Borussia Mönchengladbach Nordtveit freut sich auf den Tegernsee

Mönchengladbach · Der Norweger sagt, warum er es gut findet, dass sich die Borussen schon zum dritten Mal am selben Ort vorbereiten.

Die Borussen bei der Ankunft am Tegernsee
17 Bilder

Die Borussen bei der Ankunft am Tegernsee

17 Bilder

Borussia mag Konstanz. Auch, was das Sommertrainingslager angeht. Zum dritten Mal bereiten sich die Gladbacher in Rottach-Egern am Tegernsee auf die neue Saison vor. Die Bilanz nach den Camps dort ist gut. 2012 reisten die Borussen als amtierender Vierter an und wurden schließlich guter Achter, in der vergangenen Saison wurde es Platz sechs. Havard Nordtveit, Borussias norwegischer Sechser, war jedes Mal dabei - und findet es überhaupt nicht schlimm, dass gewisse Dinge immer wiederkehren. Im Gegenteil.

Er freut sich sogar darauf. "Der Tegernsee ist super", sagt er. "Es ist gut, dass wir genau wissen, was auf uns zukommt. Das Hotel ist klasse, der Trainingsplatz sehr gut, das Wetter war es bisher auch immer - das sind perfekte Bedingungen, um eine gute Grundlage für die neue Saison zu legen", sagt der 24-Jährige.

Grundsätzlich sei eine gemeinsame Woche im "Lager" gut für den Zusammenhalt im Team. "Aber in unserem Team gibt es keine Negativität. Wir sind eine gute, starke Gruppe in der Kabine und draußen. Wir freuen uns alle auf das Trainingslager, weil die Stimmung im Training und im Speisesaal immer richtig gut ist", sagt Nordtveit.

Havard Nordtveit im Porträt
13 Bilder

Das ist Havard Nordtveit

13 Bilder
Foto: ap

Da er durchaus ein Naturbursche ist, gefällt ihm die Umgebung natürlich. "Ein Ort mit einem See dabei ist immer schön. Ich habe je gerade in Norwegen mein Haus am See fertiggebaut. Aber vor allem kann man sich ganz auf den Fußball konzentrieren. Darum geht es ja im Trainingslager. Es ist kein Urlaub und ganz sicher keine Regeneration, sondern eine Woche harte Arbeit", sagt Nordtveit. Das Seehotel Überfahrt, eine mondäne Herberge direkt am Seeufer, sei "optimal" für ein Trainingslager.

"Der Wellnessbereich ist sehr gut, der Kaffee und das Essen sind auch unglaublich gut - und es ist wichtig, dass man sich gut ernährt in einer harten Trainingswoche", sagt Nordtveit. Er bevorzugt den Fisch am Buffet - "und die Tomate mit Mozzarella", sagt Nordtveit. Er könnte sich sogar vorstellen, am Tegernsee mit seiner Familie Urlaub zu machen. "Das Problem wäre aber, dass ich dann immer an Fußball denken müsste, weil ich bisher nur zum Trainieren dort war", gesteht Nordtveit.

Havard Nordtveit und der Tegernsee: Borussias Sechser schätzt die Atmosphäre im Teamhotel in Rottach-Egern. Doch er weiß auch: "Das Trainingslager ist eine Woche harte Arbeit."

Havard Nordtveit und der Tegernsee: Borussias Sechser schätzt die Atmosphäre im Teamhotel in Rottach-Egern. Doch er weiß auch: "Das Trainingslager ist eine Woche harte Arbeit."

Foto: Dieter Wiechmann

Wie üblich wird er sich während der Tage am Tegernsee das Zimmer mit seinem schwedischen Kumpel Oscar Wendt teilen. Die Wohngemeinschaft funktioniere prächtig, versichert Nordtveit. "Wir sind beide sehr ordentlich, da gibt es kein Problem. Ich bin der Energische in unserer WG. Oscar braucht keinen Alarm, ich bin für das Wecken zuständig, weil ich sowieso früh wach bin", sagt Nordtveit. Wendt hingegen sorgt für das filmische Unterhaltungsprogramm. "Er kennt sich gut bei Filmen aus, ich aber auch. Wir müssen schauen, was wir noch nicht gesehen haben."

Porträt: Das ist Christoph Kramer von Borussia Mönchengladbach
26 Bilder

Das ist Christoph Kramer

26 Bilder
Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Die beiden Nordlichter haben für ihre WG ein morgendliches Ritual erfunden. "Frühstück gibt es immer um 8 Uhr. Wir stehen um 7.30 Uhr auf und springen für ein paar Minuten in den See. Das erfrischt und man geht munter in den Tag. Nach dem Schwimmen setzen wir uns für ein paar Minuten in unsere Liegestühle und genießen, wie die Sonne über dem Berg auftaucht. Danach geht es zurück zum Frühstück", erzählt Nordtveit. Am Morgen sei das Wasser zwischen 15 und 17 Grad kalt oder warm, ganz nach Gusto. "Die Physios haben gesagt, dass es gut ist, so etwas zu machen. Ich vermute, dass in diesem Jahr noch der eine oder andere Spieler mitmacht", sagt Nordtveit. Mit der Ruhe, die die beiden Skandinavier bislang morgens hatten, wäre es dann aber vorbei. "Darum hoffe, ich, dass doch kein anderer mitmacht", sagt Nordtveit und grinst.

Besonders freut er sich auf das alljährliche Aufnahmeritual der neuen Spieler. Die müssen beim Abendessen auf einen Stuhl klettern und etwas vortragen. Er selbst war in einem Wintertrainingslager dran, als er im Januar 2011 Borusse wurde. "Ich habe Shakiras Waka Waka gesungen - aber getanzt habe ich nicht", erinnert sich Nordtveit. "Es ist schon eine ganz schöne Herausforderung, zu singen. Das schönste Gefühl ist, wenn man es hinter sich gebracht hat und die anderen applaudieren", gesteht er.

"Wenn wir im Essensraum sitzen, klopft einer an sein Glas, dann machen alle mit und einer muss etwas vorführen", berichtet Nordtveit. Drei Neu-Borussen steht der Auftritt in den kommenden Tagen bevor: Ibrahima Traore, André Hahn und Thorgan Hazard. "Ich bin gespannt. Von Ibo kommt ein Gangsta-Rap aus Frankreich, von Thorgan auch. André singt etwas Deutsches", vermutet Nordtveit.

Dass er während der Tage am See getrennt ist von seiner Frau Anna und Mops Sessa, fällt schwer. "Aber es gibt ja Skype. Wenn ich mit meinem Hund spreche, sitzt sie da und wackelt mit dem Kopf - so unterhalten wir uns", sagt Nordtveit. Einen Lagerkoller hatte er noch nicht, wenn er mit den Kollegen unterwegs war. "Nur am letzten Tag, wenn wir nach der Rückreise noch mal im Borussia-Park trainieren, ist man froh, wenn es vorbei ist. Während der Woche hat man solche Gedanken nicht. Wichtig ist, dass man die Stimmung hochhält. Wenn alle traurig sind, ist das ein Problem. Aber das haben wir in unserer Mannschaft nicht", sagt Havard Nordtveit.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort