Borussia Mönchengladbach Max Kruse darf über 100.000 Facebook-Fans jubeln

Mönchengladbach · Vom Branchenführer Mesut Özil ist Max Kruse noch ein ordentliches Stück entfernt. Özil hat in den sogenannten sozialen Medien ein regelrechtes Imperium errichtet. 20 Millionen Menschen folgen dem Nationalspieler bei Facebook, über sieben Millionen sind es bei Twitter. Davon kann Kruse vorerst nur träumen. Immerhin aber hat er nun schon 100.000 Fans bei Facebook.

Und weil er sich darüber so freut, hat der Mönchengladbacher Fußballspieler eine ungewöhnliche Aktion gestartet. Seine Fans sollen ihm bei "Facebook" Vorschläge zum Torjubel unterbreiten. Den besten Jubel will er bei nächster Gelegenheit in der Öffentlichkeit präsentieren. Das hat er der "Bildzeitung" verraten. Bislang feiert Kruse seine Treffer mit einem kurzen Sprint zur Außenlinie, einer spektakulären Rutschpartie auf den Knien und auf jeden Fall zum Abschluss sehr gern mit weit ausgebreiteten Armen.

Ob er zum Einüben einer neuen Form des Jubels einen eigenen Choreographen beschäftigen wird oder die Angelegenheit bei hingebungsvollen Zusatzschichten zum normalen Training erledigt, ist noch nicht heraus. Es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass vor der Weltpremiere im Borussia-Park oder einer anderen berühmten Spielstätte ein ausgiebiges Videostudium der passenden Bewegungen erfolgen muss. Denn der Profi von heute überlässt nichts dem Zufall. Es ist bekannt, dass Kruses Kollegen im Weltfußball ihre Jubelposen ausgiebig trainieren. Die Gesten sind nicht nur angemessener Ausdruck von Freude, sondern auch ein Marketinginstrument. Wer durch seinen Jubel auffällt, der fördert seinen Marktwert im Internet. So sind die spontanen Gesten, wie sie die Brasilianer Romario und Bebeto 1994 bei der WM mit dem Schaukeln eines imaginären Babys aufführten, mittlerweile Bestandteile regelrechter Drehbücher. Heute würde Bebeto den Torjubel wahrscheinlich einem führenden Hersteller von Baby-Nahrung zur Vermarktung anbieten.

Von Vermarktung spricht der Nachfahr Kruse noch nicht. Damit er die Vorschläge seiner Fans einem größeren Publikum zeigen kann, muss er zunächst mal die wichtigste Bedingung erfüllen. Er muss treffen. Dabei hilft auch die größte "Facebook"-Gemeinde nicht.

(pet)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort