Halbe Bundesliga von Relegation bedroht Rette sich wer kann!

Düsseldorf · "Relegationärer" Klassenkampf in der Bundesliga: Elf Klubs droht zehn Tage vor Saisonende noch Rang 16 – und damit eine doppelte Zitterpartie gegen den Zweitliga-Dritten

SV Darmstadt 98 - FSV Mainz 05: die Bilder des Spiels
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Darmstadt - Mainz: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa, bra jhe

"Relegationärer" Klassenkampf in der Bundesliga: Elf Klubs droht zehn Tage vor Saisonende noch Rang 16 — und damit eine doppelte Zitterpartie gegen den Zweitliga-Dritten

"Relegationärer" Klassenkampf in der Bundesliga: Dass zehn Spieltage vor Saisonschluss noch elf Klubs ängstlich nach unten auf Rang 16 schielen müssen, ist beispiellos in der Ligageschichte. Selbst Eintracht Frankfurt, mit 35 Punkten aktuell Sechster und damit auf einem Europa-League-Platz, darf sich noch nicht sicher fühlen.

Und nun gastiert ausgerechnet der Hamburger SV als 16. am Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker) in der Frankfurter WM-Arena. Mit einem Rückstand von neun Punkten auf die Hessen und mit dem ehemaligen Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen als neuem HSV-Boss. Wenn es um den Klassenerhalt geht, kann dem alten Fahrensmann jedenfalls kaum jemand etwas vormachen.

Der 68-Jährige musste einst auch mit der Eintracht absteigen und weiß nur zu gut, was das für den HSV bedeuten würde: "Für Hamburg wäre das eine Katastrophe, die Mindereinnahmen in der Zweiten Liga wären gewaltig, sagte Bruchhagen dem Hamburger Abendblatt.

Nach nur zwei Zählern aus den ersten zehn Partien müssen die Hanseaten schon dankbar sein, überhaupt wieder am direkten Klassenerhalt zu schnuppern und zudem den FC Ingolstadt und Darmstadt 98 nach unten distanziert zu haben. Aber die Aufgabe bleibt knifflig: Noch nie hatte ein Tabellen-16. schon 26 Punkte, es ist alles höllisch eng. Erstmals könnten tatsächlich die oft zitierten 40 Zähler nötig sein, um sich aller sportlichen Sorgen zu entledigen.

Selbst Teams, die schon gerettet schienen und den internationalen Wettbewerb im Blick hatten, müssen sich wieder nach unten orientieren. "Wir können die Tabelle lesen und ziehen daraus die richtigen Schlüsse", sagte Sportchef Rouven Schröder von Mainz 05.

Drei Punkte Vorsprung auf Rang 16 hat der Karnevalsverein. Vor exakt einem Jahr lag der VfB Stuttgart fünf Punkte voraus — und stieg am Ende der Saison ab, sogar direkt. Durch viele Gegentore in der Rückserie ist auch der FC Augsburg mit aktuell 28 Punkten wieder in die Bredouille geraten. Torhüter Marvin Hitz: "Das ist alarmierend."

Gelassener geht man mit der prekären Lage bei den Klubs um, die vom ersten Spieltag an mit dem Rücken zur Wand standen. "Die Situation ist immer noch brenzlig, aber wir funktionieren wieder als Mannschaft", sagte Wolfsburgs Nationalspieler Mario Gomez der "Sport Bild".

Und auch bei Werder Bremen macht sich Zuversicht breit, wie schon in den Vorjahren den Abstieg erneut vermeiden zu können. "Nach dem Verletzungspech in der Hinrunde sind wir nun eingespielter und lassen weniger Torchancen zu", betonte der zuletzt überragende Schlussmann Felix Wiedwald.

Doch einen Klub muss es ja erwischen, aber diesem "Nachsitzer" kann die Statistik Mut machen: Seit der Wiedereinführung 2009 erwischte es in acht Runden nur die Erstligisten Energie Cottbus (2009) und Hertha BSC (2012).

(sid)
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