Borussia Mönchengladbach Löw: Lob und Verwunderung

Freiburg · Da war selbst der Bundestrainer perplex. "Diese Niederlage haben sich die Borussen selbst zuzuschreiben", sagte Joachim Löw kurz bevor Borussias 2:4-Niederlage beim SC Freiburg besiegelt war. Borussia machte in der ersten Halbzeit ein sehr gutes Spiel, kam durch Patrick Herrmann zur verdienten 1:0-Führung und schien eindeutig auf dem Weg zu einem wichtigen Auswärtserfolg.

Borussia Mönchengladbach beim SC Freiburg: Einzelkritik
15 Bilder

Freiburg - Gladbach: Einzelkritik

15 Bilder

Nach der Pause dann kam alles ganz anders: Der Ausgleich "aus dem Nichts" (Trainer Lucien Favre), der verschossene Elfmeter von Filip Daems, die unnötige Gelb-Rote Karte, die sich Granit Xhaka in der 70. Minute einhandelte, dann zwei Gegentore binnen 60 Sekunden — "und dann stehst du mit nichts da und hast sogar noch eine halbe Klatsche gekriegt", wie Rechtsverteidiger Tony Jantschke sagte. Das 2:4 durch den schönen Freistoß von Havard Nordtveit war nur Ergebniskosmetik.

SC Freiburg - Borussia Mönchengladbach: die Bilder zum Spiel
80 Bilder

Bundesliga 13/14: Freiburg - Gladbach

80 Bilder

Eine Erklärung für das, was sich im kleinen Freiburger Stadion zugetragen hatte, fiel Löw durchaus schwer. "Erst die vielen Chancen, die nicht genutzt wurden, dann das blöde Foul, für das es Gelb-Rot gab, da darf man in der Situation nicht so hingehen", sagte Löw, der das Spiel von der Pressetribüne aus verfolgte.

WM-Zug für Kruse ist nicht abgefahren

Zur Pause, als die Mannschaft von Trainer Lucien Favre 1:0 führte, war Löw begeistert vom Spiel der Gladbacher. Die Darbietung in den ersten 45 Minuten passte komplett zu dem Eindruck, den Löw von der generellen Entwicklung in der Trainer-Ära von Lucien Favre hat. "Die Entwicklung ist sehr gut in Gladbach. Die Mannschaft ist sehr gut organisiert, es gibt eine klare Struktur im Spiel, es ist jederzeit die Handschrift des Trainers zu erkennen", sagte Löw im Gespräch mit unserer Redaktion.

"Ich traue den Borussen durchaus zu, noch Vierter zu werden", sagte er — wohl gemerkt, bevor die Niederlage im Breisgau feststand. Löw sieht in Lucien Favres Arbeit einen wesentlichen Faktor dafür, dass sich die Borussen in den letzten drei Spielzeiten in der oberen Tabellenhälfte etabliert haben. "Die Mannschaft weiß, wie man die Räume eng macht, jeder Spieler weiß, dass er auch defensiv arbeiten muss — das zeigt, das Favre intensiv mit dem Team arbeitet", sagte Löw.

Max Kruse, der sich seine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte durchaus anders vorgestellt hatte, hat noch Chancen auf die Weltmeisterschaft. "Er passt sehr gut in das Gladbacher Team und zeigt gute Leistungen. Natürlich spielt ein solcher Spieler in unseren Überlegungen eine Rolle", sagte Löw.

(can)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort