Borussia Mönchengladbach Analyse: Der Schlüssel zur Eins und zur Null
Noch nie in der Saison 2015/16 hat Borussia Mönchengladbach 1:0 gewonnen. Wir zeigen Ihnen drei Szenen aus der 9., 13. und 29. Minute, die exemplarisch waren für den Ausgang des Derbys.
9. Minute: 1:0 durch Dahoud
Der Angriff, der zum Tor des Tages führt, beginnt noch viel früher auf der linken Seite. Über Oscar Wendt und die Innenverteidiger landet der Ball rechts bei Nico Elvedi. Der Schweizer passt zu Lars Stindl, der ihm entgegenkommt. Bei Stindl steht Matthias Lehmann, einer von Kölns beiden Sechsern. Jonas Hector (eingekreist) orientiert sich (noch) richtig im Raum.
9. Minute: 1:0 durch Dahoud
Als Stindl dann Raffael bedient, eilt Hector zur Hilfe – nur wem will er da helfen? Dahoud erkennt bereits die Lücke und startet.
9. Minute: 1:0 durch Dahoud
Wir haben nachgemessen: 15 Meter misst die Lücke zwischen Kölns rechtem Innenverteidiger Dominic Maroh und Rechtsverteidiger Pawel Olkowski. So groß ist nicht einmal das sprichwörtliche Scheunentor.
9. Minute: 1:0 durch Dahoud
Dahouds cooles Finish mit dem rechten Außenrist ist dann eine Klasse für sich. Olkowski kann mit seiner Grätsche nichts mehr ausrichten.
13. Minute: Wendt rettet zweimal
Kurz nach dem Führungstor muss Gladbach die gefährlichste Szene der ersten Hälfte überstehen. Yannick Gerhardt hat nach einem Doppelpass mit Yuya Osako freie Bahn. Hinten sprintet Wendt zurück, bei ihm ist Leonardo Bittencourt.
13. Minute: Wendt rettet zweimal
Mit dem hinteren Bein wehrt Wendt den Querpass auf Bittencourt ab. Nordtveit verhindert anschließend den Eckball.
13. Minute: Wendt rettet zweimal
Vorbei ist die Szene noch nicht. Nordtveits Befreiungsschlag landet bei Lehmann, der umgehend Anthony Modeste sucht.
13. Minute: Wendt rettet zweimal
Sekunden nach seiner ersten Rettungsaktion ist Wendt wieder zur Stelle und wirft sich in den Schuss.
13. Minute: Wendt rettet zweimal
Und dann stellt er noch eine ganz banale Qualität unter Beweis, an der es aber in Hamburg noch scheiterte: Der Schwede haut den Ball in die gegnerische Hälfte. Beim Ausgleich des HSV in der Vorwoche war Dahoud noch an Wendt hängengeblieben beim Versuch, zu klären.
29. Minute: Zwischen Mut und Risiko
Diese Passfolge führt um Borussias eigenen Strafraum herum – sieht selbst in der Opta-Grafik riskant aus. Am Ende hat Fabian Johnson die Chance, zu kontern. Doch der Weg dahin ist holprig.
29. Minute: Zwischen Mut und Risiko
Elvedi wirft ein zu Andreas Christensen, der spielt zurück und bekommt noch einmal den Ball.
29. Minute: Zwischen Mut und Risiko
Christensen verspringt der Ball ein wenig, der Däne spitzelt ihn zu Granit Xhaka, der prompt von zwei Kölnern unter Druck gesetzt wird (der FC hielt sich mit dem Pressing ansonsten zurück).
29. Minute: Zwischen Mut und Risiko
Der Grat bleibt schmal: Xhaka leitet weiter zu Wendt.
29. Minute: Zwischen Mut und Risiko
Dessen Doppelpass mit Johnson bringt die nächste Ungenauigkeit. Aber Borussia bleibt dran und löst es spielerisch, was sich am Ende auszahlt.
29. Minute: Zwischen Mut und Risiko
Von rechts nach links ist der Ball gewandert, Wendt passt dann immerhin mal nach vorne.
29. Minute: Zwischen Mut und Risiko
Dort lässt Raffael prallen für Johnson.
29. Minute: Zwischen Mut und Risiko
Und ab geht die Post! Wer den Ball in kritischen Situationen ausnahmslos auf die Tribübe drischt, geht zwar auf Nummer sicher. Ab und an verpufft aber Offensivpotenzial – gerade bei der Borussia, die in allen Mannschaftsteilen die nötige Technik besitzt für spielerische Lösungen. Es kommt eben auf die Balance an. Gegen Köln war sie da.