Borussia Mönchengladbach Zweimal glückliche 19 bei Borussias 2:0

Mönchengladbach · Routinier Fabian Johnson war mit einem Tor und einer Vorlage nicht nur der Matchwinner bei Gladbachs Pokalsieg gegen den VfB Stuttgart, er verhalf damit wohl indirekt auch dem 19-jährigen Djibril Sow zu dessen Pflichtspieldebüt.

 Djibril Sow durfte gegen Stuttgart Pokalluft schnuppern.

Djibril Sow durfte gegen Stuttgart Pokalluft schnuppern.

Foto: Dieter Wiechmann

Es waren fast auf die Sekunde genau sechs Minuten, die Djibril Sow am Dienstagabend auf dem Platz stand. Für einen Profifußballer ist das keine wirklich lange Zeit, doch Sow steht ja auch noch ganz am Anfang seiner Profikarriere. Und die sechs Minuten vorgestern im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart waren gar seine ersten Pflichtspielminuten in André Schuberts Mannschaft. "Ich kann das Gefühl noch nicht ganz fassen, mein Debüt gegeben zu haben, und dann auch noch im Borussia-Park. Das ist ein tolles Gefühl. Wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht mehr damit gerechnet. Aber ich habe mich natürlich riesig gefreut", sagte der 19-Jährige.

Ob er sich im Anschluss auch bei Fabian Johnson und Lars Stindl bedankt hat, ist indes nicht überliefert. Denn in gewisser Weise dürften die beiden Routiniers schon ihren Anteil an Sows Einwechslung gehabt haben. Schließlich hatte Schubert das Talent gleich nach Stindls 2:0 in der 84. Minute zur Trainerbank beordert. Stindl hatte ein Direktspiel Johnsons zum entscheidenden Treffer genutzt, nachdem der US-Amerikaner in der ersten Halbzeit mit seinem Treffer für die Führung gesorgt hatte.

Mit einem Tor und einer Vorlage war Johnson somit der Matchwinner, der indes auch etwas zu bemängeln hatte am Auftritt seiner Mannschaft. "Wir haben es versäumt, vorher das 2:0 zu machen, dann hätten wir auch früher mehr Ruhe gehabt", sagte Johnson, der mit dem 1:0 sein erstes Pokaltor für die Borussen erzielte - womit er nun zu dem erlauchten Kreis jener Gladbacher zählt, die in jedem der drei großen Wettbewerbe (Meisterschaft, DFB-Pokal und Europapokal) getroffen haben. In der laufenden Spielzeit war es das zweite Tor für den ehemaligen deutschen U 21-Nationalspieler, nachdem er zuvor für den späten 1:1-Ausgleich bei RB Leipzig im September gesorgt hatte.

Johnsons Treffsicherheit wird wohl auch in den kommenden Spielen noch dringend benötigt werden, da die Alternativen im derzeit dünn besetzten Gladbacher Angriff rar gesät sind und noch nicht absehbar ist, wann Borussias Topscorer Raffael und Thorgan Hazard wieder voll einsatzfähig sind.

Borussias vielseitige Nummer 19 ist derzeit somit ein fester Bestandteil der Abteilung Angriff, während die Nummer 20 im Kader, Djibril Sow, derweil ihre Hoffnungen zunächst wohl noch auf weitere Kurzeinsätze beschränken muss. Trainer Schubert hatte zuletzt angedeutet, dass der junge Schweizer schon noch ein wenig Zeit benötige, um sich in einigen Punkten zu verbessern. Er bestätigte dabei aber auch seine gute Entwicklung, die nun mit dem ersten Pflichtspieleinsatz bei den Profis ihren vorläufigen Höhepunkt verzeichnete. Der Youngster versuchte, in die wenigen Minuten seines ersten Auftritts auf großer Bühne auch alles reinzulegen, was angesichts des entschiedenen Spiels noch möglich war. Einmal drang er nach einem langen Pass in den gegnerischen Strafraum ein, spielte mit einem Haken den ersten Gegenspieler aus, blieb dann aber am zweiten VfB-Verteidiger hängen.

"Auf dem Platz war ich direkt fokussiert. Der Trainer hat mir mitgegeben, in die Tiefe zu gehen und den Mitspielern Anspielmöglichkeiten zu geben. Schlussendlich war unsere Vorstellung souverän. Wir hatten viel Ballbesitz, ich hatte daher keine Angst, dass noch etwas passiert", sagte der 19-Jährige, der auch dank der starken Leistung Fabian Johnsons seine Premiere feierte. Somit gab es am Pokalabend zwei glückliche "19er" auf Borussias Seite.

(togr)
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