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U23-Routinier Oliver Stang "Wir müssen uns kein Kopfproblem einreden"

Mönchengladbach · Borussias U23-Routinier spricht über den starken Saisonstart, die jüngsten Misserfolge, den Traum 3. Liga und sein Karriereende.

 "Wir sind im Kollektiv stärker als im Vorjahr": U23-Routinier Oliver Stang spielt bereits im zehnten Jahr bei der Borussia.

"Wir sind im Kollektiv stärker als im Vorjahr": U23-Routinier Oliver Stang spielt bereits im zehnten Jahr bei der Borussia.

Foto: Sascha Köppen

Borussias U23 steuert mit dem Spiel heute beim Wuppertaler SV auf das Hinrunden-Ende zu. Danach steht nur noch das Nachholspiel gegen den 1. FC Köln II an, die Herbstmeisterschaft liegt in der eigenen Hand. Vor der Partie sprach Sascha Köppen mit Routinier Oliver Stang, der insgesamt im zehnten Jahr bei Borussia spielt.

Mal ehrlich, was für eine Saison hatten Sie erwartet, nachdem die Vorbereitung, vorsichtig gesprochen, kompliziert war?

Stang Das war bei mir irgendwie zwiespältig. Einerseits habe ich im Training gesehen, dass wir Spieler dazu bekommen haben, die sportlich und menschlich gut zu uns passen. Andererseits waren da die Ergebnisse wie das 2:2 bei Turu Düsseldorf und vor allem das 0:7 gegen den MSV Duisburg, die richtig schwach waren. Da gab es schon den Gedanken, dass wir erst mal Zeit brauchen, um uns zu finden.

Kann man daraus jetzt den Schluss ziehen, dass Ergebnisse in der Vorbereitung völlig irrelevant sind?

Stang Irrelevant wäre sicher übertrieben, weil man aus guten Resultaten auch Selbstvertrauen zieht. Zum Start kamen aber einfach viele positive Dinge zusammen. Steffen Nkansah war wieder fit und ist für mich bis jetzt der Spieler der Saison, Mike Feigenspan und Marco Komenda mussten sich erst an das Tempo gewöhnen, bekamen das gut hin. Nico Brandenburger hatte ein Jahr kaum gespielt, machte es dann aber sehr gut.

Es hat vor der Saison ja in der Tat schon einen mittleren Umbruch gegeben. Wie stark schätzen Sie den aktuellen Kader ein? Es wurde ja schon formuliert, die von oben unterstützenden Profis veredelten das Team.

Stang Ich denke, das Wort "veredeln" wird unserem eigenen Kader nicht gerecht. Wir haben ja auch schon sehr gute Leistungen ohne Spieler von den Profis gezeigt. Bilal Sezer, der oft draußen sitzen muss, wenn wir Unterstützung bekommen, ist zum Beispiel auch ein Top-Spieler. Dennoch waren natürlich sowohl Tsiy William Ndenge und Dibril Sow als auch Laszlo Bénes und Nils Rütten schon Spieler, die den Unterschied bei uns gemacht haben. Insgesamt denke ich aber, dass wir als Kollektiv stärker sind als im Vorjahr. Da haben wir mehr von Spielern mit individuellen Fähigkeiten gelebt. Auch der Teamgeist ist jetzt noch besser.

Nach 13 Spielen ohne Niederlage gab es vor zwei Wochen gegen Bonn das erste verlorene Spiel, die Partie danach beim 2:2 gegen Dortmund war schwach. Gibt es für diese kleine Delle einen Grund?

Stang Bonn und Dortmund muss man da schon trennen. Gegen Bonn waren wir bestimmend, haben uns aber gegen den Ball oft naiv verhalten. Gegen Dortmund waren wir ab der elften Minute, als wir in Überzahl waren, einfach schlecht. Gegen elf Dortmunder hätten wir auch wahrscheinlich verloren. Wir hatten in Unterzahl schnell zwei Chancen gegen uns und dann wohl Angst, etwas falsch zu machen. Angst ist aber kein guter Ratgeber. Unser Maßstab muss das Spiel gegen Viktoria Köln sein.

Sind nun Spieler wie Giuseppe Pisano, Thomas Kraus oder Sie, die viel Erfahrung mitbringen, in der Mannschaft besonders gefragt?

Stang Da muss man jetzt auch die Kirche im Dorf lassen. Es ist nun wirklich noch nichts Schlimmes passiert. Wir müssen uns jetzt auch kein Kopfproblem einreden. Wir müssen nur an die Phase vor Bonn anknüpfen.

Sie sind mit 28 im besten Fußballer-Alter. Machen Sie sich schon Gedanken über die Zukunft?

Stang Ich hatte schon mal gesagt, dass 2018 Schluss ist mit dem Fußball. Das ist aber inzwischen nicht mehr so sicher, weil man doch merkt, wenn man am normalen Berufsleben teilnimmt, wie privilegiert man als Fußballer ist. Ich habe meinen Bachelor gemacht, setze gerade noch einen drauf und mache ein Praktikum bei der Santander Bank. Die Zukunft für mich sehe ich im Finanzwesen. Trainer werde ich wohl eher nicht, dafür bin ich zu ungeduldig. Meine aktive Laufbahn endet aber auf jeden Fall bei Borussia.

Vor 17 Monaten waren Sie ganz nach dran an der Dritten Liga. Wäre das noch mal ein Traum oder zumindest ein Ziel für Sie?

Stang Ein Traum wäre es, noch einmal ein Spiel bei meinem Ex-Klub in Osnabrück zu bestreiten. Die Stimmung ist da grandios. Ein echter Mehrwert wäre das aus meiner Sicht für den Verein und für die jungen Spieler.

Heute geht es zum Wuppertaler SV. Was erwarten Sie vom Gegner?

Stang Der WSV hat bisher viele überrascht, konnte aber auch fast ohne Verletzungen durchspielen. Nun sollen ein paar Spieler auf der Kippe stehen. Wir werden sehen, wer da auf dem Platz steht. Favorit sind wir ohnehin, es macht auch keinen Sinn, das abzustreiten.

(kpn)
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