Borussia Mönchengladbach Kruse: "Wir wollen Augsburg distanzieren"

Mönchengladbach · Max Kruse hat seine zweimonatige Torflaute beim 4:1-Erfolg gegen Werder Bremen beendet. Im Interview mit unserer Redaktion spricht der Nationalspieler über die letzte Aufgabe des Jahres und blickt auf die Hinrunde zurück.

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Herr Kruse, Borussia hat 4:1 gegen Werder Bremen gewonnen. Der Anfang war aber schwierig, erst Ihr Elfmetertor brachte die Erlösung.

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Max Kruse Es war ja klar, dass es nicht von Anfang an ein Spiel auf ein Tor werden würde. Bremen steht mit dem Rücken zur Wand und braucht dringend Punkte. Nach dem 1:0 lief es natürlich besser, da Bremen auch aufmachen musste, um doch noch etwas mitzunehmen. Insgesamt waren wir aber über 90 Minuten die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen.

Sie mussten seit dem 18. Oktober auf ein Tor warten müssen, der eine oder andere hat schon die Minuten gezählt. Sie auch?

Kruse (grinst) Nein, was bringt es mir, darüber Gedanken zu machen. Ich sage ja immer, dass ich im Fußball im Moment lebe und nicht darauf schaue, was gewesen ist. Ich habe mich nur auf das Spiel konzentriert und auf meine Aufgabe.

Weil Raffael mit einem Muskelfaserriss aufgefallen ist, war Ihre Aufgabe ein bisschen anders. Sie haben die hängende Spitze gespielt, Branimir Hrgota die vordere Position. Was ist für Sie der Unterschied?

Kruse Ich stehe natürlich ein bisschen tiefer und ich musste mich erst mal mir Branimir ein bisschen abstimmen. Er hat sicherlich auch die Wege gemacht, aber ich war doch eher der Spieler, der etwas mehr abgekippt ist und auf der Neuneinhalb gespielt hat. Das hat auch mit der Defensivarbeit zu tun. Wir haben vorn, glaube ich, ganz gut zugestellt, so dass Bremen keine Möglichkeit hatte durch die Mitte zu kombinieren, weil sie auch mit einer Raute gespielt haben. Grundlegend verändert hat sich für mich aber nicht viel.

Borussia hat jetzt 27 Punkte, nun gilt es am Samstag in Augsburg die 30 voll zu machen.

Kruse Wir spielen ja grundsätzlich Fußball, um zu gewinnen. Ich glaube jeder, der schon mal in Augsburg gespielt hat und nun sieht, wie die Augsburger die Hinserie bisher bestritten haben, muss sich nichts vormachen: Es wird eine sehr schwere Aufgabe. Augsburg hat 24 Punkte, das sind drei weniger als wir haben — und wir haben eine gute Saison gespielt. Es ist aller Ehren wert, was Augsburg geleistet hat. Nichtdestotrotz haben wir genug Selbstvertrauen, um zu sagen, dass wir in dem Spiel etwas holen wollen.

Da kommt Ihnen das Bremen-Spiel gerade recht: Sie haben ein Tor gemacht und zwei vorbereitet — das lässt sich gut an.

Kruse Ich versuche immer dem Team zu helfen, Woche für Woche. Wenn es dann auch wieder mit dem Toreschießen und den Vorlagen klappt, freut es mich. Aber es spielt nur eine untergeordnete Rolle für mich. Wir wollen als Team erfolgreich sein.

Nach dem Augsburg-Spiel ist Pause. Tut das gut?

Kruse Wir hatten sehr viele Spiele in dieser Saison, das ist ja auch für mich Neuland, weil ich vorher nicht international gespielt habe. Es bisschen regenerieren und abschalten, das tut gut. Aber am besten geht man in die Pause mit drei Punkten aus Augsburg.

Nach zwischenzeitlich drei Niederlagen in der Bundesliga gab es nun sieben Punkte plus den Sieg in der Europa League. Was sagt das über die Mannschaft aus?

Kruse Ich glaube, bis auf das Spiel gegen Frankfurt, das wir unnötig verloren haben, müssen wir uns nichts vorwerfen. In Dortmund kann man verlieren, auch wenn der BVB im Moment unten steht. Auch in Wolfsburg kann man verlieren. Aber wir wussten, trotz der verlorenen Spiele, dass wir grundlegend nicht viel ändern müssen. Wir mussten vielleicht wieder fünf bis zehn Prozent mehr Aggressivität an den Tag legen, ansonsten haben wir ja ganz gut gespielt. Wir wollen jetzt in Augsburg gewinnen, um unsere sehr gute Hinrunde komplett abzurunden. Es ist aber noch nicht soweit, deswegen sollten wir uns ganz auf das Spiel konzentrieren. 27 Punkte sind nicht schlecht, und wir sind noch in drei Wettbewerben dabei — das ist gut. Aber wir können mit einem Erfolg in Augsburg die Augsburger auf sechs Punkte distanzieren, das ist unser Ziel.

Karsten Kellermann führte das Gespräch

(RP)
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