Borussia Mönchengladbach Raffael will vor dem Tor wieder effektiver sein

Fussball · Borussias Brasilianer ließ in Freiburg einige Chancen aus. "Auf" Schalke soll das anders sein. Im Hinspiel traf er gegen den "Ex".

Als das Spiel seine verhängnisvolle Wende nahm: Raffael (2.v.r.) scheitert gegen Julian Schuster auf der Linie. Kein 2:0 - kein Sieg für die Borussen.

Als das Spiel seine verhängnisvolle Wende nahm: Raffael (2.v.r.) scheitert gegen Julian Schuster auf der Linie. Kein 2:0 - kein Sieg für die Borussen.

Foto: Wiechmann

Raffael hat in dieser Saison schon 15 Tore erzielt. Am vergangenen Samstag in Freiburg war eigentlich sein 16. Treffer fällig. Max Kruse legte Borussias bestem Torschützen den Ball passgenau auf. Raffael stand total frei, aus solchen Situationen hat er zuvor nahezu blind ins Tor getroffen. Doch nun zögerte er, zog vorbei an Freiburgs Torhüter Oliver Baumann und schoss dann Julian Schuster an, der auf der Linie stand. Es wäre das 2:0 gewesen - und wohl die frühe Vorentscheidung zugunsten der Borussen.

Raffael konnte kaum fassen, was geschehen war. Auch Max Kruse, der Vorlagengeber, schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Ob er nicht besser selbst geschossen hätte, wurde Kruse gefragt. "Oliver Baumann kam auf mich zu gestürmt, drei Meter neben mir stand Raffa völlig frei. Da ist es klar, dass ich den Ball quer lege. Wir spielen Fußball nicht, um selber Tore zu schießen. Sondern darum, als Mannschaft den Ball über die Linie zu bringen", erklärte Kruse.

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Schon zuvor hatte Raffael eine gute Gelegenheit, das zweite Tor zu machen, da war es Filip Daems, der ihm den Ball vorlegte. Der Brasilianer zielte aber am Tor vorbei. In der 64. Minute war Raffael dann erneut an einer Szene beteiligt, in der Borussia ein Tor verpasste. Er wurde im Freiburger Strafraum gefoult, es gab den Elfmeter, den Filip Daems verschoss. Wären die Dinge anders gelaufen, hätte Raffael der Mann des Tages werden können. So aber war er neben Daems und Gelb-Rot-Sünder Granit Xhaka eine der tragischen Figuren beim 2:4 in Freiburg.

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Sportdirektor Max Eberl will aber nichts davon wissen, dass die Borussen, die schon in Bremen, gegen Hoffenheim und in Nürnberg einige Chancen ungenutzt ließen, ein Problem beim Torschuss haben. "Dieser Eindruck täuscht. Das zeigt auch die Statistik, in der wir bei der Chancenverwertung ligaweit auf Platz vier liegen. Wir sind eine sehr effektive Mannschaft", sagte Eberl. "Wir haben in Nürnberg und in Freiburg sicherlich viele Chancen liegenlassen. Wenn man aber an das Spiel gegen Stuttgart denkt, da haben wir aus einer halben Chance den Ausgleich gemacht. Wir haben jetzt 54 Treffer auf unserem Konto. Das ist sehr viel. In Freiburg waren wir vor dem Tor definitiv nicht effektiv genug, im gesamten Saisonverlauf aber schon", ergänzte der Manager.

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In den letzten drei Spielen der Saison will Raffael, der verhinderte Torschütze von Freiburg, wieder effektiver sein im Abschluss. Möglichst schon am Sonntag, wenn er und seine Kollegen bei Schalke 04 antreten. Für Raffael ist es ein besonderes Spiel. Im zweiten Teil der vergangenen Saison spielte er noch für die Gelsenkirchener - und legte Julian Draxler am 32. Spieltag spät im Spiel das 1:0-Siegtor im Borussia-Park auf. Für Schalke war es ein entscheidender Schritt in Richtung die Champions-League-Play-offs, für Borussia endeten an diesem Freitagabend die Europapokal-Träume.

In der nächsten Saison will Raffael mit Borussia Europa bereisen. Ein Sieg fehlt noch, um international dabei zu sein. "Das, ist eine fantastische Sache. Der nächste Spieltag bietet dazu die erste Gelegenheit", sagt Max Eberl. Raffael hat viel dazu beigetragen, dass Lucien Favres Team oben dabei ist. Was er in Freiburg verpasste, will er gern "auf" Schalke nachholen: sein 16. Saisontor. Dass Raffael weiß, wie es gegen Schalke geht mit dem Toreschießen, war im Hinspiel zu besichtigen: Da erzielte er mit einem herrlichen Linksschuss das 1:1 und machte damit den Weg für Borussia 2:1-Sieg frei.

(RP)
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