Tony Jantschke im Interview "Es fällt einem nicht immer alles in den Schoß"

Mönchengladbach · Tony Jantschke hat angemahnt, die zweite Niederlage in Folge in die richtige Relation zu setzen. "Wir haben ein Spiel verloren gegen Leipzig, das auf Augenhöhe ist", sagte der Rechtsverteidiger.

 Steht auf, wenn ihr Leipziger seid: Tony Jantschke hilft RB-Spieler Marcel Sabitzer hoch.

Steht auf, wenn ihr Leipziger seid: Tony Jantschke hilft RB-Spieler Marcel Sabitzer hoch.

Foto: ap, mm

Herr Jantschke, hat Borussia das 1:2 gegen RB Leipzig aufgrund der mangelhaften Chancenverwertung selbst verschuldet?

Jantschke Leipzig hatte drei große Chancen und macht zwei Tore. Wir hatten den Elfmeter und zwei, drei gute Möglichkeiten. In der Summe hatten wir aber nicht die glasklaren Chancen wie in den letzten Spielen. Trotzdem haben wir ein ordentliches Spiel gemacht. Es fällt einem aber nicht immer alles in den Schoß und manchmal laufen Spiele nicht optimal. Die kriegst das blöde 0:1, verschießt den Elfmeter, gehst in die Pause und nimmst dir viel vor, dann kriegst du gleich das zweite Tor. Das war der Knackpunkt. Aufgegeben haben uns trotzdem nicht, aber es hat nicht mehr gereicht.

Sie haben nach dem 0:1 gegen Florenz gesagt, dass Borussia sich von der Niederlage nicht aus der Bahn werfen lassen solle. Nun sind es zwei Heimniederlagen am Stück. Geht das doch auf die Psyche?

Jantschke Wenn Sie so etwas schreiben wollen, schreiben Sie das.

Die Niederlagen machen dem Team also nichts aus?

Jantschke Wir haben ein Spiel verloren gegen Leipzig, das auf Augenhöhe ist. Es ist die Bundesliga, und da geht man nicht einfach hin und gewinnst, gewinnst, gewinnst. Es gehört dazu, auch mal zu verlieren. Leipzig hat effektiv gespielt und seine Chancen genutzt, wir haben die Chancen nicht genutzt und im entscheidenden Moment hinten geschlafen — dann verlierst du so ein Spiel eben. Aber jetzt davon zu sprechen, dass wir in ein Muster verfallen, halte ich für unangebracht. Es sind zwei Niederlagen in Spielen, die wir ebenso hätten gewinnen können.

Jetzt geht es weiter in Florenz — da muss man den Trend nach zwei Niederlagen ändern, um noch weiterzukommen.

Jantschke Was denn für ein Trend? Wir haben vorher Siege geholt, die auch nicht so klar waren. Bremen hätte hinten raus auch ausgleichen können. Es ist nun mal: Wir haben zweimal verloren. Und jetzt müssen wir in Florenz gewinnen, um weiterzukommen. Das werden wir probieren.

War die Spielweise der Leipziger so unangenehm, wie sie sie erwartet haben?

Jantschke Es ist in jedem Spiel, gegen jeden Gegner unangenehm. Das war in Bremen so, jetzt gegen Leipzig und das wird auch Sonntag in Ingolstadt nicht angenehm sein. In der Bundesliga hat jedes Team seine Stärken. Leipzig hat ein brutal gutes Umschaltspiel, hat schnelle Leute vorne, die immer wieder steil gehen. Darum ist es schwer, kompakt zu bleiben, weil sie damit die Ketten immer wieder auseinander reißen. Leipzig ist Zweiter, und das hat Gründe.

Karsten Kellermann führte das Gespräch in der Mixed Zone.

(jaso/kk)
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