Borussia Mönchengladbach Transfers: Christensen und vielleicht noch mehr

Mönchengladbach · Wenn alles normal läuft, wird der junge Däne von Chelsea ausgeliehen. Weitere Zukäufe schließt Sportdirektor Max Eberl nicht aus.

Trainingsauftakt bei der Borussia
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Während Borussias Profis gestern auf dem Trainingsplatz die ersten Übungen absolvierten, wurde Sportdirektor Max Eberl erst mal ein wenig poetisch. "Die Vorfreude auf die neue Saison ist wie das Wetter heute: strahlend", sagte der Manager und blinzelte in den sommerlichen Himmel.

Doch ist die Vorfreude ebenso groß wie der Respekt vor dem, was auf die Gladbacher in der anstehenden Spielzeit zukommt. "Wir freuen uns alle auf die großartige Saison, die uns bevorsteht, wissen aber, dass wir eine schwere und neue Situation vorfinden werden. Die Champions League, das muss ich zugeben, kenne auch ich nur aus dem Fernsehen. Mit den Belastungen müssen wir erst mal klar kommen", sagte Eberl.

"Die Dreifachbelastung ist für uns ja nicht neu", befand Martin Stranzl, der noch individuell trainiert, um sein Knie wieder vollständig fit zu machen. "Aber die Champions League wird noch mal eine neue Herausforderung, mit noch stärkeren Teams und noch schönerer Atmosphäre. Darum gilt es, die Momente, die wir erleben, positive wie negative, nicht mit in die Bundesliga zu nehmen. Das wird unsere Hauptaufgabe sein", sagte er.

Während sich Stranzl und seine Kollegen ("Die Neuzugänge sind hoch interessant, es ist eine gute Mischung aus bekannten und jungen Spielern, die in die Struktur und zum Denken des Vereins passt", sagte Stranzl) bereit machen für die anstehenden Aufgaben, wird Max Eberl noch damit beschäftigt sein, den Markt zu sondieren. "Wir haben einen Großteil erledigt und die Positionen ersetzt, die wir ersetzen wollten", sagte er, schob aber sofort hinterher: "Bei noch zehn Wochen Transferperiode und dem Geld, das wir noch zur Verfügung haben, sollte man aufmerksam sein. Und das sind wir." Weitere Transfers sind demnach nicht ausgeschlossen.

Einer ist, wenn "alles normal läuft", bereits beschlossene Sache: Andreas Christensen, der am Samstag mit der dänischen U21 im EM-Halbfinale gegen Schweden ausgeschieden ist, wird vom FC Chelsea ausgeliehen. "Er kann Innenverteidiger und auch auf der Sechs spielen", hatte Eberl die Optionen, die der 19-Jährige mitbringt, längst beschrieben.

Mit Christensen wären dann die Transfertätigkeiten in der Defensive abgeschlossen, da zuvor schon Nico Elvedi (18) vom FC Zürich verpflichtet wurde. "Wir haben uns für den jungen Weg entschieden", sagte Eberl. Christensen soll, das sagte Trainer Lucien Favre, auf jeden Fall im Trainingslager am Tegernsee (13. bis 20. Juli) dabei sein. "Das ist wichtig", sagte Favre.

Wenn über Christensen hinaus noch Zuwachs kommt, dann wohl eher ein erfahrener Mann, möglicherweise für das Mittelfeld. "Mal sehen. Wir wissen ja, dass wir zwei gute Spieler verloren haben, die stark in unserem Kollektiv waren und fast immer gespielt haben", sagte Favre und verwies damit auf die Abgänger Max Kruse und Christoph Kramer.

Auch Abgänge sind durchaus denkbar. Peniel Mlapa, der nach seiner Leihe aus Nürnberg zurückgekehrt ist, trainiert zwar mit, kann aber gehen, wenn es eine Alternative gibt, Amin Younes soll, das ist Borussias Plan, erneut ausgeliehen werden und Branimir Hrgota, der im zweiten Teil der vergangenen Saison kaum spielte, wird mit Hannover 96 in Verbindung gebracht. Definitiv keine Verhandlungsbasis gibt es indes bei Granit Xhaka und Patrick Herrmann. Auch nicht, wenn es wilde Angebote finanzstarker Klubs geben würde. "Nein, die geben wir nicht her", stellte Eberl ganz unpoetisch klar.

(RP)
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