Borussia Mönchengladbach Krawalle im Derby bringen die Bundesliga in Bedrängnis

Mönchengladbach · Rund 30 vermummte Chaoten waren nach dem Schlusspfiff in Mönchengladbach auf den Platz gelangt und hatten sich Jagdszenen und Handgreiflichkeiten mit der Polizei und den Ordnungskräften geliefert. Die Deutsche Fußball Liga gesteht Fehler ein.

Kölner Fans sorgen mit Platzsturm für Chaos
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Foto: Dieter Wiechmann

Die DFL erklärte, bei der Terminierung des rheinischen Derbys zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln (1:0) einen Fehler gemacht zu haben. "Auch wenn die Ausschreitungen offensichtlich nicht mit der Ansetzung am Karnevalswochenende im Zusammenhang stehen, wird die DFL in dieser Hinsicht künftig noch sensibler vorgehen. Wir werden prüfen, ob und wie derartige Terminkollisionen trotz der bereits hohen Komplexität der Spielplanung vermieden werden können", sagte der scheidende DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig.

Nach dem Spiel waren FC-Anhänger, alle in weiße Overalls gekleidet, auf den Rasen gerannt und von Polizisten und Sicherheitskräften erst nach heftigen Rangeleien gestoppt worden. Die Polizei nahm zwei Randalierer fest. Ein Beamter und ein Gladbacher Ordner wurden verletzt.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wird gegen beide Vereine ermitteln. Gladbach droht wegen eines nicht ausreichenden Sicherheitsdienstes eine hohe Geldstrafe, Köln ein so genanntes Geisterspiel. Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers verteidigt im Gespräch mit dieser Zeitung das Sicherheitskonzept des Vereins: "Ich kann im Moment nicht erkennen, dass wesentliche Fehler passiert sind."

Das NRW-Innenministerium hat seine Polizeikräfte ebenfalls in Schutz genommen. Außerhalb des Stadions hätten die Beamten Ausschreitungen verhindert. Im Stadion sei zunächst der Verein für die Sicherheit zuständig. Hier habe es Mängel gegeben, sagte der Sprecher des Innenministeriums. Wolfgang Bosbach, CDU-Politiker und beratendes Mitglied im Verwaltungsrat von Köln, sieht keine Möglichkeiten für den Verein, gegen die Chaoten vorzugehen. "Wir haben die Grenzen des Möglichen erreicht", sagte der Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag. "Wir müssen erkennen, dass wir einige Intensivtäter schlicht nicht erreichen."

(RP)
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