Köln - Hamburg 0:0 Köln meldet sich mit Punktgewinn zurück

Köln · Der 1. FC Köln hat sich bei seinem Comeback in der Bundesliga sehr zurückhaltend präsentiert. Beim 0:0 gegen den Hamburger SV vermieden die Rheinländer die Risiken. Mehr als den einen Punkt hatten sie in einer mittelmäßigen Begegnung nicht verdient.

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Der HSV war über weite Strecken die bessere Mannschaft im mit 50.000 Zuschauern ausverkauften Stadion in Müngersdorf. Die Kölner bekamen zu spüren, dass das Tempo in der ersten Liga deutlich höher als in der zweiten ist. Insbesondere die offensiven Mittelfeldspieler Marcel Risse und Daniel Halfar, in der Aufstiegssaison die großen Leistungsträger, bekamen ihre derzeitigen Grenzen aufgezeigt.

In seinem ersten Bundesligaspiel setzte Trainer Peter Stöger — wie schon beim Sieg im Pokal bei FT Braunschweig — auf Adam Matuschyk als Partner von Matthias Lehmann im defensiven Mittelfeld. Kevin Vogt und Yannick Gerhardt, die ebenfalls für diese Position in Frage gekommen waren, blieben auf der Bank. Genau wie der frühere Kaiserslauterer Stürmer Simon Zoller, der prominenteste Einkauf des Sommers. Anders als in der Woche zuvor trugen die Kölner anstelle des seltsamen hellblau-grünen Trikots wieder klassisches Rot und Weiß.

"Das Saisonziel lautet klar und deutlich: Platz 15, Klassenerhalt", hatten Präsidium und Geschäftsführung in ihrem Saisonausblick festgelegt. Präsident Werner Spinner und sein Team freuen sich aber "über die überschäumende Euphorie, die den FC umgibt und sehen jede in die Höhe gereckte Meisterschale aus Pappe mit einem Lächeln. Denn wir wissen genau, dass dies Selbstironie ist, die beim 1. FC Köln immer dazu gehört." Tatsächlich war die Euphorie nach zwei Zweitligajahren auf den Rängen zu spüren und zu hören. "Bayern, Preußen, Pillendreher und ihr Feschköpp, jottweißwo, treck üch wärm an — dä FC is widder do", stand auf einem 60 Meter breiten Spruchband an der Südtribüne.

Entsprechend forsch fingen die Gastgeber an. Aber nur für ein paar Minuten. Mehr als Fernschüsse von Matuschyk und Halfar lieferten sie im ersten Abschnitt nicht. Bis sich Bayern & Co "wärm" anziehen müssen, ist es noch etwas hin. Nach einer Viertelstunde übernahmen die Hamburger, die erst in der Relegation die Klasse gehalten und sich in der ersten Pokalrunde beim Drittligisten Energie Cottbus erst im Elfmeterschießen durchgesetzt hatten, das Kommando. Rafael van der Vaart und Pierre-Michel Lasogga suchten immer wieder den Abschluss.

Ilicevic vergibt beste HSV-Chance

Das gemeinschaftliche Aufwärmprogramm mit ein paar Sprints nach dem Seitenwechsel ist bemerkenswert beim FC. Athletiktrainer Yann Benjamin Kugel, der zum Funktionsteam der Nationalmannschaft beim WM-Erfolg in Brasilien gehört hatte, hat es eingeführt. Doch trotz dieses Wachmachers kam der HSV deutlich besser in die zweite Halbzeit. Ivo Ilicevic vergab gleich zu Beginn zwei ausgezeichnete Chancen. Anthony Ujah und Marcel Risse hatten auf der anderen Seite keinen Erfolg im ausgeglichenen zweiten Abschnitt.

Stöger verlegte sich früh auf die Sicherung des einen Punktes. Er brachte in Kevin Vogt und Pawel Olkowski für Yuya Osaka und Risse defensiver ausgerichtete Profis. In der Nachspielzeit wich die Luft aus dem Ball, so dass Schiedsrichter Wolfgang Stark einen Angriff der Gäste unterbrechen musste — ein treffendes Sinnbild für diese Begegnung. Der Applaus beim Abpfiff fiel sehr verhalten aus.

Im nächsten Heimspiel, am 21. September nach der Länderspielpause, empfängt der FC Borussia Mönchengladbach zum rheinischen Derby. Im ersten Auswärtsspiel der Saison muss Köln am kommenden Samstag nach Stuttgart.

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