Borussia Nicht mit der Grätsche

Borussia will sich für die schwache Vorstellung in Dortmund rehabilitieren. Doch Trainer Frontzeck warnt vor übertriebenem Eifer. Für ihn ist das Heimspiel gegen Meister Wolfsburg eine Herausforderung.

 Frontzeck warnt vor übertriebenem Eifer.

Frontzeck warnt vor übertriebenem Eifer.

Foto: ddp, ddp

Die Welt ist nicht untergegangen in Dortmund. Gladbach hat schlecht gespielt und völlig verdient 0:3 verloren am vergangenen Samstag. "Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass solche Spiele passieren können, auch wenn man eigentlich gefestigt ist", sagt Rainer Bonhof, der Weltmeister von 1974 und heutige Vizepräsident Borussias. Er rät: "Mund abputzen und weitermachen."

Und wieder gewinnen — möglichst gleich am Samstag gegen den amtierenden Deutschen Meister VfL Wolfsburg. Eine gute Gelegenheit zur Wiedergutmachung. Aber bitte nicht mit dem sprichwörtlichen Schaum vorm Mund, mahnt Trainer Michael Frontzeck: "Wir sollten nicht grätschend durch das Stadion fliegen."

Da klingt ein wenig Sorge durch, dass seine Spieler sich von ihm übel aufgestoßenen Schlagzeilen nach der Pleite in Dortmund ("Böser Larifari-Auftritt" oder "Rückkehr der Auswärts-Schlaffis") beeindrucken und zur Aufgabe der vor Dortmund bewährten Ordnung verleiten lassen, allzu stürmisch auf Wiedergutmachung drängen könnten: "Das kann passieren, wenn man auf Teufel komm raus etwas erreichen will und verkrampft. Wir müssen das Spiel wohl überlegt angehen und kühlen Kopf behalten, die Räume dicht machen. Es geht darum, die Spielkontrolle zu halten und uns nicht etwas einzufangen, das wir nicht wieder aufholen können", mahnt der Trainer.

Der beste Angriff in Deutschland

Denn der Gegner ist nicht irgendwer, auch wenn Wolfsburg statistisch momentan als Tabellen-Zehnter mit Borussia als Zwölften beinahe auf Augenhöhe ist. "Da kommt der Meister", betont Frontzeck. "Wolfsburg hat seine drei letzten Bundesligaspiele gewonnen. Die Mannschaft ist gegenüber dem Vorjahr unverändert, hat nach wie vor die Qualität der Meistersaison und den besten Angriff in Deutschland mit dem Ausnahmestürmer Dzeko. Das wird für uns eine große Herausforderung."

Und der Auftakt zu einem Restprogramm, das es in sich hat. Denn von den neun noch ausstehenden Spielen sind sechs gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte. Reizvolle Aufgaben, wie Rainer Bonhof sagt. In denen Borussia zeigen kann, dass sie sich nicht von Rückschlägen aus der Ruhe bingen lässt, sondern den Weg fortsetzt, den sie begonnen hat.

Die Frage, ob er dies mit genau der Elf tut, die zuletzt unter dem Strich erfolgreich war und nur in Dortmund patzte, oder ob es die eine oder andere Veränderung in der Startelf geben wird, ließ Michael Frontzeck gestern offen: "Die Mannschaft ist sicher nicht in Stein gemeißelt. Der eine oder andere Spieler, der im Moment draußen sitzt, ist auf dem Sprung." Rob Friend könnte so einer sein für den Angriff; Karim Matmour ist angeschlagen. Und im Mittelfeld vielleicht Tony Jantschke.

(RP)
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