Borussia Mönchengladbach Rupp: Die Zeichen stehen auf Abschied

Fussball · Der 23-Jährige zeigte zuletzt eine aufsteigende Form, er braucht jedoch eine Perspektive – und mehr Spielzeit.

Augen in Auge mit Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer: Borussias Lukas Rupp (hinten) weiß sich inzwischen immer besser in Szene zu setzen.

Augen in Auge mit Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer: Borussias Lukas Rupp (hinten) weiß sich inzwischen immer besser in Szene zu setzen.

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Der 23-Jährige zeigte zuletzt eine aufsteigende Form, er braucht jedoch eine Perspektive — und mehr Spielzeit.

Eigentlich war das Thema längst durch. Lukas Rupp: gescheitert. Zumindest in Mönchengladbach. Drei Jahre spielt er inzwischen für Borussia, ein halbes davon wurde er nach Paderborn ausgeliehen. In der restlichen Zeit absolvierte er 33 Bundesliga-Spiele, 1215 Minuten stand er dabei auf dem Platz. Keine berauschenden Zahlen für einen 23-Jährigen. Die Zeichen standen auf Abschied, und selbst das war kaum noch erwähnenswert.

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Die Lage hat sich geändert. "Wir sind noch in Gesprächen, weil Lukas eine sehr gute Entwicklung genommen hat", sagte Sportdirektor Max Eberl am Montag bei der Jahreshauptversammlung. Und wärmte damit das Thema wieder auf. Gerade in den letzten Spielen hatte Rupp bei seinen Einwechslungen gute Leistungen gezeigt, so gut, dass er inzwischen schon Branimir Hrgota als Joker Nummer eins abgelöst hat. Aber ob das reicht?

Rupp jedenfalls reicht das nicht. "Ich bin in der entscheidenden Phase meiner Karriere", sagt der gebürtige Heidelberger. "Ich muss spielen. Da bringt es nichts, wenn ich auf zehn Einsätze mit insgesamt 50 Minuten Spielzeit komme." In dieser Saison waren es bislang 99 Minuten in der Bundesliga. Doch gerade in Nürnberg (da durfte er 23 Minuten ran, Saisonhöchstwert) zeigte er ungeahnte Klasse, als er eine Großchance vorbereitete — und selber noch frei vor Torhüter Raphael Schäfer auftauchte. Es fehlte nicht viel zum ersten Bundesliga-Tor.

Nun hängt Rupp ein bisschen in der Luft, weiß nicht so recht, was er machen soll. "Ich bin hin- und hergerissen", sagt er. "Natürlich fühle ich mich wohl hier, ich wohne in der Stadt, habe Freunde abseits des Platzes gefunden. Aber ich muss auch dafür sorgen, dass es mir gut geht — ich brauche eine Perspektive."

Rupps Berater haben bereits Gespräche mit Sportdirektor Eberl geführt, für den Spieler selbst ist vor allem der Trainer wichtig. "Ich möchte, dass er dabei ist", betont Rupp — schließlich stelle Favre die Mannschaft letztlich auf. Doch wer genau hinhört, kann durchaus zu dem Schluss kommen, dass sich der Mittelfeldakteur bereits mit seinem Abschied aus Mönchengladbach abgefunden hat. "Ich habe konkrete Angebote anderer Klubs, auch aus der Ersten Liga", betont Rupp. Und da auch er Eins und Eins zusammenzählen kann, weiß er, dass die Aussicht auf mehr Spielzeit in der kommenden Saison angesichts der Transfers von André Hahn, Ibrahima Traoré oder Fabian Johnson nicht gerade größer geworden ist.

Eins weiß Rupp jedenfalls genau — egal, wo er in der kommenden Saison spielt, er möchte fester Bestandteil der Mannschaft sein. "Ein Ausleihgeschäft ist kein Thema mehr für mich", sagt er. "Ich möchte fest irgendwo sein." Deshalb sagte er Eberl, dass er sich eine neue Herausforderung vorstellen könnte.

(RP)
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