Borussias Kapitän Stindl "Haben spielerisch überzeugt und waren effektiv"

Sinsheim · Gefühlt ist Borussia in der Fremde in dieser Saison deutlich stärker als zu Hause, doch mit neun Heimpunkten ist die Bilanz trotz des Sieges in Hoffenheim leicht besser als auswärts (acht Punkte). So richtig kann sich das auch Kapitän Lars Stindl nicht erklären.

 Lars Stindl im Spiel gegen Hoffenheim.

Lars Stindl im Spiel gegen Hoffenheim.

Foto: dpa, ua jai

Der 29-Jährige spielte am Samstag erstmals in dieser Saison von Beginn an mit Thorgan Hazard im Offensivzentrum, weil Raffael eine Pause erhielt. Im Mittelpunkt standen beim 3:1-Erfolg jedoch andere Borussen. Auch über den Matchwinner sprach Stindl (RP-Note 3-) nach dem Spiel.

Lars Stindl, Borussia hat die zweite Halbzeit in Hoffenheim 3:0 gewonnen — so kann man es auch mal machen.

Stindl Richtig, richtig! Letzte Woche haben wir die zweite Halbzeit leider klar verloren, jetzt haben wir es anders herum gemacht. Insgesamt haben wir ein sehr gutes Spiel gehabt, haben auch in der ersten Halbzeit schon sehr gute Chancen gehabt. Da hätten wir schon ein Tor verdient gehabt. Das ist uns wieder mal nicht gelungen, das ist aber der einzige Kritikpunkt an der ersten Halbzeit. Wir haben dann aber nicht, und das ist lobenswert, aufgehört zu spielen, wie schon mal in der Vergangenheit, sondern haben weiter dran geglaubt und verdient gewonnen.

Was sagen Sie zur Leistung von Vince Grifo? Sie kennen ihn aus dem täglichen Training, doch es war nun sein erster sozusagen größerer öffentlicher Auftritt in Gladbach.

Stindl Er hat ein super Spiel gemacht. Gegen Hannover ist er reingekommen und war schon sehr wichtig für unseren Sieg. Heute hat er dann gezeigt, warum wir ihn verpflichtet haben. Er musste auf seine Chance warten, jetzt hat sich der Trainer entschieden, ihn zu bringen, und er hat seine Chance genutzt. Er hat zwei Tore vorbereitet, es war eine sehr, sehr gute Leistung.

Kann dieses 3:1 in Hoffenheim ein Startsignal-Spiel sein? Wie in Düsseldorf war es eine insgesamt sehr konzentrierte Leistung und es geht ja darum, Konstanz reinzukriegen.

Stindl Das stimmt, wir müssen einfach konstant unsere Leistungen abrufen. Es gab immer wieder Ausschläge nach oben, dann wieder Rückschläge. Aber man muss auch konstatieren, dass wir vier der letzten fünf Spiele gewonnen haben. Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Trotzdem ist es noch ein hartes Stück Arbeit bis zum Ziel.

War Hoffenheim in der Summe das beste Saisonspiel?

Stindl Eins der besten. Wir haben ja auch beim 2:0 in Bremen sehr gut gespielt und auch in Leipzig. Gerade auswärts haben wir schon einige gute Sachen gezeigt. Und auch gegen Leverkusen haben wir - auch wenn es sich komisch anhört - eine gute Leistung gezeigt. Aber wir haben dann in einer Halbzeit alles kaputtgemacht, was wir in den Wochen nach dem 1:6 in Dortmund aufgebaut hatten. Wir haben jedoch nicht aufgesteckt und dann in Düsseldorf ein sehr konzentriertes Spiel gemacht. In Hoffenheim haben wir spielerisch überzeugt und waren auch effektiv.

War der Schlüssel zum Erfolg in Hoffenheim, dass die Mannschaft nach dem Rückstand ruhig geblieben ist -anders als gegen Leverkusen?

Stindl Natürlich sind es Dinge, die wir in den vergangenen Wochen angesprochen haben: Wir müssen klar und rational spielen, auch bei Rückständen. Das ist uns letzte Woche gegen Leverkusen nicht gelungen, auch, weil wir nach dem Verlauf der ersten Halbzeit den plötzlichen Rückstand nicht so richtig fassen konnten. Wir wollten schnell etwas gut machen und sind dann ins offene Messer gelaufen. Daraus haben wir unsere Schlüsse gezogen. In Düsseldorf haben wir es defensiv dann ordentlich gemacht. Heute haben wir über die erneut gute Defensivarbeit auch spielerische Akzente gesetzt.

Nun geht es daheim gegen Mainz weiter - auswärts geht es derzeit aber besser vom Fuß. Woran liegt das?

Stindl Wir haben zu Hause auch drei von fünf Spielen gewonnen und damit neun Punkte geholt. Jetzt wollen wir gegen Mainz nachlegen, natürlich. Wir tun uns mit unserem Ansatz im Moment auswärts etwas leichter: Da haben wir vielleicht in den bespielbaren Zonen mehr Räume. Aber so richtig erklären kann ich das nicht. Wir versuchen zu Hause auch immer Lösungen zu finden. Und wir haben ja sogar gegen Leverkusen, wenn auch nur in der ersten Halbzeit, gezeigt, dass das möglich ist.

(jaso/kk)
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