Borussia Mönchengladbach Papst Franziskus empfängt die Spieler der Weisweiler Elf

Mönchengladbach · Die Audienz ist das "absolute Highlight" der italienischen Reise von Borussias Traditionsmannschaft. Das Vatikan-Team wird 6:4 besiegt.

 Gruppenfoto mit Petersdom im Rücken: Die Lage des Kunstrasenplatzes im Vatikanstaat sucht ihresgleichen.

Gruppenfoto mit Petersdom im Rücken: Die Lage des Kunstrasenplatzes im Vatikanstaat sucht ihresgleichen.

Foto: Weisweiler-Elf

Es gibt Ereignisse, die stellen den Fußball eindeutig in den Schatten. Ein solches hatten die Spieler der Weisweiler Elf nun in Rom. Sie hatten eine Audienz bei Papst Franziskus. Das war das "absolute Highlight" der italienischen Reise von Borussias Traditionsmannschaft.

Dabei war allein der sportliche Teil schon reich an Eindrücken. Denn eine imposantere Kulisse als beim 6:4-Sieg beim Team des Vatikan, die werden die Alt-Borussen sicherlich so schnell nicht mehr erleben. Gespielt wurde, was dem einen oder anderen Mitglied der Mannschaft nicht wirklich zusagt, auf einem Kunstrasenplatz. Der jedoch liegt in den höheren Lagen des Vatikanstaates, und von dort aus hat der geneigte Betrachter "einen herrlichen Blick auf den Petersdom und den gesamten Vatikan", wie Jörg Jung, Geschäftsführer der Weisweiler Elf, sagte. Da sich das Treffen mit den vatikanischen Fußballern am Freitagabend zutrug, wurde der Petersdom wie üblich auch noch imposant illuminiert, was den Eindruck noch deutlich verstärkte. Ungeachtet dessen siegten sie aber, indes weit weniger leicht, als im Hinspiel in Mönchengladbach, als es ein 8:1 gab.

"Das Vatikan-Team war stark verbessert und hat sich tapfer gewehrt", berichtete Jung. Er selbst trug mit einem Treffer zum Sieg bei, die übrigen Tore erzielten Chiquinho (2), Marko Villa (2) und Thomas Kastenmaier. "Wir waren allerdings auch ein bisschen müde, weil wir den ganzen Tag unterwegs waren", sagte Jung. Erst am Spieltag waren die Gladbacher nach Rom gereist. Tags darauf passierte aber dann etwas, das eigentlich gar nicht auf dem Reiseplan stand und "bis zum letzten Moment offen war": Der Pontifex aus Argentinien, ein bekennender Freund des Fußballs, empfing die gesamte Mannschaft in den Räumen des Vatikans. "Es war ein erhebender Moment, als um 12.15 Uhr die Tür aufging, und er uns begrüßte", sagte Jung.

Borussias Präsident Rolf Königs war Samstag ebenfalls angereist, und auch Vize-Präsident Rainer Bonhof, der schon zweimal eine Audienz beim Papst hatte (zunächst bei Benedikt XVI, dann bei Franziskus) waren da. Das Oberhaupt der katholischen Kirche begrüßte jeden Spieler mit einem Handschlag und richtete auch ein paar Worte in Deutsch an seine Gäste. "Wir waren sehr angespannt, als wir gewartet haben. Der Papst war aber sehr sympathisch", sagte Jung. Er erlebte die besondere Aura des Papstes auf ganz persönliche Weise. "Ich kann nur für mich sprechen. Aber er hat einen Blick, der den Gegenüber einfängt", erzählte Jung.

Schon vor der Audienz gab es außergewöhnliche Momente für die Weisweiler Elf. Bei der Besichtigung des Vatikans "haben wir vieles gesehen, was normale Touristen nicht zu sehen bekommen", sagte Jung. Der Kontakt zum Vatikan-Team soll weitergehen, "wir hoffen, dass eine schöne Freundschaft darauf wird", sagte Jung. Entsprechendes deutete auch Königs in seiner Rede im Vatikan an - Bonhof, der als Profi in Spanien spielte, übersetzte für den Papst ins Spanische. "Es war ein perfektes Wochenende", fasste Jung die Reise nach Rom schließlich zusammen.

(RP)
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