Borussia Mönchengladbach Tony Jantschke und die Schulter von Alvaro Dominguez

Mönchengladbach · Tony Jantschke war immer dabei. Er hat in dieser Saison noch keine Pflichtspielminute verpasst. Fester Bestandteil des Gladbacher Teams war Jantschke auch vor einem Jahr – als Rechtsverteidiger. Doch dann verletzte sich Alvaro Dominguez beim 2:0-Sieg gegen Dortmund schwer an der Schulter und plötzlich bekam Jantschkes Fußballer-Biografie eine neue Richtung.

 Tnmy Jantschke könnte gegen Schalke auf der rechten Abwehrseite auflaufen.

Tnmy Jantschke könnte gegen Schalke auf der rechten Abwehrseite auflaufen.

Foto: Dirk Päffgen

Tony Jantschke war immer dabei. Er hat in dieser Saison noch keine Pflichtspielminute verpasst. Fester Bestandteil des Gladbacher Teams war Jantschke auch vor einem Jahr — als Rechtsverteidiger. Doch dann verletzte sich Alvaro Dominguez beim 2:0-Sieg gegen Dortmund schwer an der Schulter und plötzlich bekam Jantschkes Fußballer-Biografie eine neue Richtung.

Trainer Lucien Favre beorderte den vielseitigen Defensivmann ins Zentrum der Abwehr. Der 24-Jährige gewöhnte sich schnell ein - und sagt heute, dass es für ihn vielleicht sogar die bessere Rolle ist: "Da kann ich meine Stärken noch besser einbringen." Er war indes nicht der einzige Borusse, dessen Karriere durch Dominguez' Schulter eine Wendung bekam. Julian Korb, der zuvor in der Warteschleife war und schon darüber nachdachte, sich ausleihen zu lassen, wurde Jantschkes Nachfolger auf rechts. Korb ist seither ebenfalls gesetzt. Für Roel Brouwers hingegen war Jantschkes Umschulung kein Glücksfall. Der Niederländer fiel in der Verteidiger-Hierarchie zurück und musste sogar um die Vertragsverlängerung bangen. In dieser Saison gehörte Brouwers noch nicht zum Kader. Wie Filip Daems. Der Kapitän teilte sich mit Oscar Wendt den Posten als linker Verteidiger. Doch da Jantschke die erste Option neben Abwehrchef Martin Stranzl innen geworden war, probierte Favre im Frühjahr den genesenen Dominguez links aus und fand Gefallen an dieser Variante.

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Die Geschichte hat etwas vom so genannten "Butterfly-Effect", der besagt, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings einen Orkan auslösen kann. Auf gewisse Weise war es so nach Dominguez' Unfall gegen Dortmund. Der war der Auslöser dafür, dass Borussias Defensive ordentlich durcheinander gewirbelt wurde. Am Samstag nun, wenn Schalke in den Borussia-Park kommt (18.30 Uhr/Live-Ticker), könnte es erneut ein Verschiebespiel geben. Julian Korb fällt aus — und eine denkbare Alternative ist Tony Jantschke. Lucien Favre hat ihn zumindest auf dem Zettel. Entscheidet er sich dafür, würde Dominguez von links nach innen rücken und Wendt, der zuletzt draußen saß, ins Team kommen. Allerdings kann Favre auch die weniger umbauintensive Variante wählen, indem er Fabian Johnson oder den jungen Marvin Schulz anstelle Korbs aufbietet.

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Foto: rpo

Jantschke freut sich auf das Schalke-Spiel, egal womit ihn Favre beauftragt. "Die Duelle sind immer interessant", sagt er. Beim 0:0 in Freiburg war er bester Gladbacher. Das hat auch Bundestrainer Joachim Löw gesehen, der im Stadion war. Löw hat Jantschke bislang nicht berücksichtigt. "Warum, das weiß ich nicht. Aber es ist mir auch nicht so wichtig. Ich will bei Borussia meine Leistung bringen, alles andere kann ich sowieso nicht beeinflussen", sagt er. Dass es aber ungeahnte Wendungen geben kann, lehrt ihn sein eigener Werdegang vom Rechts- zum Innenverteidiger. Der kann auch ein Mutmacher sein für die, die derzeit draußen sind. Denn verletzt sich ein Kollege, kann plötzlich alles anders sein.

(RP)
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