Borussia Mönchengladbach Verteidigen wie gegen Barcelona

Mönchengladbach · Die beiden Dänen Jannik Vestergaard und Andreas Christensen könnten erstmals in der Champions League für Gladbach zusammen beginnen. Für das Defensivspiel, das heute gegen ManCity gefragt sein wird, gibt es eine Blaupause.

Gute Zusammenarbeit: Gemeinsam drängen Borussias dänische Verteidiger Andreas Christensen und Jannik Vestergaard in dieser Szene den Kölner Artjoms Rudnevs ab.

Gute Zusammenarbeit: Gemeinsam drängen Borussias dänische Verteidiger Andreas Christensen und Jannik Vestergaard in dieser Szene den Kölner Artjoms Rudnevs ab.

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Es gibt nicht viele Kopfballduelle mit gegnerischen Stürmern, über die ein Verteidiger sagt: "Dummerweise habe ich es gewonnen." Doch hätte Jannik Vestergaard am Samstag im Derby gegen Köln den Ball, den Dominik Heinz in den Strafraum schlug, nicht vor Anthony Modeste erwischt, wäre am Ende vieles vielleicht anders gewesen. So aber war Vestergaard vor Modeste da, doch sein Kopfball landete auf der Stirn des Kölners und flog von da ins Borussen-Tor zum 1:1.

Es war nicht das erste Mal, dass Vestergaard auf seltsame Art in Gegentore verstrickt war in dieser Saison. Beim 1:1 in Leipzig schoss ihn sein Landsmann Andreas Christensen vor der Leipziger Führung an. In Berlin stand er beim Befreiungsschlag von Nico Elvedi im Weg. Nun im Derby war seine verunglückte Abwehr ein Baustein der Niederlage. In der Nachspielzeit gewann Köln noch ein Spiel, von dem Vestergaard sagt: "Wenn wir so eine Leistung bringen, werden wir die meisten Spiele gewinnen." Er meint zuvorderst die Bundesliga, und dort, das weiß der lange Lulatsch aus Dänemark, gilt es am Samstag gegen seinen Ex-Verein 1899 Hoffenheim, eben dies zu tun, zu siegen. "Da brauchen wir drei Punkte, egal wie."

Diesen Ansatz eins zu eins auf das heutige Spiel gegen Manchester City, laut Trainer André Schubert "ein Weltklasseteam mit Weltklassespielern", zu übersetzen, wäre dann einigermaßen vermessen. Zumal wann man, wie die Borussen, das Hinspiel in Nordengland mit 0:4 verloren hat. "Das war schon sehr deutlich. aber wir haben uns verbessert", sagt Vestergaard. Vor allem aber verändert: Denn Vestergaard, im Sommer aus Bremen gekommen, war damals in Manchester noch Ersatzmann. Inzwischen aber ist er im Team angekommen und auch heute dürfte er ein Teil der Abwehrkette sein - wohl zusammen mit Christensen und Nico Elvedi, den ein Fußballportal als einen der besten Nachwuchsverteidiger Europas ausweist. Dass Oscar Wendt das Konstrukt zur Viererkette macht, ist zumindest denkbar.

Im Nationalteam spielen die beiden Dänen längst zusammen, in der Champions League wäre es heute dann das erste Mal von Beginn an. "Wir verstehen uns gut, auch außerhalb des Spielfeldes, wir teilen uns bei Reisen das Hotelzimmer. Wenn man sich so gut versteht, hilft das auch auf dem Rasen. Wir ergänzen uns gut. Jannik ist groß und stark, ich bin der etwas Schnellere", sagte Christensen gestern.

Borussia Mönchengladbach: Gerard Pique spielt den Ball mit der Hand
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Pique spielt den Ball mit der Hand

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Auf Fragen nach seiner Zukunft indes, und ob diese beim FC Chelsea liege nach dem Ende seines Leihvertrages, sagte Christensen nichts. "Ich konzentriere mich auf Gladbach", stellte er klar. Da sieht er Nachholbedarf. "Wir haben nicht die Punkte, die wir uns vorgestellt haben", sagte der 20-Jährige mit Blick auf die Bundesliga.

Was das Spiel gegen City angeht, freut er sich wie sein Kumpel Vestergaard auf die Herausforderung, die die große Qualität, die Pep Guardiola in der Offensive zu bieten hat, bedeutet. Vor allem aber sei es wichtig, "als Team zu verteidigen, jeder muss für den anderen kämpfen und laufen", sagte Christensen. Und hatte auch eine Blaupause für den heutigen Abend parat: "City spielt ähnlich wie Barcelona, und gegen Barca haben wir es trotz des 1:2 sehr gut gemacht".

Sommer patzt bei Barcas Siegtor
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Sommer patzt bei Barcas Siegtor

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So sieht es auch Vestergaard. "Pep Guardiola und Luis Enrique haben einen ähnlichen Ansatz", sagte er. Von vornherein will der längste Borusse das Spiel sowieso nicht verloren geben. "Wir haben da eine gute Möglichkeit, den dritten Platz in der Gruppe so gut wie klar zu machen. Und wir können mit einem Erfolgserlebnis Selbstvertrauen sammeln", sagte Vestergaard. Er hofft natürlich, dass er die entscheidenden Kopfballduelle heute gewinnt. Und dass es keine gewonnen Kopfballduelle gibt, über die er sich ärgern muss.

(kk)
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