Borussia Mönchengladbach Eberl: "Stranzl hat nicht gefehlt"

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach hat eine überraschende Niederlage gegen Eintracht Frankfurt einstecken müssen. Vor heimische Kulisse verspielten die "Fohlen" eine 1:0-Führung und verloren 1:3. Borussias Sportdirektor Max Eberl wollte diese Pleite nicht an dem fehlenden Kapitän festmachen.

Borussia Mönchengladbach unterliegt Eintracht Frankfurt: Einzelkritik
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Borussia - Frankfurt: Einzelkritik

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Eigentlich lief alles nach Plan. Gladbach ging gegen die Hessen früh in Führung, einem souveränen Sieg im Borussia-Park schien nichts mehr im Wege zu stehen. 84 Minuten und einige vergebene Chancen später verließen die "Fohlen" dennoch den Platz als Verlierer.

"Ich kann die Entwicklung des Spiels kurz nach dem Abpfiff auch nicht erklären. Ich finde, wir haben das Spiel sehr gut begonnen und sehr viel Druck gemacht. Wir hatten viele und gute Torchancen. In der zweiten Halbzeit kamen wir dann schlecht heraus — klar: Frankfurt stand höher und enger. Damit kamen wir einfach nicht klar. Wir kamen nicht mehr gut hinten raus und haben den Ball nicht mehr gut laufen lassen. Dann ist es schwierig", sagte Torhüter Yann Sommer nach der Partie.

Manager Max Eberl sah das ähnlich: "In der Mitte der ersten Hälfte haben wir ein paar Chancen mehr zugelassen. Wir haben verpasst, das zweite Tor vor der Halbzeit zu schießen und dann bleibt es halt eng. Frankfurt hat es dann in der zweiten Halbzeit einfach besser gemacht, als wir: Sie haben aus ihren Chancen die Tore gemacht. Wir haben uns zu weit nach hinten drängen lassen."

Xhakas Gelb-Rote Karte in der Nachspielzeit musste derweil gar nicht groß thematisiert werden — zu offensichtlich war der Fehler des Schweoizer Mittelfeldspieles. "Das ist eine vollkommen unnötige Gelb-Rote Karte. Aber das weiß er auch selber", sagte Eberl.

Keine Kritik an der Abwehr

Das Fehlen des Kapitäns Martin Stranzl wollte der Manager derweil nicht als Ausrede für die drei Gegentore gelten lassen. "Stranzl hat nicht gefehlt. Damit sollten wir nicht anfangen. Er ist ein wichtiger Spieler, aber die Niederlage kann man daran nicht festmachen."

Auch Trainer Lucien Favre sah das Problem nicht in der Defensive, sondern im Zusammenspiel der Mannschaftsteile. "Wir haben den Frankfurtern zu viele Räume gegeben, das lag aber nicht an der Abwehr, sondern wir haben zu viele Lücken zwischen Mittelfeld und Viererkette zugelassen. So kann man nicht verteidigen! Es muss zwischen Offensive und Defensive bei uns passen", sagte der Schweizer.

Keine Katastrophe

Der ansonsten sehr zuverlässige Sommer patzte zu allem Überfluss beim letzten Gegentor des Tages. Mit einem Fehlpass leitete er den Treffer ein. "Beim dritten Gegentor spiele ich einen schlechten Ball. Ich wollte das Spiel schnell machen, weil Frankfurt nicht gut stand. Aber der Ball kam nicht gut an und dann gibt es ein Tor", war seine selbstkritische Erklärung nach der Partie.

Während der Keeper erklärte, dass es solche Spiele gebe, sagte Eberl: "Wir waren nie so vermessen zu sagen, dass wir nach 18 Spielen ohne Niederlage die Liga niederrennen werden. Wir haben immer gewusst, wie eng die Liga ist. Heute haben wir den Abstand zum Gegner zu groß werden lassen, so dass sich Frankfurt immer wieder lösen konnte. Und wir sagen jetzt nicht: 'Unglaublich, dass so etwas passiert ist.' Nein. Das kann passieren, das ist Bundesliga."

Komplimente möglicherweise "nicht optimal"

Borussia-Coach Favre vermutete derweil, dass dem Team der Erfolg ein wenig zu Kopf gestiegen sein könnte: "Wir müssen in jedem Spiel ans Limit gehen, wir haben in letzter Zeit viele Komplimente für unser Spiel bekommen, vielleicht war das auch nicht optimal."

Zwei Niederlagen in Folge hat sein Team nun kassiert, Sommer und Co. wollen sich deswegen aber nicht verrückt machen lassen. "Es war nicht unser bestes Spiel. Wir werden uns das Spiel noch mal gut anschauen, werden noch mal alles korrigieren und einfach weiterarbeiten", versicherte Sommer: "Wir haben zwar zwei Mal verloren, es ist aber nicht alles schlecht. Bitte jetzt nicht alles wieder umdrehen. Wir bleiben cool und arbeiten weiter."

(kk)
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