Porträt Das ist Yann Sommer
Wir stellen Ihnen Yann Sommer vor.
Er wurde am 17. Dezember 1988 in Morges (Schweiz) geboren.
2005 wechselte er zum FC Basel, zunächst spielte er dort in der Jugend. 2009 bekam er einen Profivertrag.
Seit 2010 gehörte er zum Stammpersonal des Teams.
Am 30. Mai 2012 debütierte er in der Schweizer Nationalmannschaft unter Trainer Ottmar Hitzfeld.
Am 10. März 2014 gab Borussia Mönchengladbach bekannt, dass der Torhüter an den Niederrhein wechselt.
Nach kurzen Anfangsschwierigkeiten mauserte er sich als Nachfolger von Marc-André ter Stegen schnell zum absoluten Rückhalt. Mit nur 26 Gegentoren in der Bundesliga verpasste Sommer in seiner ersten Saison nur knapp den Vereinsrekord.
Im Juni 2015 wählten ihn Borussias Fans deshalb sogar zum „Spieler des Jahres“.
In der Saison 2015/16 musste Sommer deutlich öfter hinter sich greifen, trotzdem war er ein zuverlässiger Rückhalt.
Bei seinem ersten großen Turnier als Stammtorwart der Schweizer Nationalmannschaft erreichte Sommer 2016 das EM-Achtelfinale. Dort war im Elfmeterschießen Schluss gegen Polen.
Bei der WM 2018 in Russland kam die Schweiz nach einem 1:1 gegen Brasilien, einem 2:1 gegen Serbien und einem 2:2 gegen Costa Rica ins Achtelfinale. Dort verloren die Eidgenossen allerdings 0:1 gegen Schweden.
Zur Bundesliga-Spielzeit 2018/19 machte Trainer Dieter Hecking seinen Stammtorwart zum Vize-Kapitän. Dadurch entwickelte sich der Torwart in seiner Führungsrolle noch einmal weiter.
Im Training musste sich Sommer immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Auch Übungen mit der Stroboskop-Brille, die in verschiedenen Frequenzen das Sichtfeld einschränkt, gehören dazu.
Auch unter Marco Rose war Sommer gesetzt. Seine Parade im Dezember 2019 beim Heimsieg gegen den FC Bayern München (2:1), als ihm der Ball erst durchrutschte und er ihn dann mit einem starken Reflex im letzten Moment von der Linie kratzte, wurde als „Finger Gottes“ gefeiert.
In der Nationalmannschaft erlebte Yann Sommer am 14. November 2020 einen besonderen Abend: Sergio Ramos, der Spanier, der zuvor 25-mal in Folge verwandelt hatte, verschoss gleich zwei Elfmeter. Beide wurden von Sommer pariert.
In der Bundesliga fing sich Borussia unter Trainer Marco Rose in der Saison 2020/21 deutlich zu viele Gegentore. 56 waren es am Ende. Eindeutig zu viele, um sich für Europa zu qualifizieren.
Bei der Europameisterschaft 2021 zeigte sich Yann Sommer wieder in Hochform. Im Achtelfinale gegen Frankreich parierte der Schweizer Nationaltorwart den entscheidenden Elfmeter von Kylian Mbappé.
„Ganz ehrlich, ich stehe noch ein bisschen neben mir. Wir haben alles, was wir in uns drin hatten, auf dem Platz gelassen. Ich bin unglaublich stolz auf diese Mannschaft“, sagte Yann Sommer nach dem Spiel.
Auch im EM-Viertelfinale gegen Spanien zeigte die Schweiz eine starke Leistung, verlor aber das Elfmeterschießen, obwohl Sommer erneut einen Elfmeter parieren konnte.
Zur Saison 2020/21 bekam Yann Sommer mit Fabian Otte einen neuen Torwarttrainer. Otte folgte auf Steffen Krebs, der die Borussia nach drei Jahren verlassen hatte und zum VfB Stuttgart gewechselt war.
Trotz seines Negativrekords von 61 Gegentoren in der Spielzeit 2021/22 wurde Sommer von den Fans zu Borussias Spieler der Saison gewählt. Mit 131 gehaltenen Torschüssen verzeichnete er zudem den Bestwert der Liga und trug damit einen großen Teil zum Klassenerhalt bei.
In die Saison 2022/23 ging Yann Sommer mit einem auslaufenden Vertrag. Er bleibt aber ein Leistungsträger. Beim 1:1 der Gladbacher beim Rekordmeister FC Bayern München stellt Sommer mit 19 Paraden einen Bundesliga-Rekord auf. Beim Pokalspiel bei Darmstadt 98 verletzte er sich und fiel bis zur WM-Pause, die Mitte November beginnt aus.
Trotz seiner Verletzung wurde Yann Sommer vom Schweizer Trainer Murat Yakin für die WM in Katar nominiert und gingerneut als Nummer eins ins Turnier. In der Vorrunde stand er beim 1:0 gegen Kamerun und beim 0:1 gegen Brasilien im Tor. Beim 3:2 gegen Serbien fehlte Sommer wegen einer Erkältung. Im Achtelfinale gegen Portugal kehrte er zurück. Beim 1:6 hatte er keinen guten Tag und schied mit der Schweiz nach dem Debakel aus.
„Wir haben nicht die Mentalität auf den Platz gebracht, die man sonst von uns kennt. Es ist ein sehr bitterer Abend. Es ist schwierig, Erklärungen zu finden. Wir waren in gewissen Situationen zu ungenau, wir haben ihnen zu viel Räume gelassen. Auch ich habe in zwei, drei Situationen nicht gut ausgesehen“, sagte Sommer nach dem 1:6-Debakel gegen Portugal, mit dem der Traum der Schweizer vom ersten WM-Viertelfinale seit 1954 platzte. „Wir wollten unbedingt etwas erreichen und der Schweiz einen weiteren tollen Fußballabend bescheren. Jetzt werde ich ein paar Tage brauchen, um alles zu verarbeiten. Dann schauen wir weiter“, sagte Sommer.
Am 19. Januar 2023 wurde Yann Sommers Wechsel zum FC Bayern München offiziell. Bereits in den Tagen zuvor hatte sich der Transfer angedeutet. Borussia erhielt für Sommer eine fixe Ablösesumme in Höhe von acht Millionen Euro, die um bis zu 1,5 Millionen Euro durch Bonuszahlungen ansteigen kann.
„Hier bin ich nicht nur als Profifußballer gewachsen, sondern vor allem auch als Mensch. Hier habe ich Freunde fürs Leben kennengelernt. Großen Dank gebührt meinen Mitspielern, dem Staff, den Verantwortlichen, allen Mitarbeiter*innen und vor allem euch, den Fans. Ich werde diesem Verein, der den größten Teil meiner Karriere geprägt hat, für immer verbunden bleiben“, schrieb Sommer nach der Verkündung seines Wechsels auf Instagram.