Borussia Mönchengladbach Xhaka ist Gladbachs Derby-Held

Mönchengladbach · Granit Xhaka hat Borussia Mönchengladbach den ersehnten Derbysieg zu Karneval beschert. Der Schweizer erzielte in der Nachspielzeit (90.+1) nach zähem Ringen den verdienten Siegtreffer zum 1:0 (0:0) im rheinischen Duell gegen den 1. FC Köln und sorgte für die erste Niederlage des Erzrivalen in der Rückrunde.

Granit Xhaka: Jubellauf nach Siegtor im Derby gegen den 1. FC Köln
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Xhakas Jubellauf nach Siegtor im Derby

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Foto: dpa, fg nic

Damit setzte sich die schwarze Kölner Derby-Serie fort: Der FC hoffte im neunten Duell seit dem letzten Sieg im November 2008 erneut vergeblich auf einen Dreier. Die Gladbacher verschafften ihrem Trainer Lucien Favre ein Jubiläum nach Maß. Der Schweizer war am Samstag exakt vier Jahre lang im Amt.

Dabei hatten die Kölner maßgeblichen Anteil daran gehabt, dass das Spiel zum Langeweiler wurde. Der FC zog sich mit zwei Viererketten weit in die eigene Hälfte zurück und lauerte auf Konter. Die wenigen Gelegenheiten zu schnellen Gegenstößen ließen die Gäste ungenutzt verstreichen.

Mönchengladbach spielte klar überlegen und kombinierte, meistens mit dem auffälligen Xhaka als Schaltstelle, durchaus gefällig. Doch spätestens 30 Meter vor dem Kölner Tor wurde es extrem eng, und der Offensive um Max Kruse und Raffael fehlten die Ideen.

Ein Warnschuss in der elften Minute durch Kruse vom linken Strafraumeck über das Tor war alles, was der Europa-League-Teilnehmer in der Anfangsphase zustande brachte. Die Defensivreihen agierten extrem vorsichtig, zumal auf beiden Seiten je eine Schlüsselfigur fehlte. Kölns Dominic Maroh hatte die Grippe erwischt, Gladbachs Martin Stranzl saß nach auskurierter Schädelprellung noch auf der Bank.

Erst kurz vor der Pause befreiten sich die Kölner ein wenig und kamen zur besten Chance der ersten Halbzeit: Einen 25-Meter-Schuss von Marcel Risse (40.) lenkte Yann Sommer mit den Fingerspitzen über das Gladbacher Tor.

Kurz nach der Pause unterbrach Schiedsrichter Deniz Aytekin das Spiel für zwei Minuten, weil im Kölner Block Feuerwerkskörper gezündet wurden. Aus demselben Grund hatte die Begegnung schon mit leichter Verspätung begonnen. Zumindest im Vorfeld des Hochsicherheitsspiels war es nach Polizeiangaben rund um das Stadion ruhig geblieben.

Unmittelbar nach dem Siegtreffer durch Xhaka stürmten rund zwanzig Kölner Chaoten das Spielfeld. Mindestens ein Polizist wurde beim Platzsturm verletzt. Mindestens vier Personen wurden in Gewahrsam genommen. Angesprochen auf den Vorfall und eine Strafe für sein Team sagte Kölns Geschäftsführer Sport, Jörg Schmadtke: "Ich befürchte, dass es deutlich wird. Das, was hier passiert ist, steht uns nicht gut zu Gesicht — uns unseren Fans auch nicht."

Auch in der zweiten Halbzeit rannte Gladbach an, Köln verteidigte geschickt und konzentriert. Und wenn es mal brenzlig wurde, war Torwart Timo Horn auf dem Posten. So auch in der 58. Minute bei der Doppelchance von Kruse und Xhaka oder neun Minuten später bei einem Schuss von Patrick Herrmann.

(sid)
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