Borussia Mönchengladbach "Noch ein Sieg bis zur Traumsaison"
Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach steht mit einem Bein in der Champions League. Nach dem 3:0-Sieg gegen Bayer Leverkusen können die Borussen die Euphorie nur mit Mühe verstecken.
Die Zuschauer im natürlich ausverkauften Borussia-Park sahen ein hochklassiges Bundesliga-Spiel, wie auch Borussias Manager Max Eberl befand. "Das Spiel ist den Ansprüchen gerecht geworden. Es war ein sehr intensives Spitzenspiel, Leverkusen hat uns grade am Anfang kaum ruhige Phasen gegönnt, ab der 20. Minute sind wir dann aber selbstbewusster geworden und hatten zwei, drei gute Torchancen", sagte Eberl. "Ob der Sieg in der Höhe verdient war, weiß ich nicht, aber er war verdient."
Während die Mannschaften im ersten Durchgang auf Augenhöhe agierten und es folgerichtig mit einem 0:0 der besseren Sorte in die Pause ging, ging der zweite Durchgang klar an die Gastgeber. Duch die Tore von Max Kruse (50.), Patrick Herrmann (81) und Ibrahima Traoré (88.) wurde es am Ende sogar ein deutlicher Sieg für die Borussen. "Hintenraus waren wir eiskalt bei der Chancenverwertung", sagte Eberl. "Wir haben am Anfang ein bisschen Probleme gehabt, weil Leverkusen die Räume sehr eng gemacht hat. Letztendlich haben wir aber sehr verdient gewonnen", sagte Torwart Yann Sommer, der vor allem in der ersten Halbzeit durch eine Glanztat gegen Heung-Min Son seinen Anteil daran hatte, dass die Borussia wieder einmal ohne Gegentor blieb.
Der Vorsprung auf Platz vier beträgt nun schon fünf Punkte. "Aber es sind noch sechs Punkte zu vergeben. Es versteht sich von selbst, dass wir das Ding seriös nach Hause spielen müssen", mahnte Eberl. "Zu diesem Zeitpunkt auf Platz zwei zu stehen, ist schon besonders. Ich müsste meinen Vater fragen, wann es das letzte Mal am Ende der Saison so war." Auf die Euphoriebremse wollte Eberl zwar nicht partout drücken, war aber sichtlich um Sachlichkeit bemüht: "Es ist natürlich schön, zu sehen, welche Blüten unsere Arbeit trägt. Das genießen wir auch, aber wir dürfen uns jetzt nicht zurücklehnen."
Auch Tony Jantschke konnte seine Begeisterung nicht verstecken. "Wenn du, genau wie Leverkusen, so eine Rückrunde spielst und schlägst die dann 3:0, ist das phänomenal", sagte der Abwehrspezialist, der neben Roel Brouwers in der Innenverteidigung erneut maßgeblichen Anteil an der guten Defensivarbeit der Borussen hatte. "Jetzt brauchen wir noch einen Sieg, dann ist es eine absolute Traumsaison."
Bei der Antwort auf die Frage, ob er sich denn schon vor den Spiegel gestellt und sich das eigene Antlitz in der Champions League vorgestellt habe, hält es Jantschke aber wie sein Manager: "Nein, es ist ja noch nicht fix."