Spiel gegen Bayern Schweizer Wertarbeit im Gladbacher Tor

Mönchengladbach · Mönchengladbachs Torwart Yann Sommer gehört zu den Besten seiner Zunft. Gegen den Rekordmeister will er das demonstrieren.

Yann Sommer: So tickt der neue Keeper des FC Bayern München
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Das ist Yann Sommer

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Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Sonderlich viel üben konnte Yann Sommer nicht für das große Spiel beim FC Bayern München am Sonntag. Kaum einmal schaffte es Hannover 96, den Ball auf sein Tor zu bringen. Nur einmal war der Schweizer im Tor von Borussia Mönchengladbach beim 2:0-Sieg seines Teams gegen Hannover gefordert. Doch auch wenn die Generalprobe wenig hilfreich war als Vorbereitung auf die anstehende Aufgabe, so trägt sie doch dazu bei, dass Sommer mit einem guten Gefühl nach München reisen kann. 399 Minuten ist er im eigenen Stadion nun ohne Gegentor, zuletzt wurde er am 17. Dezember 2014 vom Bremer Zlatko Junuzovic bezwungen. Seitdem hält der Schweizer Riegel in Gladbach.

Dies wäre auch der Ansatz für das Spiel beim Meister. Dass es in diesen Wochen ein hoher Anspruch ist, gegen die Bayern die Null zu halten, belegt die Torstatistik. In den letzten neun Pflichtspielen hat das edle Ensemble von Pep Guardiola 36 Tore erzielt. Im eigenen Stadion gab es in vier Spielen 20 Tore. "Das interessiert uns aber nicht. Es ist ein neues Spiel mit einer neuen Geschichte", sagt Sommer. Es soll eine gute Geschichte für Gladbach werden.

Sommer gehört zum kleinen Kreis der Torleute, die in dieser Spielzeit zu null gespielt haben gegen die Bayern. Das gelang zudem in der Champions League Andrey Pyatov von Schachtar Donezk und zuvor in der Bundesliga Jaroslav Drobny vom Hamburger SV. Donezk und der HSV wurden nach ihren torlosen Hinspielen gegen die Bayern im Rückspiel jeweils bös abgestraft: Die Ukrainer unterlagen in der Allianz-Arena 0:7, die Hanseaten 0:8. Wie sich ein Debakel in München anfühlt, hat auch Sommer erlebt. Mit dem FC Basel verlor er dort in der Champions League 0:7. "Wir sind da auf ein Bayern-Team getroffen, das ein paar Klassen besser war", sagt Sommer. Als "Erfahrung" hat er das abgelegt - und zweimal nachgewiesen, dass er gegen die Bayern die Null halten kann. Das erste Spiel damals in der Meisterliga gewann Basel 1:0, auch, weil Sommer ganz stark hielt. Sein erstes Treffen mit Bayern in der Bundesliga war eben das 0:0 im Borussia-Park. Sommers Ziel ist nun der dritte Null-Coup.

Da die Borussen nicht wie andere nach München fahren, um die Gegentorflut möglichst gering zu halten, sondern um etwas mitzubringen von dieser Dienstreise, wird es auch ganz wesentlich auf Sommer ankommen. Denn in München gibt es nur etwas zu holen, wenn der Torwart es schafft, die gewaltige Sturmkraft der Herren Robben, Ribery, Müller, Götze und Lewandowski aufzuhalten. Sommer gibt sich unbeeindruckt. "Wir haben Respekt, aber keine Angst. Es ist natürlich schwer, sich beispielsweise auf einen wie Robben vorzubereiten, er ist unberechenbar", sagt er.

Vor allem wird es wohl ein anderes Spiel für ihn werden als sonst hinter der ausgezeichnet sortierten Gladbacher Defensive. Hinter der hat er sich daran gewöhnt, nur selten geprüft zu werden. In München wird er sich umgewöhnen müssen und, so die Dinge normal laufen, oft im Mittelpunkt stehen. Sein Vorgänger Marc-André ter Stegen war gegen die Bayern gewöhnlich gut aufgelegt. Wie 2011, als Gladbach 1:0 in München siegte und ter Stegen der Mann der tausend Hände war.

Dass Sommer Punkte festhalten kann, hat er nachgewiesen in der Saison. Im Hinspiel war es eher Manuel Neuer, der Bayern-Keeper, der dafür sorgte, dass es beim 0:0 blieb. "Da hat er für die Bayern den Punkt festgehalten", befindet Sommer. "Wenn wir jetzt einen Punkt holen, sind wir nicht unzufrieden."

(RP)
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