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Borussia Mönchengladbach Stranzl — einfach zu gut, um 2015 aufzuhören?

Mönchengladbach · Martin Stranzl ist der zweikampfstärkste Profi der Liga. Dass der Österreicher zum dritten Mal sein Karriereende verschiebt, schließt Borussia Mönchengladbach nicht aus.

Die Elf der Top-Zweikämpfer
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Es gibt sie, die Spieler, denen selbst der unbeteiligte Zuschauer raten würde, das Karriereende nicht mehr allzulange herauszuschieben. Manch ein Profi mag indes nicht loslassen und beschert sich selbst so einen eher verdrießlichen Abgang von der Bühne Bundesliga, weil die Gegner ihm immer wieder aufs Neue beweisen, dass seine beste Zeit definitiv vorbei ist.

Bei Martin Stranzl ist es irgendwie anders. Der Österreicher ist zwar 34, und er hat sich in den vergangenen Jahren auch durchaus Gedanken über das "Wie" und "Wann" seines Karriereendes gemacht, doch käme aktuell niemand auf die Idee, ihm genau dieses nahezulegen. Im Gegenteil: Borussias Abwehrchef spielt stark wie nie. Woche für Woche, Spiel für Spiel. Ohne Rotation. Die offizielle Statistik der Deutschen Fußball-Liga (DFL) führt Stranzl als besten Zweikämpfer der Liga. 76,4 Prozent seiner Duelle gewinnt er. Und er spielt zudem ganz selten Foul.

Kein Wunder also, dass bei Borussia durchaus der Gedanke vorherrscht, Stranzl zum dritten Mal einzuladen, sein Karriereende nach hinten zu verschieben. Zweimal gelang dies bereits, der aktuelle Vertrag läuft bis 2015. Ein solches Gespräch wäre nach Ansicht von Borussias Sportdirektor kurz und ehrlich. "Da braucht Martin nicht pokern, da brauchen wir nicht pokern. Da wird sich in die Augen geschaut und gesagt ,Ja' oder ,Nein'", sagt Max Eberl.

Martin Stranzl: U19-Co-Trainer bei Borussia Mönchengladbach
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Das ist Martin Stranzl

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Foto: Dieter Wiechmann

Stranzl betont stets, wie wohl er sich bei Borussia fühle, auch weil er hier seine Arbeit wertgeschätzt weiß. "Martin ist hier zu einer Figur geworden, mit der sich viele unserer Jungs identifizieren, aber auch die Fans. Er bekommt hier auf jeden Fall die Anerkennung, die ihm für seine Art des Fußballspielens ja nicht tagtäglich nachgeworfen wird", sagt Eberl. Ihn, Stranzl, im sportlich dunklen Winter 2010/11 von Spartak Moskau an den Niederrhein gelotst zu haben, bezeichnet Eberl als "Glücksgriff". Mit Nebenmann Dante avancierte Stranzl irgendwann zum besten Innenverteidiger-Duo der Liga, heute macht er mit Tony Jantschke oder Alvaro Dominguez auf intelligente wie kompromisslose Weise hinten dicht.

In der Öffentlichkeit, in den Medien will der Österreicher nicht mehr so präsent sein. Da sollen andere nachrücken. Das hat er intern wie extern kommuniziert. Dass er dennoch im Team als Leitwolf geschätzt wird, bleibt davon unberührt. "Es gibt die Mannschaft auf dem Platz, und es gibt die Mannschaft als Gruppe, in der es Köpfe geben muss, die das Ganze in die Hand nehmen, und da gehört Martin dazu", sagt Eberl. Womöglich tut er dies auch noch in der Saison 2015/16. Das gäbe Lucien Favre Zeit, Havard Nordtveit zum Innenverteidiger und möglichen Stranzl-Nachfolger umzufunktionieren.

Doch das ist die Zukunft. Die Gegenwart heißt morgen (15.30 Uhr) Hannover 96. Dort will Stranzl seine Zweikampfbilanz ausbauen. Für seine Borussia.

(RP)
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