Borussia Mönchengladbach Wo "Flaco" sein fades Premieren-Tor erlebte

Mönchengladbach · In Hannover schießt Borussia Mönchengladbachs Patrick Herrmann 2010 sein erstes Bundesligator – beim 1:6. Mittlerweile wirkt es wie die Erinnerung an eine ganz ferne Borussia.

Patrick Herrmann: Das stolze Eigengewächs von Borussia Mönchengladbach
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Das ist Patrick Herrmann

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Foto: Dirk Päffgen

In Hannover schießt Borussia Mönchengladbachs Patrick Herrmann 2010 sein erstes Bundesligator — beim 1:6. Mittlerweile wirkt es wie die Erinnerung an eine ganz ferne Borussia.

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Kurz nach dem Schlusspfiff an diesem 1. Mai 2010 war Patrick Herrmanns Gefühlslage klar. "Ich kann mich über das Tor natürlich überhaupt nicht freuen", sagte der damals 19-Jährige nach seinem Treffer für Borussia bei Hannover 96. Es war zwar sein erstes Bundesligator, aber es war eben auch nur das zum 1:5 beim 1:6 an der Leine.

Viereinhalb Jahre später auf die Erinnerungen an seinen ach so faden Premieren-Treffer angesprochen, ist Herrmann nun immerhin ein "teils, teils" als Beschreibung seiner Erinnerungen zu entlocken. Borussias Auftritt an diesem 33. Spieltag der Saison 2009/2010 bleibt weiterhin einer der gruseligsten der jüngeren Vergangenheit, aber das erste persönlich Zählbare der Karriere büßte dadurch in Herrmanns Rückblick nichts an Stellenwert ein. "Klar, das erste Tor nimmt schon eine besondere Bedeutung ein. Noch in 50 Jahren werde ich mich daran erinnern", sagt Herrmann heute, wo ihn der Spielplan am Samstag (15.30 Uhr, Live-Ticker) mit Borussia wieder einmal nach Hannover führt.

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Den Ablauf seines damaligen Treffers kann "Flaco" immer noch aus dem Eff-Eff herunterbeten. "Ich weiß noch genau, wie es passiert ist. Es kommt ein langer Ball, ein Gegenspieler klärt in die Mitte, ich stehe mehr oder weniger frei vor dem Torhüter und schiebe ihn links ins lange Eck", schildert Herrmann die wohl einzig positive Szene aus seinem zwölften Bundesligaspiel.

Eine andere Borussia

Doch so präsent die Bilder nach wie vor sind, so sehr wirkt die Geschichte vom Tor, von diesem 1:6 wie eine Geschichte einer ganz fernen Borussia. Als Gladbach noch in dem über Jahre untermauerten Ruf stand, einer der liebsten Gäste auf des Gegners Platz zu sein. Die Hinrunde 1996/97, als man in der Fremde komplett ohne Tor blieb, war zwar auch 2010 schon eine Weile her, aber nach dem 1:6 von Hannover schloss Borussia eben diese Spielzeit 2009/10 als Letzter der Auswärtstabelle ab — mit nur zwei Siegen aus 17 Partien. "Damals haben wir keinen so guten Fußball gespielt, viel hinten drin gestanden und auf Konterchancen gelauert, das hat sich mittlerweile eben geändert. Wir treten ja auch ganz anders auf, wir wollen das Spiel bestimmen und uns Torchancen herausspielen", sagt Herrmann.

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In den ersten drei Auswärtspartien dieser Saison blieb Borussia ungeschlagen. Man bekleckerte sich zwar weder in Freiburg, noch in Köln (je 0:0) mit Ruhm, aber gegen eine passsichere und im Ballbesitz dominantere Borussia ist es heute um ein vielfaches schwieriger, Tore zu schießen und Spiele zu gewinnen.

Am Samstag wird Hannover 96 genau das versuchen. Mit drei Siegen aus drei Heimspielen im Rücken. "In Hannover haben wir zwar schon schlechte Erfahrungen gemacht, aber vielleicht machen wir ja Samstag mal wieder eine gute", sagt Herrmann. Aus seiner Sicht natürlich gerne mit ihm in der Startelf - und mit einem Tor von ihm. Es wäre sein 24. in der Liga, und es muss ja nicht so sehenswert sein wie seine zwei, die er selbst am schönsten findet: der Sonntagsschuss beim 6:3 in Leverkusen im August 2010 ("Das war echt schön. Das passiert mir ja auch nicht alle Tage") oder sein zweites Tor beim 3:1 gegen die Bayern im Januar 2012, als er Manuel Neuer umkurvte und einschob.

(RP)
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