Borussia Steve Gohouri: Abräumer mit Torinstinkt

Vor seinem Dienstantritt besichtigte Steve Gohouri erstmal seinen neuen Arbeitsplatz. "Ein tolles Stadion", staunte der Mann von der Elfenbeinküste später. Gerade hatte er seine erste Trainingseinheit in Mönchengladbach absolviert und saß nun im VIP-Raum des Borussia-Parks, wo er sein Einstandsinterview gab. Er sei gut von der Mannschaft aufgenommen worden und freue sich, nun in der Bundesliga zu spielen, gab der 25-Jährige zu Protokoll, der in Frankreich geboren wurde, aber Nationalspieler der Elfenbeinküste ist.

Neue "Fohlen" beim Auftakttraining
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Zuvor hatte er auf dem Trainingsplatz gezeigt, dass er schnell und robust in die Zweikämpfe geht und seine 1,90 Meter Körpergröße im Kopfballspiel geschickt einbringt. "Das sind meine Stärken", weiß Gohouri, den Borussia für 1,5 Millionen Euro aus seinem bis 2008 datierten Vertrag bei den Young Boys Bern herausgekauft hat. In Gladbach unterschrieb er bis 2010.

"Ich will helfen, dass Borussia möglichst schnell aus dem Abstiegskampf heraus kommt", sagte Gohouri, der künftig die Rückennummer 28 tragen wird. Er hatte durchaus Alternativen, die Glasgow Rangers beispielsweise, oder Olympique Marseille. "Mir hat aber imponiert, dass Borussias Trainer Jupp Heynckes mich in der Schweiz besucht hat. Wir hatten ein sehr gutes Gespräch. Das war einer der Gründe, warum ich jetzt in Gladbach bin", gestand er. Ein weiterer war seine Freundin Katharina, die Deutsch-Serbin ist, erklärte Gohouri in passablem Deutsch mit leichtem Schweizer Akzent.

Da er Guy Demel, Boubacar Sanogo (beide Hamburger SV) und Arthur Boka (VfB Stuttgart), allesamt Ivorer, kennt, verfolgte er aus der Schweiz die Bundesliga mit Interesse und sah auch einige Hinrundenspiele seiner neuen Mannschaft. "Borussia ist ganz gut in die Saison gestartet, was dann los war, weiß ich natürlich nicht", so Gohouri.

Er ist übrigens nicht nur ein harter Abwehrspieler, sondern hat auch einen ausgeprägten Tordrang. "In Yverdon war ich noch Stürmer, habe da neun Tore in einer Saison gemacht", erinnert sich der Neu-Borusse. Als aber ein Abwehrspieler fehlte, sagte sein damaliger Trainer Gabet Chapuisat, Vater des Ex-Bundesliga-Torjägers Stephane: "Du bist schwarz, du bist schnell, geh nach hinten." Seither ist Gohouri Verteidiger, indes einer, der nach wie vor bei Standarsituationen trifft: acht Treffer in 36 Erstligaspielen für Bern zeugen davon.

"In der Hinrunde hat sich gezeigt, dass wir keine adäquate Alternative hatten, wenn Bo Svensson oder Zé Antonio in der Innenverteidigung aufgefallen sind. Darum haben wir Steve geholt", sagte Jupp Heynckes. Nicht nur der neue Abräumer mit Torinstinkt macht Borussias Trainer Mut. Auch die Rückkehr von Marcell Jansen. Der führte sich nach langer Verletzungspause mit zwei Trainingstoren ein und hatte "keine Probleme mit dem Knie".

(RP)
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