Borussia Mönchengladbach Stephan Schippers - Borussias "Herr der Zahlen" wird 50

Mönchengladbach · Max Eberl hat die Philosophie der goldenen 70er Jahre Borussias in die Gegenwart übersetzt. Stephan Schippers hat das auch getan. Schippers, der am Freitag 50 wird, hat wie Eberl jene DNA, die damals Manager Helmut Grashoff am Bökelberg implantiert hat, zukunftstauglich gemacht.

 Stephan Schippers.

Stephan Schippers.

Foto: dpa, os jai

Eberl tat dies im Bereich Sport, Schippers wirtschaftlich. Der Diplomkaufmann ist in einer anderen Dimension unterwegs als einst Grashoff, mit größeren Zahlen. Das Mantra des gebürtigen Gladbachers ist das des 1997 verstorbenen Hanseaten: "Gib nicht mehr aus, als du hast."

Dass Eberls sportlicher Plan vor allem die Arbeit mit jungen, hungrigen, aber eben noch nicht exorbitant teuren Spielern vorsieht, passt zu Schippers' Ansatz, sinnvoll und nachhaltig zu investieren. Und die Tatsache, dass die beiden Geschäftsführer Borussias in eine Richtung denken, passt dann auch. "Es gibt ein gegenseitiges Verständnis", sagt Schippers, der zudem seit 2010 dem Aufsichtsrat der Deutschen Fußball-Liga angehört. Er betont gern, dass bei den Borussen im Team gearbeitet wird, und der, sagen wir mal, grüne Faden ist immer das Wohl des Klubs. Eskapaden gehören nicht zum Plan. "No Risk, no Fun" ist ein netter Slogan, aber sportlicher Spaß ohne wirtschaftliches Risiko ist schöner.

Schippers, der Vater von drei Kindern ist, ist auch ein harter Hund, ein Geschäftsmann eben. Als er den Job übernommen hat 1999, war es eine Wiederbelebungsmaßnahme. Denn Borussia war wirtschaftlich quasi tot, hatte hohe Schulden und war abgestiegen. Reanimation, Neustrukturierung, Stabilisierung Aufschwung, so in etwa kann man Schippers' 18 Jahre bei Borussia zusammenfassen. Die Abteilung "Kohle", wie Präsident Rolf Königs, der Schippers zu Borussia holte, zu sagen pflegt, gesundete schneller als der Sport. Heute ist beides putzmunter und gehört zu den nationalen Vorzeigemodellen im Fußball.

Der "Herr der Zahlen" im Borussia-Park ist aber nicht nur ein kühler Rechner. Er ist auch Fan der Borussia, und zwar von Kindesbeinen an. Und wenn er Spiele schaut, dann ist er total emotional. "Permanent kneifen" könnte er sich derweil angesichts des Gedankens, in dem Klub, für den er schwärmt, eine so wichtige Rolle zu spielen. Natürlich gefällt das dem passionierten Jäger, es "erfüllt mich mit Stolz". Dass er den Klub wohl im Sinne des großen Helmut Grashoff führt, ebenfalls. "Ich denke, wir würden uns gut verstehen, weil wir in dieselbe Richtung schauen würden", sagt Schippers. Richtung Raute.

(kk)
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