Mlapa Für einen Stürmer ist jedes Tor wichtig. Es ist zwar Mist, dass wir verloren haben, aber für mich persönlich war es gut, mal wieder ein Erfolgserlebnis zu haben und dadurch Selbstvertrauen zu tanken, auch wenn es in der Regionalliga war. Lucien Favre wird Notiz davon genommen haben.

Haben sie sich für das Spiel angeboten?

Mlapa Ja, ich habe freiwillig gesagt, dass ich spielen will. Normal haben wir in einer Länderspielpause ein Freundschaftsspiel, aber das war ja diesmal anders. Da habe ich gesagt, dass ich lieber das Spiel mache, statt ohne Spiel zu sein.

Wie schwierig sind solche Spiele in der U23 für einen Profi? Die Erwartungen sind hoch.

Mlapa Ich bin es schon gewohnt, ich habe ja schon öfters unten gespielt. Es wird immer viel erwartet, das ist klar. Aber der Trainer sagt uns auch immer, wir sollen uns nicht so viel Druck machen, sondern sollen das spielen, was wir können, dann wird es schon gutgehen.

Es gibt einige Gerüchte um Ihre Person. Zweitligist 1860 München und der Erstligist FC Augsburg sollen daran interessiert sein, sie schon im Winter zu verpflichten. Borussias Sportdirektor Max Eberl hat allerdings gesagt, dass eigentlich kein Spieler abgegeben werden soll. Wie ordnen Sie das für sich ein?

Mlapa Wenn Max sagt, es wird erst einmal kein Spieler verkauft, dann ist es erst mal so. Ich habe einen Vertrag hier und kann nicht viel machen. Aber die Situation ist für mich nicht besonders gut. Ich sitze auf der Tribüne oder spiele ab und zu mal in der Zweiten Mannschaft — das Einzige, was mir übrigbleibt, ist, mich reinzuhängen und auch in solchen Spielen zu zeigen, dass ich noch da bin. Wenn Vereine Interesse an mir haben, zeigt mir das, dass sie wissen, dass es mich noch gibt. Allerdings ist noch kein Verein an mich oder meinen Berater herangetreten.

Sie haben sich diese Saison sicher anders vorgestellt.

Mlapa Natürlich. Aber ich bin zwei Wochen später eingestiegen, weil ich mich ja bei der U21-Europameisterschaft verletzt hatte. In der Vorbereitung hat sich dann etwas herauskristallisiert, als ich noch hinten dran war. Ich denke schon, dass ich es mal verdient hätte, auf der Bank zu sitzen und mal einen Einsatz zu bekommen. Aber im Endeffekt entscheidet das der Trainer.

Ärgern Sie sich, dass Sie zur U21-EM gefahren sind, obwohl Sie angeschlagen waren?

Mlapa Ja, sicher. Es war ein bisschen falscher Ehrgeiz von mir, verletzt ins Spiel zu gehen. Vielleicht hätte ich mich hier auskurieren sollen. Aber ich wollte unbedingt die EM spielen. Im Nachhinein denke ich, es war ein großer Scheiß von mir.

Sie und auch Luuk de Jong haben das Problem, dass es Max Kruse und Raffael, die die beiden Plätze im Angriff abonniert haben, gut machen.

Mlapa Das ist richtig. Die, die vorne spielen, machen es gut, wie die gesamte Mannschaft. Wir sind ja nicht umsonst Vierter. Wenn wir unten drin stehen würden, könnte man sagen, man muss etwas ändern. Aber wir gewinnen unsere Spiele, die vorne spielen gut — wenn ich Trainer wäre, würde ich da auch nicht wechseln.

Haben Sie mit Lucien Favre über Ihre Situation gesprochen?

Mlapa Ich spreche eigentlich regelmäßig mit dem Trainer. Oder er kommt auf mich zu. Er sagt mir, ich soll den Kopf nicht hängenlassen und weiter Gas geben.

Wollen Sie bleiben oder würden sie lieber einen Neustart machen?

Mlapa Ich fühle mich hier eigentlich pudelwohl. Aber sich gut fühlen und nicht zu spielen ist natürlich etwas anderes. Ich muss auch schauen, dass ich zum Spielen komme. Ein Jahr auf der Tribüne oder auf der Bank bringt mir gar nichts. Im Dezember werden wir noch mal ein Gespräch führen und schauen, wie es weitergeht. Ich habe den Anspruch, nicht nur auf der Tribüne zu sitzen. Ich habe schon gezeigt, dass ich in der Bundesliga spielen kann.

Es sind in dieser Saison auch weniger Spiele, es gibt nur die Bundesliga.

Mlapa Dadurch ist es natürlich schwieriger für die Spieler, die hinten dran sind. Man kann sich nur im Training zeigen, das ist nicht leicht.

Woran liegt es, dass Sie nicht so reingekommen sind in diese Saison?

Mlapa Die zwei Stürmer haben gut gespielt und getroffen. Da war für den Trainer von Anfang an klar, wie er spielen will.

Was können Sie sich vorstellen?

Mlapa Ich kann mir grundsätzlich alles vorstellen, für mich ist der Punkt, dass ich spielen will. Natürlich wäre es schön, wenn ich in der Bundesliga spielen würde, am liebsten in Gladbach. Aber man muss sehen, was kommt.

Käme für sie auch ein Ausleihgeschäft infrage?

Mlapa Darüber mache ich mir aktuell keine Gedanken. Aber generell würde ich sagen: Warum nicht. Wenn ich ausgeliehen werde und dort einschlage und dann zurückkomme, sieht es vielleicht wieder anders aus.

Also haben Sie das Kapitel Gladbach noch nicht abgeschlossen?

Mlapa Abgeschlossen ist das auf keinen Fall für mich. Ich habe eine Riesenfreude hier, alles ist gut — das Einzige, was fehlt, sind die Spiele. Daran kann man im Moment nicht viel ändern.

Der Weg ist lang für sie.

Mlapa Das ist richtig. Wenn man so weit hinten dran ist, muss man immer ein bisschen hoffen, dass sich einer verletzt. Aber so ein Spieler bin ich nicht. Ich gönne es den anderen auch, zu spielen. Mit Max und Raffael verstehe ich mich super, es ist ja nicht so, dass wir kein Wort miteinander reden. Auch mit Luuk und Branimir ist es gut.

Sie fühlen sich nicht ungerecht behandelt?

Mlapa Nein. Es ist einfach die Situation, wie sie sich entwickelt hat. Ungerecht wäre, wenn ich zwei Spiele gemacht hätte und dann auf einmal gar nicht mehr dabei wäre. Es war von Anfang an so, dass der Trainer offen und ehrlich zu mir gesagt hat, dass die anderen beiden spielen. Dann haben sie die Spiele gut gemacht und er wurde bestätigt.

Sie können allerdings auch auf der Außenbahn spielen ...

Mlapa Der Trainer sieht meine Stärken eher vorne.