Die traditionelle Tour könnte indes der Appetizer sein für einen großen Abend im Europapokal am 19. Februar. Denn die "Reds" könnten in der Zwischenrunde der Europa League Borussias Gegner werden. Am Montag um 13 Uhr ist die Auslosung. Für Graham Agg wäre Liverpool das perfekte Los. Am Mittwoch, als Berti Vogts im Alt Eicken die Biografie von Gladbachs Meistertrainer Hennes Weisweiler vorstellte, war der Liverpooler auch da und philosophierte mit Vogts über die tolle Stimmung im Liverpooler Stadion. Agg liebt die "Reds" und auch Borussia, er pflegt die Fan-Freundschaft zwischen den Klubs.

Doch Liverpool ist nicht der einzige britische Klub im Lostopf. Auch Tottenham Hotspur und Celtic Glasgow sind im Angebot — ist Borussia reif für die Insel? Carsten Jüttner geht davon aus. "Ich wette, es werden die Spurs", sagt der Borussia-Fan aus Rheine. Eigentlich will er Tottenham nicht, und auch nicht AS Rom oder Dnjepropetrowsk. Jüttner befürchtet, dass bei der Verlosung Murphys Gesetz greift, nach dem schief geht, was schief gehen kann. "Ich war jahrelang Mitglied an der White Hart Lane. Gegen meinen Lieblingsverein von der Insel zu spielen, wäre mein persönlicher Super-Gau", gesteht Jüttner.

Grundsätzlich sind die Vorlieben für die nächste Runde verschieden. Mancher hat nicht mal welche. "Wir nehmen, was kommt und wollen weiterkommen", sagte Branimir Hrgota, der Doppeltorschütze gegen Zürich. Verteidiger Roel Brouwers würde sich zum Beispiel gern mit einem Team aus seiner niederländischen Heimat messen. Ajax Amsterdam wäre ein Kandidat. Oder der PSV Eindhoven. Das wäre ein Treffen mit Geschmäckle. Denn für den PSV stürmt Luuk de Jong, der in Gladbach nicht glücklich wurde. Brouwers würde im Falle eines Falles die Gelegenheit gern nutzen, sich seinen Landsleuten zu zeigen. "Dann können die Holländer mal sehen, wer Roel Brouwers ist. Ich bin zu Hause als Fußballer nicht so bekannt, weil ich fast immer in Deutschland gespielt habe. Das könnte man dann ändern", sagte er.

Interessant wäre auch der AS Rom. Denn in der ewigen Stadt scheiterte Borussia vor zwei Jahren an Lazio. Und 1977 ging im Olympia-Stadion das Landesmeisterfinale verloren - gegen Liverpool. Die dritte Rom-Reise wäre die Chance, die Bilanz zu schönen. Fakt ist: Borussia spielt zunächst am 19. Februar in der Fremde und im zweiten Spiel am 26. Februar dann Heimrecht. Ein vermeintlicher Vorteil, den der Gruppensieg einbringt.