Borussia Mönchengladbach Ter Stegens Abschiedsspiele

Fussball · Noch dreimal darf der Gladbacher für Borussia ran – dann endet eine Vereinskarriere nach 18 Jahren.

 In drei Spielen endet eine Ära für Marc-André ter Stegen.

In drei Spielen endet eine Ära für Marc-André ter Stegen.

Foto: Dieter Wiechmann

Noch dreimal darf der Gladbacher für Borussia ran — dann endet eine Vereinskarriere nach 18 Jahren.

Manchmal muss sich Marc-André ter Stegen selbst korrigieren. "Wichtig ist, dass wir, ich meine Borussia, nächstes Jahr international spielt", sagt der Gladbacher Schlussmann. Denn "wir" ist in der kommenden Saison nicht mehr Marc-André ter Stegen. Es ist ein schwieriger Spagat, den der 21-Jährige vor seinen letzten drei Spielen im Borussia-Dress zu bewältigen hat. Er weiß, dass er gehen wird, nächste Saison spielt er im Dress des FC Barcelona. Doch bis dahin möchte er noch das internationale Geschäft mit Borussia erreichen.

In drei Spielen endet eine Ära für ter Stegen. Seit 18 Jahren ist er im Verein, seit 2009 im Profikader. Im Frühjahr 2011 schmiss ihn Trainer Lucien Favre mitten im Abstiegskampf ausgerechnet im Derby gegen den 1. FC Köln ins kalte Wasser. Ter Stegen schwamm sich nicht nur frei, er wurde zu einem Star in der Torhüterszene. Mini-Titan wird er genannt, eine Anspielung auf den großen Oliver Kahn, dem ter Stegen in Sachen Verbissenheit und Ehrgeiz wohl in nichts nachsteht.

Doch auch wenn er sich äußerlich immer kühl und etwas unnahbar gibt — so ganz locker nimmt er seinen Wechsel nicht. Schon im Januar, als er seinen Abschied aus Gladbach verkündete, kämpfte er mit den Tränen. Nach jedem der letzten Heimspiele geht der Keeper noch einmal in die Nordkurve, verschenkt Trikot und weitere Ausrüstungsgegenstände. Es ist eine Abschiedstournee. Mit einem Happy-End?

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Foto: rpo

"Es ist schön, dass wir noch drei super Spiele vor uns haben", sagt ter Stegen. In der Tat könnte das Restprogramm angesichts der Gegner Schalke (Vierter), Mainz (Siebter) und Wolfsburg (Fünfter) sportlich unattraktiver sein. Es gibt allerdings auch einfachere Spielpläne. Davon möchte ter Stegen jedoch nichts wissen. "Wenn Borussia international spielen möchte, müssen wir solche Spiele annehmen und das ein oder andere auch gewinnen", sagt der 21-Jährige. "Wir sind dieses Jahr gut gerüstet. Auf die letzten drei Spiele freut sich jeder."

Sportlich merkt man ter Stegen seinen bevorstehenden Wechsel nicht an. Borussias Schlussmann ist gewohnt zuverlässig, einziger Ausreißer war sein fataler Patzer in Braunschweig, als er einen harmlosen Rückpass über seinen Fuß ins Tor kullern ließ. Eine Stärke ter Stegens ist jedoch, Misserfolge schnell abhaken zu können. In Nürnberg oder gegen Stuttgart glänzte er mit starken Paraden, er ist in dieser Spielzeit notenbester Spieler im RP-Klassement.

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Und so wird Marc-André ter Stegen noch einmal 270 Minuten alles geben für Borussia. Es werden 270 emotionale Minuten, vor allem für ihn selbst. "Ich möchte die letzten Spiele genießen", sagt ter Stegen. "Ich weiß, dass danach etwas anderes kommt. Aber solange ich noch für Borussia spielen darf, denke ich auch an nichts anderes." Der Torhüter hat auch schon einen konkreten Plan für den Endspurt: "Wir sind gut gerüstet. Wir werden jetzt alles reinwerfen, was wir haben - und dann gucken, was dabei herauskommt. Hoffentlich das Bestmögliche."

(RP)
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