Borussia Polizei: "Unser Konzept ist aufgegangen"

Kein Alkohol, keine Krawalle: Auf diesen einfachen Nenner brachte die Polizei ihren erfolgreichen Einsatz rund um das rheinische Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln. "Es war ein ruhiger Tag. Unser Konzept ist gut aufgegangen", sagte Mönchengladbachs Polizeisprecher Jürgen Lützen, nachdem im Gegensatz zu den vergangenen Jahren Ausschreitungen zwischen den Fans der beiden Erzrivalen ausgeblieben waren.

Gladbach-Köln: Keine Chance für Krawallmacher
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"Mit Ausnahme der an einer Hand abzuzählenden Leute, die im Fanblock Rauchbomben gezündet haben, war es eine tolle Veranstaltung. Ich bin wieder etwas reicher an Erfahrungen", sagte Köln Manager Michael Meier, der zusammen mit den FC-Fans im Sonderzug nach Gladbach gefahren war und das Spiel im Fanblock verfolgt hatte. "Eigentlich war es schön. Es ist natürlich ein Kraftakt für einen fast 60-Jährigen, das über sich ergehen zu lassen", sagte Meier. Er hatte sich wie die Fans schon auf dem Kölner Hauptbahnhof einer Leibesvisitation unterzogen.

Auch die Borussen zogen eine positive Bilanz. "Das war heute sicher kein normaler Bundesliga-Spieltag, das hat man in der ganzen Stadt an der Zahl der eingesetzten Polizeikräften sehen können", sagte Geschäftsführer Stephan Schippers: "Die Polizei war gut vorbereitet, aber auch die große Mehrheit der vernünftigen Fußballfans aus beiden Lagern hat sich von den Krawallmachern fern gehalten und dafür gesorgt, dass wir ein Derby ohne große Zwischenfälle erleben konnten."

Beide Klubs hatten nach zahlreichen Zwischenfällen in den letzten Spielen, als teilweise Fan-Busse mit Leuchtraketen beschossen wurden, schon im Vorfeld versucht, Brisanz aus dem Duell herauszunehmen. "Ich bin eigentlich zufrieden mit der Entwicklung. Man hat im Vorfeld viel dafür getan, dem Hass Einhalt zu gebieten und wieder in Richtung eines normalen Derbys überzugehen", sagte Meier.

Ihren Beitrag leisteten auch die Sicherheitskräfte. 1200 Polizisten waren am Samstag im Einsatz, 1000 mehr als bei einem normalen Bundesliga-Spiel. Die Gladbacher und Kölner Fans wurden weiträumig voneinander abgeschirmt. Die Anzahl der Besucher, die vorübergehend in Gewahrsam genommen werden mussten, bewegten sich ebenfalls auf "dem Niveau eines normalen Spiels", erklärte Lützen und fügte hinzu: "Es hat auch keine alkoholbedingten Straftaten gegeben."

Damit hat erstmalige komplette Alkoholverbot bei einem Bundesliga-Spiel offenbar Wirkung gezeigt. Die Stadt Mönchengladbach hatte von 9.00 Uhr morgens bis zum Anpfiff ein striktes Alkoholverbot verhängt, das auch das Mitführen und die Benutzung von Gläsern oder Glasflaschen einschloss. Insgesamt waren davon 142 Straßen in Mönchengladbach betroffen. Die Fans scheinen sich weitgehend daran gehalten zu haben. Zum Abtransport der von der Polizei sichergestellten Flaschen hätten laut Lützen "ein paar Tragetaschen" ausgereicht.

Den Ablauf des Samstages können Sie in unserem Ticker nachlesen.

(SID/chk)
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