Leipzig - Berlin 2:3 Zehn Berliner triumphieren in Leipzig

Leipzig · Ein hochmotivierter Davie Selke hat seinen Ex-Klub RB Leipzig im letzten Hinrundenspiel aus den Champions-League-Rängen geschossen. Der Stürmer war mit seinem Doppelpack (6. und 51.) beim überraschenden 3:2 (2:0)-Auswärtssieg von Hertha BSC beim Vizemeister der überragende Akteur auf dem Platz.

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Foto: dpa, hsc soe

"Davie will immer alles raushauen, auch im Training. Er gibt jeden Tag Gas. Wir haben mit ihm einen weiteren Spieler, der extrem torgefährlich ist", sagte ein zufriedener Berliner Trainer Pal Dardai bei Sky: "Wir hatten einen guten Plan - auch mit einem Spieler weniger. Das war eine klasse Leistung. Es ist für uns ein Hammer-Sieg, das kann auch für die Rückrunde viel bringen."

Hertha spielte nach der frühen Roten Karte gegen Jordan Torunarigha (7.) fast das ganze Spiel in Unterzahl, hatte jedoch etwas Glück - und einen Selke in Topform. Der Torjäger, der in seinen zwei Jahren bei RB meist nur Bankdrücker gewesen war, feierte seine Saisontreffer Nummer drei und vier demonstrativ vor den gegnerischen Fans, die ihn bei seiner Auswechslung (70.) lautstark auspfiffen. Zuvor hatte der Pfosten Selkes dritten Treffer verhindert (62.). Salomon Kalou (31.) erzielte das zwischenzeitliche 2:0, Kapitän Willi Orban traf zum 1:3 für RB (69.), Neu-Nationalspieler Marcel Halstenberg (90.+2) machte es noch einmal richtig spannend.

Leipzig stellte mit dem fünften Pflichtspiel in Folge ohne Sieg den klubinternen Negativrekord aus der Saison 2014/15 ein und fiel auf Tabellenplatz fünf zurück. Hertha hat derweil wieder Tuchfühlung zu den Europacupplätzen und bescherte Pal Dardai im 100. Bundesligaspiel als Trainer ein passendes Geschenk.

Die 36.109 Zuschauer hatten in der Leipziger Arena kaum Platz genommen, da ging auch schon die Post ab. Zuerst prüfte RB-Offensivspieler Bruma den Hertha-Torhüter Rune Jarstein, fast im Gegenzug schlenzte Selke nach einem Pass von Alexander Esswein den Ball aus rund 13 Metern sehenswert in die Maschen.

Die Gäste konnten sich aber nur eine Minute über die Führung freuen, denn dann flog Torunarigha wegen einer Notbremse gegen Nationalstürmer Timo Werner vom Platz. Schiedsrichter Frank Willenborg blieb auch nach Rücksprache mit dem Videoschiedsrichter bei seiner diskutablen Entscheidung.

Danach beruhigte sich das Spiel etwas. Die Hausherren waren mit einem Mann mehr auf dem Platz um Spielkontrolle bemüht. Hertha zog sich etwas zurück, schlug aber nach einer Ecke in Person von Kalou eiskalt zu. RB-Trainer Hasenhüttl reagierte und brachte für Verteidiger Ibrahima Konate den Nationalspieler Diego Demme. Der traf fünf Minuten später den Pfosten und leitete eine Drangphase der Leipziger mit zahlreichen Chancen ein.

Das 0:3 war für Leipzig jedoch ein schwerer Schlag, nach vorne ging kaum etwas. Erst als Kapitän Orban den Anschlusstreffer erzielte, ging nochmal ein Ruck durch das Team.

RB hatte für seine Fans vor dem Anpfiff ein vorweihnachtliches Geschenk parat: Stammtorhüter Peter Gulacsi, der mit starken Leistungen in dieser Saison das Interesse englischer Klubs auf sich gezogen hat, verlängerte seinen Vertrag vorzeitig um zwei weitere Jahre bis 2022.

(ems)
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