Saisonvorschau: Abstiegskampf Acht Teams kämpfen um Klassenerhalt

Düsseldorf · Noch ist der Optimismus bei allen 18 Klubs der Bundesliga stark ausgeprägt. Daran, am späten Nachmittag des 23. Mai 2015 zu den beiden Vereinen zu gehören, die direkt in die Zweite Liga oder als Tabellen-15. in die Relegation gehen müssen, denkt noch keiner. Und doch wird es mindestens zwei Klubs treffen. Am wenigsten wird Neuling Paderborn zugetraut. Dass der Aufsteiger das Schicksal der Braunschweiger teilt, die sich nur eine Saison im Fußball-Oberhaus halten konnten, ist wahrscheinlich.

 Der 1. FC Köln will sich nach dem Aufstieg in der Bundesliga etablieren.

Der 1. FC Köln will sich nach dem Aufstieg in der Bundesliga etablieren.

Foto: dpa, hka jhe

Hertha BSC Die Berliner haben im Angriff an Substanz verloren. Adrian Ramos wechselte nach Dortmund, der zunächst an den Hamburger SV nur ausgeliehene Pierre-Michel Lasogga bleibt bei den Hanseaten. Sieben Spieler sind neu im Kader von Trainer Jos Luhukay. Der Niederländer muss die Spielweise seines Teams verändern, denn einen wie Ramos kann man nicht ersetzen.

Chancen auf den Klassenerhalt: 5/5

VfB Stuttgart Der größte Hoffnungsträger auf eine ruhigere Saison als zuletzt (Rang 15) trägt während der Spiele kein Trikot. Armin Veh wird es richten, davon sind die Schwaben überzeugt. Er sei nicht zurückgekommen, um Zwölfter zu werden, sagte der Cheftrainer, der 2007 mit den Stuttgartern den Titel holen konnte. Davon ist die Mannschaft um Führungsspieler Christian Gentner weit entfernt. In der vergangenen Saison hatten zu viele Spieler die Bedeutung des Wortes "Teamgeist" nicht verinnerlicht.

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Chancen auf den Klassenerhalt: 4/5

FC Köln Trainer Peter Stöger, ein Österreicher, und Manager Jörg Schmadtke, ein Düsseldorfer, haben den 1. FC Köln zurück ins Oberhaus gebracht. Die Aufstiegsmannschaft blieb zusammen, gut sieben Millionen Euro wurden in neue Spieler investiert. Für das Toreschießen wurden Japans WM-Teilnehmer Yuya Osako (1860 München) und Simon Zoller (Kaiserslautern) verpflichtet. Sie müssen zunächst Patrick Helmes, einen der wenigen gestandenen Erstligaprofis im Team, ersetzen. Der Torjäger fällt mit einem Knorpelschaden in der Hüfte aus. Auch wenn in Köln mancher schon wieder vom internationalen Fußball träumt, betont Trainer Stöger: "Unser Ziel ist Platz 15."

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Chancen auf den Klassenerhalt: 3/5

FSV Mainz Die erste Enttäuschung hat der Klub schon hinter sich. In der Qualifikation zur Europa League war der griechische Erstligist Tripolis unerwartet zu stark. In Verteidiger Zdenek Pospech sowie den Angreifern Eric Maxim Choupo-Moting (Schalke/zehn Tore) und Nicolai Müller (Hamburg/neun) haben die Mainzer Stammspieler verloren. Nach fünf Jahren Thomas Tuchel ist entscheidend, wie schnell der neue Trainer Kasper Hjulmand den Zugriff auf die Spieler schafft.

Chancen auf den Klassenerhalt: 3/5

Werder Bremen

Für Trainer Robin Dutt ist der Abstiegskampf kein Thema. "Da macht man sich zu klein als Werder Bremen. Ich glaube schon, dass wir mit den Möglichkeiten hier gut im Geschäft bleiben können", sagte der 49-Jährige. Der Weggang von Aaron Hunt, den es nach 13 Jahren an der Weser nach Wolfsburg zog, wiegt schwer. Die Schwachstelle ist der Angriff, in dem bislang nur Franco di Santo überzeugen konnte.

Chancen auf den Klassenerhalt: 3/5

Seit 2009 gehört Freiburg zu den 18 Topklubs - daran soll sich nichts ändern. Trainer Christian Streich hat den Vorteil, dass im Breisgau die Entscheider den Blick fürs Machbare nicht verlieren. Größter Verlust ist der Wechsel von Jungnationalspieler Matthias Ginter (20/Dortmund), der eine Lücke ins Abwehrzentrum reißen könnte.

Chancen auf den Klassenerhalt: 2/5

Eintracht Frankfurt

Neben Trainer Armin Veh verließen fünf Stammspieler den Klub, dessen Stärke die Abwehr ist. Der neue Coach Thomas Schaaf betreut nach einem Jahr Auszeit nun erstmals kein Bremer-Team, arbeitet dennoch mit einem ehemaligen Weggefährten: Stürmer Nelson Valdez (zuletzt Olympiakos Piräus) soll für Tore sorgen.

Chancen auf den Klassenerhalt: 2/5

SC Paderborn

"Wir sind der krasseste Außenseiter der Bundesliga-Geschichte", sagt Paderborns Trainer André Breitenreiter. Da der Glaube angeblich Berge versetzen kann, geht der Aufsteiger ganz kess davon aus, nach dem letzten Spieltag der 52. Saison am 23. Mai 2015 sich weiter Bundesligist nennen zu dürfen. Junge, hungrige Spieler sollen den Traum wahr werden lassen. Ob die Qualität ausreicht, muss bezweifelt werden. Bleiben die Resultate zu Beginn aus, wird Euphorie schnell zu lähmendem Frust.

Chancen auf den Klassenerhalt: 1/5

(RP)
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