Borussia Mönchengladbach Mit Vorzeigefohlen Hahn und Spaß in die Zukunft

Mönchengladbach · Der Offensivmann ist derzeit ein Hauptdarsteller bei Borussia. Auf dem Rasen und auch am Donnerstag bei einer Sponsoren-Vorstellung.

Vorzeige-Fohlen: André Hahn (rechts) ist gestern bei der Präsentation des neuen Co-Sponsors der Borussen, ZTE, dabei. Wie auch (v.l.) Jacky Zhang (ZTE), Vizepräsident Rainer Bonhof und Geschäftsführer Stephan Schippers.

Vorzeige-Fohlen: André Hahn (rechts) ist gestern bei der Präsentation des neuen Co-Sponsors der Borussen, ZTE, dabei. Wie auch (v.l.) Jacky Zhang (ZTE), Vizepräsident Rainer Bonhof und Geschäftsführer Stephan Schippers.

Foto: Dieter Wiechmann

Manchmal gönnen sich die Borussen den Blick in die Vergangenheit. Sie schauen sich dann sozusagen ein Best-of ihrer Tore und der kreierten Chancen aus den vergangenen Spielen an. Trainer André Schubert nutzt das einerseits natürlich zur Motivation der Seinen, die sich an den Szenen, die in flotter Reihenfolge zusammengeschnitten sind, ein bisschen berauschen können. Doch für Schubert haben diese Sitzungen mit der Selbstschau auch einen pädagogischen Effekt. Die jungen Leute von heute sind vor allem visuell geschult, trefflich ausgewählte Bilder sagen oft mehr als tausend erklärende Worte. Schubert weiß, was sein Team kann, doch er weiß auch, dass es noch viel Entwicklungspotenzial hat. Nun ja, und wie kitzelt man die Herrschaften besser, als wenn man ihnen zeigt, wie sie es richtig gut gemacht haben. Das macht doch Lust auf mehr.

Der Hauptdarsteller der letzten Torschau war natürlich André Hahn. Dreimal traf er, erst einmal bei den Bayern, dann zweimal gegen Leverkusen, das brachte vier Punkte ein und die zu 99,9 Prozent sichere Qualifikation für die Play-offs zur Champions League. Weswegen die Borussen recht entspannt - wie übrigens Gegner Darmstadt auch - ins letzte Spiel am Samstag gehen können. Für die Reise ins heimatliche Bundesland - Schubert kommt aus dem hessischen Kassel - hat Schubert seinem Team den Auftrag gegeben, sich "mit Leidenschaft und Spaß" aus dieser kuriosen Saison zu verabschieden. Am besten mit dem ersten Auswärtssieg des Jahres.

Auch was das angeht, ist Hahn ein Vorbild. Er ist mit viel Spielfreude aus seiner Verletzungszeit wiedergekommen, mit viel Power und Innovationswillen (schließlich spielte er plötzlich ein ganz neue Rolle). Hahn ist derzeit das Vorzeigefohlen, denn er steht für die Stehauf-Männchen-Saison des gesamten Klubs. So war es nicht verwunderlich, dass er gestern auch das Team vertrat, als es um die Zukunft der Borussen ging: Hahn repräsentierte die Abteilung Sport, als der neue Co-Sponsor, der Technologie-Konzern ZTE aus China, vorgestellt wurde.

Borussia ist nun also auf dem asiatischen Markt vertreten - für einen Klub, der zum zweiten in Folge mit dem Thema Champions League unterwegs ist, gehört sich das fast ein bisschen. Die Gäste aus Fernost haben mit den Borussen große Ziele, und ganz sicher werden die Gladbacher recht zeitnah auch mal nach China reisen. Zudem wird natürlich fleißig diskutiert, wer es den werden könnte in den Play-offs zur Meisterliga. "Vielleicht treffen wir ja unsere Freunde von Manchester City wieder", sagte Vize-Präsident Rainer Bonhof gestern. Die Briten waren in der vergangenen Saison Gegner in der europäischen Spitzenklasse und könnten nun den Platz in der Premier League belegen, der ein erneutes Treffen bringen könnte.

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Doch vor der großen weiten Welt liegt Darmstadt. Das ist wohl das Bodenständigste, was die Bundesliga zu bieten hat: das uralte Stadion am Böllenfalltor, die vor allem kämpfende Mannschaft - das klingt eher nach einem Wählscheibentelefonen als nach hochgezüchteten Smartphones. Vor allem aber nach Arbeit und Schweiß. Beides werden die Borussen, die Schubert morgen auf den Platz schicken wird, auch einbringen müssen, wenn sie des Trainers Vorgabe erfüllen wollen.

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Wer spielen soll, ist offen. Sieben Profis fehlen, darunter auch Lars Stindl, der erneut freigestellt ist aus privaten Gründen. Möglich ist, dass Roel Brouwers, der scheidende Kultspieler, noch mal auflaufen darf. Und auch andere, die zuletzt wenig spielten. "Alle haben es sich verdient, zu spielen", versichert Schubert. Vielleicht gibt es am Samstag ein paar Kandidaten für den nächsten Tor-Film, die in den Folgen zuvor kaum vorkamen.

(RP)
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