Manipulation bei Spiel gegen Borussia II? Wehen Wiesbaden leitet Videoaufnahmen an Ermittler weiter

Belek/Side · Drittligist SV Wehen Wiesbaden will die Ermittlungen im Zuge des unter Manipulationsverdacht stehenden Testspiels gegen Borussia Mönchengladbach II unterstützen.

 Auf das Spiel zwischen Wehen und Borussia II sollen in Asien hohe Summen gewettet worden sein.

Auf das Spiel zwischen Wehen und Borussia II sollen in Asien hohe Summen gewettet worden sein.

Foto: dpa, Karl-Josef Hildenbrand

"Wir haben Videosequenzen der Elfmeter, wir haben den Namen und die Registrationsnummer des türkischen Schiedsrichters bei seinem Heimatverband", sagte Pressesprecher Daniel Mucha dem SID am Montag: "Das leiten wir gerne weiter."

Borussia II war von Wehen zum Testspiel eingeladen worden, war in die Organisation also nicht involviert. Wehen hatte bei der Organisation mit der türkischen Agentur Bluebird zusammengearbeitet. Die Gladbacher arbeiten bei von ihnen organisierten Testspielen mit einer anderen Agentur namens Match IQ. Das Prozedere ist wie folgt: Das Testspiel wird beim türkischen Verband angemeldet, der dann den Schiedsrichter schickt. Bis zum vergangenen Jahr war es auch noch möglich, deutsche Schiedsrichter, die in der Türkei vor Ort sind, bei solchen Tests einzusetzen. Das geht seit diesem Jahr nicht mehr.

Nach dem 3:1 im türkischen Side wurde Wehen von der Sportsradar AG, die im Auftrag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) Spiele auf sportwettenbezogene Manipulationen überwacht, auf Unregelmäßigkeiten bei der Partie im Trainingslager aufmerksam gemacht. In Asien sollen ungewöhnlich hohe Beträge auf das Spiel unter der Leitung von Schiedsrichter Ali Can Soudal gewettet worden sein.

Zwei Elfmeter-Entscheidungen waren so offensichtlich kurios, dass Wehens Trainer Sven Demandt schon direkt nach dem Spiel von einem "Elfmeter-Geschenk des Schiris" gesprochen hatte, sein Kollege Arie van Lent im zweiten Fall von einem "Slapstick-Elfmeter".

(klü/sid)
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