Borussia Mönchengladbach Newcastle sagt ab — was wird nun aus de Jong?

Fussball · Der britische Klub will den Stürmer nicht kaufen – oder versucht den Preis zu drücken. Bei Borussia ist eher kein Platz für ihn.

 Luuk de Jong wird wohl nicht zur Borussia zurückkehren.

Luuk de Jong wird wohl nicht zur Borussia zurückkehren.

Foto: ap

Der britische Klub will den Stürmer nicht kaufen — oder versucht den Preis zu drücken. Bei Borussia ist eher kein Platz für ihn.

Luuk de Jongs Zukunft ist ungewiss. Eigentlich war der Plan, dass der Niederländer, der bei Borussia keine Rolle mehr spielt, nicht nur an Newcastle United ausgeliehen, sondern auch gleich verkauft werden sollte. Daraus wird jedoch vorerst nichts. Denn der Klub aus der Premier League zieht die Kaufoption für den 23-Jährigen nicht. Die vermutlich vereinbarte Ablösesumme von 8,5 Millionen Euro ist den Briten wohl zu teuer.

Das ist verständlich, denn de Jong überzeugte auch auf der Insel bislang nicht. Er spielte zwar mit 666 Minuten Einsatzzeit fast achtmal so viel wie in der Hinrunde in Gladbach. Ein Tor gelang dem Niederländer aber nicht. "Es stimmt, dass Newcastle die Option nicht gezogen hat", bestätigte Sportdirektor Max Eberl. Er hat den Auftrag, den höchstmöglichen Betrag für den teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte reinzuholen — einen Gutteil der von Borussia 2012 an Enschede bezahlten zwölf Millionen Euro muss er ohnehin abschreiben.

Eberl bestätigt Interesse mehrerer Vereine

Eberl schließt nicht aus, dass Newcastles Absage ein Versuch ist, den Kaufpreis zu drücken. "Das dürfte der Hauptgrund sein", sagte er. "Allerdings gibt es viele Vereine, die an ihm interessiert sind." Mehrere englische Klubs sollen den Stürmer haben wollen, auch der PSV Eindhoven gilt als Interessent. Allerdings hatte de Jong betont, dass eine Rückkehr in die Niederlande angesichts der mangelnden Stärke der Ehrendivision keine Option ist.

Luuk de Jong verliert mit Newcastle United beim FC Chelsea
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Auch eine Rückkehr nach Gladbach ist nicht ausgeschlossen. "Natürlich ist das eine Option", sagte Eberl. "Wir müssen gucken, was für uns und den Jungen die beste Lösung ist. Er hat ja auch seine eigenen Pläne." In den Plänen Lucien Favres kommt de Jong jedenfalls eher nicht vor. "Ich möchte nicht über die Zukunft sprechen", sagte der Trainer am Rande der "Fohlentour".

Zumal die Konkurrenz zu stark ist. Max Kruse und Raffael sind unumstritten und absolut gesetzt. Ihre Klasse zeigten sie im Spiel gegen die SKG Roßdorf im Rahmen der "Fohlentour" allerdings nicht. Am Abend zuvor hatten die Borussen frei — und feierten das Saisonende wohl ausgiebig. Vor allem an Kruse ging das nicht spurlos vorbei: Der 26-Jährige vergab beim 11:1-Sieg gegen den Kreisliga-A-Klub einige Großchancen. Gut, dass es unter Wettkampfbedingungen besser läuft. In der Liga traf Kruse zwölfmal, bereitete zwölf Treffer vor. Raffael schoss 15 Tore. Da ist für Luuk de Jong wohl kein Platz.

Also liegt ein Wechsel nahe. Sportdirektor Eberl gab sich betont geduldig. "Er hat ja einen Vertrag, ich habe keinen Druck", meinte er. "Wenn Interessenten da sind, wird man sich unterhalten." Allerdings sinkt der Marktwert des 23-Jährigen mit jedem torlosen Monat weiter. Und so auf Rosen gebettet ist Borussia noch lange nicht, um einen solchen Vertrag mal eben zum Großteil abzuschreiben.

Vermutlich wird Eberl deshalb schon bald einen neuen Abnehmer für den Stürmer finden. Am Ende bleibt dann die Erkenntnis, dass der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte gleichzeitig ein Fehleinkauf war. Es dürfte eine Warnung für die Zukunft sein. Viel Geld bringt nicht immer gleichzeitig großen Erfolg. Das weiß jetzt auch Max Eberl.

(RP)
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