Borussia Schade für Jansen, schade für MG

Definition: Es gibt WM-Borussen, und es gibt WM-Gladbacher. Die einen spielen bei Borussia, die anderen sind gebürtige Mönchengladbacher (sie können, müssen aber nicht Borussen sein). Die WM im Sommer in Südafrika wird eine ohne einen Fußballer der zweiten Kategorie sein.

Marcell Jansens Trikotstrip
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Foto: ddp

Das jedenfalls ist zu vermuten nach dem Syndesmosebandriss bei Marcell Jansen. Der Lürriper, der bei Borussia groß wurde und dann auszog in die große Fußballwelt, die derzeit Hamburg heißt, fällt etwa acht Wochen aus. Ob die dann verbliebene Zeit reicht, noch mitzureisen nach Südafrika, darf bezweifelt werden, obschon Jansen ein Kämpfer ist.

So wird Borussia bei der WM dabei sein, wenn nicht Karim Matmour (Algerien) und Michael Bradley (USA) dasselbe Schicksal ereilt wie Jansen, eine Verletzung nämlich. Doch Mönchengladbach als Herkunftsort eines WM-Spielers wohl nicht.

Jansen verpasst Historisches: Noch kein Fußballspieler mit dem Geburtsort Mönchengladbach war zweimal bei einer WM dabei. WM-Gladbacher gab es vor Jansen nur zwei: Jupp Heynckes, der wie 2006 Jansen sogar ein WM-Borusse aus Gladbach war, und Günter Netzer (spielte da in Madrid), die 1974 Weltmeister wurden (was Netzer aber nicht so empfindet, weil er nur dabei war statt mittendrin).

Für Marcell Jansen ist die Verletzung sehr bitter. Wie der Zeitpunkt: ausgerechnet vor dem Spiel des HSV bei "seiner" Borussia, das er gestern verpasste. Und mit Blick auf die WM. Gerade hat sich Jansen als linker Offensiver beim HSV seinen Platz im Team erobert, hat gut getroffen, war in WM-Form. Nun dieses Pech. Schade für Jansen. Schade für Lürrip. Schade für Mönchengladbach.

(RP)
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