Borussia Mönchengladbach Kruse darf jetzt endlich auch in Europa spielen

Mönchengladbach · Der Stürmer trifft zum Auftakt der Europa League mit Borussia Mönchengladbach auf den FC Villarreal (ab 19 Uhr im Live-Ticker). Nach der Qualifikation mit dem SC Freiburg vor einem Jahr verpasste er seine internationale Saison aufgrund seines Wechsels nach Gladbach.

 Max Kruse jubelt mit seinen Kollegen über den Sieg gegen den FC Schalke 04.

Max Kruse jubelt mit seinen Kollegen über den Sieg gegen den FC Schalke 04.

Foto: dpa, rwe hak

Manchmal ist der Fußball ungerecht. Max Kruse trug in der Saison 2012/2013 maßgeblich dazu bei, dass der SC Freiburg im Europapokal spielen durfte. Kruse selbst indes kam nicht in den Genuss. Denn er wechselte zu Borussia Mönchengladbach, der besseren Zukunftsperspektiven wegen. In Gladbach war er als bester Scorer der vergangenen Saison erneut daran im großen Stil beteiligt, dass sein Klub nun international spielt.

Doch Kruse musste sich noch mal gedulden. Wegen einer Harnleiter-OP verpasste er Borussias Europa-League-Play-offs gegen Sarajevo. Heute nun hat Kruses langes Warten auf sein erstes internationales Vereinsspiel dann doch ein Ende: Er trifft mit Borussia im ersten Spiel der Gruppenphase auf den FC Villarreal (19 Uhr/Live-Ticker) aus Spanien.

"Ich bin mehr als heiß auf das Spiel. Zum Start gleich zu Hause gegen ein spanisches Topteam anzutreten, einen schöneren Rahmen hätte ich mir für mein Europapokal-Debüt kaum vorstellen können", erklärte Kruse gestern. Er saß mit seinem Trainer Lucien Favre auf dem Podium bei der üblichen Pressekonferenz zum Spiel. Und man sah beiden Herren an, dass sie sich wirklich freuen auf den Vergleich mit dem Team, das in der vergangenen Saison Sechster der spanischen Primera Division wurde.

Dass Kruse angesichts seiner besonderen Motivation überdreht, ist nicht zu erwarten. Er ist Norddeutscher und von daher keiner, den die Euphorie benebelt. Eher schon münzt er sie in positive Energie um wie am vergangenen Samstag, als er gegen Schalke ein verblüffendes Comeback hinlegte. "Er hat gezeigt, dass er wieder da ist", sagte Trainer Lucien Favre. Kruse schoss ein Tor und bereitete die Treffer von André Hahn vor. Zusammen mit Hahn und dem Brasilianer Raffael bildete Kruse ein Trio, das sich an diesem Tag das Prädikat internationale Klasse verdiente. An der Stelle hebt, wie gewohnt, Lucien Favre mahnend den Finger.

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Borussia präsentiert das Europapokal-Trikot

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Foto: RPO, Stefan Klüttermann

"Schalke hat uns viele Lücken gelassen, ich fand es manchmal fast zu einfach", sagte Favre. Damit wollte der Schweizer die Erwartungen für das heutige Spiel etwas dämpfen. Gegen Villarreal wird es sicher nicht so leicht, Tore herauszuspielen. "Villarreal ist gut organisiert, sehr diszipliniert und taktisch stark. In den ersten drei Ligaspielen hat Villarreal nur ein Gegentor bekommen - vom FC Barcelona", sagte Favre.

Es ist heute auch an Max Kruse, die nötigen Lücken zu finden - oder selbst zu reißen. Er ist ein spielender Stürmer, der sich "zwischen den Linien und auf der Seite bewegt", wie Favre erklärt. Ein Stürmer also, der eine Abwehr permanent beschäftigt, torgefährlich ist, aber ebenso seine Mitspieler in Position bringen kann.

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"Alles für das Team tun", ist Kruses Wahlspruch. Doch was für das Team gut ist, ist auch für ihn gut. Kruse will sich wieder für das DFB-Team empfehlen. Da ist internationale Reputation hilfreich. Die gibt es indes nur, so ist es nun mal im Fußball, im Erfolgsfall. Tritt der ein, würde das den Borussen nebenbei einen perfekten Start in den Wettbewerb bescheren. "Wir versuchen, ohne Niederlage aus dem Spiel zu gehen, am besten aber mit drei Punkten", sagte Kruse.

(RP)
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