Borussia Mönchengladbach Wann wechselt Luuk de Jong?

Mönchengladbach · Der Niederländer kann noch bis Ende der Woche den Verein wechseln. Vertragsgespräche mit erfahrenen Spielern müssen warten.

 Luuk de Jongs Qualitäten sind bei Borussia nicht mehr gefragt.

Luuk de Jongs Qualitäten sind bei Borussia nicht mehr gefragt.

Foto: RP, Dieter Wiechmann

Luuk de Jong muss weg. Nein, das ist keine offizielle Aussage von Borussia Mönchengladbach. Und auch die Fans des Klubs ziehen seinen Vornamen immer noch in die Länge, wenn er denn mal eingewechselt wird. Nur, genau das ist das Problem: Er wird nicht mal mehr eingewechselt. Fast die komplette zweite Hälfte lief sich der Niederländer im Rückrunden-Auftakt gegen Bayern München warm. Umsonst. Nach der 0:2-Niederlage antwortete Trainer Lucien Favre auf die Frage, ob de Jong keine Option gewesen wäre, vielsagend mit einer Gegenfrage: "Ist das besser? Die anderen haben nicht schlecht gespielt."

Spätestens jetzt ist der Sinn des provokanten Einstiegssatzes geklärt. Luuk de Jong muss Borussia verlassen - um seine Karriere zu retten. Er hat eigentlich keine andere Wahl. Denn am Niederrhein wird er wohl nicht mehr glücklich. Zuletzt durfte er im letzten Hinrundenspiel gegen Wolfsburg ganze elf Sekunden ran. Das galt schon als Höchststrafe. Nun gegen die Bayern - trotz Rückstand - gar nicht mehr. "Es macht keinen Spaß mehr", sagt der 23-Jährige dazu. Und bleibt dennoch fair. Kein Groll gegenüber Trainer oder Verein, Lob für die Mitspieler. Ein Musterprofi.

Er sagt immer noch, dass er am liebsten in Gladbach erfolgreich wäre. Aber auch, dass er spielen will, vor allem in Hinblick auf seine WM-Chancen. "Es gibt Interesse anderer Klubs", sagt er dann. Weitere Infos gäbe es aber nur beim Verein. Der wiegelt ab. "Solange noch nichts geklärt ist, möchte ich dazu nichts sagen", erklärte Sportdirektor Max Eberl gestern vielsagend. "Es sind ja noch fünf Tage Zeit." Wirklich große Zweifel bestehen allerdings nicht mehr an einem Wechsel de Jongs - Newcastle hat sich als Favorit positioniert. Über zwölf Millionen hat der Niederländer gekostet, so viel wie möglich davon möchte Borussia natürlich noch reinholen. Und dann wahrscheinlich einen anderen Akteur verpflichten. "Wir werden nicht drei Spieler abgeben und keinen holen", betont Eberl. "Wir führen die ganze Zeit unsere Überlegungen - es hängt nun davon ab, was passiert."

Durch das noch geöffnete Transferfenster hängen die Spieler, deren Verträge am Saisonende auslaufen, ein wenig in den Seilen. Denn Eberl betont: "Wir werden erst nach Schließung des Transferfensters über die auslaufenden Verträge reden." Die Verantwortlichen wollen in aller Ruhe ihre Entscheidungen treffen. "Es sind Führungsspieler, sie sind wichtig", sagt Eberl. Er möchte einen zweiten Fall "Mike Hanke" vermeiden. "Bei Mike mussten wir damals zurückrudern, nachdem wir ihm zunächst ein Angebot gemacht hatten. Das möchte ich nicht nochmal erleben."

Und so müssen Martin Stranzl, Roel Brouwers, Filip Daems und Juan Arango abwarten. Während die Verlängerung bei Stranzl Formsache ist, stehen die anderen Akteure auf der Kippe. "Das ist ungewohnt für mich", sagt Publikumsliebling Brouwers. "Normalerweise bin ich ein Freund davon, frühzeitig Klarheit zu schaffen. Dass ich jetzt noch nicht weiß, was im Sommer ist, beschäftigt mich."

Ein paar Tage wird er jedoch noch warten müssen.

(can)
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