Borussia Mönchengladbach Martin Stranzl und André Hahn — Status: Hoffnungsträger

Kempen · Der eine soll gegen den HSV sein Comeback als Borussias Abwehrchef geben, der andere brennt auf einen Einsatz im Sturmzentrum. Martin Stranzl und André Hahn sind die Hoffnungsträger bei Borussia Mönchengladbach.

Borussia Mönchengladbach: Martin Stranzl und André Hahn mischen wieder mit
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Stranzl und Hahn mischen wieder mit

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Dass die Hoffnung zuletzt stirbt, das wissen sie in Gladbach nur zu genau. Bei zwei Abstiegen haben die Borussen-Fans erleben müssen, wie es ist, wenn auch die Hoffnung irgendwann das Zeitliche segnet, und bei der Last-Minute-Rettung 2011 bejubelten sie bei Borussia, dass die Hoffnung auf den Ligaerhalt eben auch in den deprimierendsten Stunden berechtigt gewesen war. Nun sind in dieser Saison gerade einmal drei Spieltage absolviert, und es gibt heuer beileibe viele andere Dinge vor der Hoffnung, auf die die Gladbacher setzen können, aber trotzdem gilt: Nach drei Niederlagen zum Start beruhigt es jeden Borussen, etwas oder jemanden zu haben, der Hoffnung auf Besserung verspricht. So wie Martin Stranzl. So wie André Hahn. Die beiden könnten am Freitag gegen den HSV (20.30 Uhr, LIve-Ticker) in Borussias Startelf stehen und brennen darauf, beim Projekt "Bock umstoßen" mitzuhelfen.

Stranzls bestandener 90-Minuten-Einsatz beim 2:1-Testspielsieg in der Schweiz am Freitagabend sorgte jedenfalls schon mal für zufriedene Gesichter bei den Borussen. Es war ein wichtiger Etappenschritt auf dem Weg zurück auf die Bundesligabühne für den 35-jährigen Österreicher. Eine Bühne, auf der er letztmals am 22. März beim 2:0 in München mitwirken konnte. Seitdem verpasste er verletzt 13 Pflichtspiele. Und gerade beim verkorksten Saisonbeginn fehlte er als Stabilisator und Wortführer an vielen Ecken und Enden. Dass indes auch er kein Heilsbringer ist und seine Rückkehr allein schon gar keine Garantie für einen Heimsieg gegen Hamburg ist, darauf weist Stranzl dieser Tage natürlich hin. Die Rolle als Hoffnungsträger haftet ihm trotzdem an.

Eine ähnliche Rolle strebt auch André Hahn an. Nach seinem vor Saisonbeginn erlittenen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich ist er nun wieder bei 100 Prozent. Gegen Bremen hatte er als Einwechselspieler eine Großchance, die er vergab, gegen Sion traf er nun. "Das Tor war für mich persönlich schon wichtig. Es tat gut, mal wieder länger auf dem Platz zu stehen. Dann auch noch zu treffen, war für mich als Stürmer sehr positiv", sagte der 25-Jährige hinterher. "Ich bin zufrieden. Die Verletzung war echt ärgerlich, aber ich habe es überstanden und bin bereit, wieder Vollgas zu geben und der Mannschaft zu helfen." Hahns letzter Startelf-Einsatz in der Liga datiert auch vom 22. März.

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Das ist Martin Stranzl

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Foto: Dieter Wiechmann

Die Möglichkeit, als zentraler Stürmer in die Mannschaft zu rutschen, ist in jedem Fall da, denn so richtig nachhaltig konnte sich bislang kein Kontrahent empfehlen. Josip Drmic sammelte zwar jetzt als Joker mit zwei Toren für die Schweiz beim 3:2 gegen Slowenien ordentlich Selbstvertrauen, aber er ist eben in diesen Tagen auch nicht in Gladbach, um sich weiter und besser ins System von Lucien Favre einzugewöhnen. Und vielleicht ist es gerade Hahns Spielweise, dieses Kämpfen, Kratzen, Beißen, Rennen, das ihn in Borussias aktueller Lage für einen Einsatz prädestiniert.

Vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind avancierte dagegen Patrick Herrmann: Er zog sich gegen Sion eine schwere Kapselreizung mit Sehnenansatzbeteiligung zu. Wann "Flaco" wieder ins Training einsteigen kann, soll nun von Tag zu Tag entschieden werden. Fällt Herrmann gegen den HSV aus, könnten Thorgan Hazard und Ibrahima Traoré das Duo auf Borussias offensiven Flügeln bilden.

(klü)
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