Freiburg - Köln 2:1 Köln vergibt Big Point im Kampf um Europa

Freiburg · Trotz des 16. Saisontreffers von "Lebensversicherung" Anthony Modeste hat der 1. FC Köln bei seinem Auswärts-Angstgegner den Sprung auf einen Champions-League-Platz verpasst. Die Rheinländer unterlagen 1:2 (1:1) bei Aufsteiger SC Freiburg.

SC Freiburg - 1. FC Köln
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Nach der Fortsetzung des "Schwarzwald-Fluchs" stimmte Peter Stöger seine enttäuschten Spieler noch auf dem Rasen auf die nächsten Aufgaben ein. Im Kampf um die erste Europapokal-Qualifikation seit 1992 hat der 1. FC Köln durch das 1:2 bei Auswärts-Angstgegner SC Freiburg einen großen Schritt verpasst — statt Platz drei in der Bundesliga steht weiter Rang sieben für die Rheinländer, die nunmehr seit über 20 Jahren nicht im Breisgau gewinnen konnten.

"Natürlich hätten wir einen großen Sprung machen können, aber wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen", sagte Verteidiger Dominique Heintz zur ersten Kölner Liga-Niederlage seit dem 3. Dezember. "Die anderen haben auch verloren", tröstete sich der Verteidiger mit Blick auf die Pleiten der direkten Rivalen. Auf den FC warten nun die Wochen der Wahrheit: Schalke, Leipzig und Meister Bayern sind die nächsten Gegner.

Auch das 16. Saisontor von "Lebensversicherung" Anthony Modeste war für Köln zu wenig, weil Freiburg dank der Treffer des starken Vincenzo Grifo und von Maximilian Philipp (77.) seine eindrucksvolle Heimbilanz auf sieben Siege in zehn Saisonspielen ausbaute. Damit liegt die Mannschaft von Coach Christian Streich als Tabellenachter voll auf Kurs Klassenerhalt. Der Liga fehlt vor dem 21. Spieltag nun nur noch ein Treffer zum 50.000. Tor.

"Der Trainer hat mir vorher gesagt, dass allmählich noch mal einer reingehen muss", sagte Grifo mit einem Lächeln bei Sky: "Wir waren von Anfang an sehr gut im Spiel und haben uns belohnt."

Die 24.000 Zuschauer im ausverkauften Schwarzwaldstadion warteten in den ersten zehn Minuten allerdings vergeblich auf Höhepunkte. Die Gäste, bei denen Neuzugang Neven Subotic seine erste Partie für den FC absolvierte und Leonardo Bittencourt sein 100. Bundesliga-Spiel bestritt, waren in der Anfangsphase die etwas aktivere Mannschaft - obwohl Stammtorwart Timo Horn, Kapitän Matthias Lehmann und Marcel Risse weiter fehlten. Die Freiburger, die ohne Pascal Stenzel auskommen mussten, lauerten in erster Linie auf Fehler der Kölner.

In der 19. Minute wäre diese Taktik fast aufgegangenen. Die Gäste ließen SC-Innenverteidiger Marc Torrejón nach einem Freistoß völlig unbewacht vor ihrem Tor stehen, der Spanier traf per Kopf den Pfosten. Acht Minuten später war es auf der Gegenseite Nationalspieler Jonas Hector, der eine Kopfball-Chance nicht nutzen konnte.

Kurz darauf brachte Grifo die Freiburger etwas überraschend in Führung. Der abgefälschte Schuss des Deutsch-Italieners landete knapp hinter der Torlinie. Gleich darauf musste der FC wechseln. Für den angeschlagenen Marco Höger kam Christian Clemens. Dennoch schafften die Kölner noch vor der Pause den verdienten Ausgleich. Modeste staubte aus kurzer Distanz ab.

Kurz nach dem Seitenwechsel vergab der Franzose die große Möglichkeit zum zweiten Tor (50.). Ein Treffer hätte allerdings zu heftigen Diskussionen geführt, da Modeste deutlich im Abseits stand, als er an SC-Keeper Alexander Schwolow scheiterte.

Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Der Freiburger Philipp (59.) und der Kölner Konstantin Rausch (60.) vergaben die besten Möglichkeiten in dieser Phase. Im Anschluss war der SC dem zweiten Tor näher als der FC - und wurde durch Philipp belohnt, der einen Abpraller nach einem Grifo-Freistoß nutzte.

(sid)
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