch zuletzt konstant gut und mit auffällig mehr Zutrauen jenseits der Mittellinie. Dieses Zutrauen mündete gestern dann auch tatsächlich in seinem ersten Profitor, als Korb den Ball zum 3:1 einschob. "Es wurde ja auch langsam mal Zeit", sagte Korb später und musste selbst schmunzeln. Seinen Distanzschuss in Hälfte eins hatte Ralf Fährmann noch prächtig parieren können. Wenig später hatte Korb mit einem weiteren Vorstoß den Elfmeter herausgeholt, den Lars Stindl zum 1:0 verwertete. Doch sein spätes Tor war natürlich das persönliche Highlight seiner vielleicht besten Leistung als Borusse.

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"Der Trainer will uns Außenverteidiger ein bisschen höher sehen, und das kommt mir natürlich auch zugute. Ich muss sagen, ich finde das eigentlich ganz gut so", sagte Korb. Seine Kollegen fanden es auch erkennbar gut so, dass Korb endlich mal traf, jedenfalls fiel der Jubel vor der Nordkurve noch ein Stückchen größer aus als sonst. Korb selbst richtete den Blick indes schnell wieder nach vorn: "Wir ruhen uns jetzt nicht auf dem Sieg aus. Wir wissen, wie schwer es im Pokal am Mittwoch auf Schalke wird. Aber wir wollen eine Runde weiter", sagte er.

(klü)
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