Borussia Mönchengladbach Nun herrscht bei Borussia Gedränge im Zentrum

Mönchengladbach · In der Vorsaison kämpften fünf Profis um zwei Plätze auf außen, diesmal bewerben sich minimum zehn um vier Plätze in der Mitte.

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Mit Borussia zwischen der vergangenen und anstehenden Saison ist es ein bisschen so, wie mit einer Autobahn-Baustelle: 2014/15 herrschte vor allem auf den beiden äußeren Bahnen viel Verkehr. In der Mitte dagegen war alles von Stammkräften blockiert. Nun ist es andersherum. Links und rechts hat sich der Andrang reduziert, dafür ballt sich nun alles auf der mittleren Spur. Im Vorjahr, als Borussias Kaderplaner bewusst in schnelle Beine auf den Flügeln investiert hatten, balgten sich fünf Kandidaten um zwei Plätze, jetzt sind es minimum zehn Profis, die sich um vier Positionen im Zentrum bewerben.

In André Hahn und Thorgan Hazard taten zuletzt zwei der fünf bisherigen Außenstürmer relativ offen ihren Wunsch und ihre Bereitschaft kund, ins Zentrum zu rücken. Hahn sieht für sich als Bewerber im Sturmzentrum mehr Chancen auf Einsatzzeiten, wird jetzt aber erstmal von einem Muskelfaserriss ausgebremst, und Hazard spricht offen über seine Präferenz auf der Raffael-Position. "Ich habe ja während meiner besten Saison in Waregem auch in der Mitte gespielt. Unser Trainer weiß, dass meine beste Position die Zehn oder die hängende Spitze ist", sagte der junge Belgier zu Beginn der Vorbereitung - wohlwissend, wie eindrucksvoll Raffael besonders in der Rückrunde seinen Wert für Gladbach unter Beweis gestellt hatte. Beide, Hazard und Hahn, halten sich natürlich die Option auf dem Flügel offen, ein "In der Mitte oder gar nicht" wäre indes wohl auch eher kontraproduktiv.

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Bleiben also auf den Außenbahnen Patrick Herrmann, Ibrahima Traoré und Fabian Johnson. Und weil letzterer durch die Einsätze für die USA beim Gold-Cup große Teile der Vorbereitung verpasst, sind die ersten beiden fast schon logische erste Wahl für den Saisonstart. Solle Lucien Favre das Duo Traoré/Herrmann indes für ein Spiel in Dortmund als zu offensiv erachten, könnte er natürlich auch Neuzugang Lars Stindl dorthin beordern. Doch der als polyvalent titulierte Ex-Hannoveraner, der beim 2:1 gegen Porto gestern Abend erstmals über eine längere Strecke als Teil des Zweiersturms agierte, ist intelligent genug, erkannt zu haben, dass für ihn generell die Aussichten, neben dem de facto unersetzlichen Granit Xhaka im Zentrum zu spielen, definitiv am größten sind. Und die überwiegenden Eindrücke aus Vorbereitung deuten auch auf genau diese Variante hin.

Doch neben dem Fixpunkt Xhaka sieht auch Havard Nordtveit - gerade mit der positiven Energie eines frisch gebackenen Papas - seine Chance und will nach dem Weggang von Christoph Kramer nicht wieder dauerhaft hinter einem Stammspieler zurückstehen müssen. Auch Mo Dahoud bewirbt sich um diese Position, und bei aller Geduld für ihn als Nachwuchsspieler erwartet man in Gladbach in der kommenden Saison schon einen nächsten Schritt von diesem Riesen-Talent. Bei Marvin Schulz und Andreas Christensen werden die nächsten Wochen zeigen, wo Favre sie eher als Alternative sieht, im Mittelfeld oder in der Innenverteidigung.

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Foto: afp, AG/seb

Bleibt die vorderste Sturmspitze, wo es bislang in Max Kruse und Branimir Hrgota zwei Kandidaten gab. Nun gibt es drei: Hrgota, ein fitter Hahn und in erster Linie Neuzugang Josip Drmic. Auch in dieser zentralen Position ist das Gedränge also größer geworden. Mal schauen, wann dann doch der erste der Zentrums-Kandidaten kundtut, wie wohl er sich auf den Flügeln fühlt...

(RP)
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