Facebook, Twitter, Instagram Auch im Urlaub pflegen die Bundesliga-Stars ihre Marke

Die Bundesliga-Stars machen Urlaub und lassen die Welt via Facebook, Instagram und Co. daran teilhaben. Das ist gut - vor allem für die eigene Marke.

Jerome Boateng zelebriert einen Touchdown im Pool, Pierre-Michel Lasogga schwitzt im Kraftraum, und Christoph Kramer gönnt sich einen Schluck Gin mit Blick auf den afrikanischen Sonnenuntergang: Die Bundesliga-Stars machen Urlaub und lassen die Welt via Facebook, Instagram und Co. daran teilhaben. Die privaten Einblicke sind Gold wert - für das eigene Image, den eigenen Marktwert und damit auch das eigene Konto.

"Diese Posts auf den Social-Media-Kanälen sind ein enorm wichtiges Instrument, um Fanbindung zu erzeugen", sagte Stefan Mellin von der Hamburger Kommunikationsagentur kaliber5 dem SID: "Dadurch lassen die Sportler Nähe zu, die 'Barriere' zu den Fans wird kleiner, und man lässt sie teilhaben an einem Leben, das die Anhänger bewundern."

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Fanbindung, das wissen die Profisportler, ist aber längst auch zu einem finanziellen Faktor geworden. Sie ist "mit das oberste Gut. Große Popularität kann ein Plus bei Vertragsverhandlungen sein", sagte Mellin und erklärte: "Der Sportler kann in solchen Gesprächen mit Vereinen anführen: 'Hier bin ich, das ist mein positives Image, das kauft ihr im Paket mit meiner sportlichen Leistung, und das bringt euch unterschiedliche Vorteile'." Auf dieser Grundlage könne der Sportler dann bessere Konditionen fordern, und "die Vereine kommen den Spielern dann häufig entgegen".

Dass die vielen Fotos und Formulierungen der Fußballprofis häufig der Idee und Philosophie einer professionellen Marketing-Agentur entstammen, ist kein Geheimnis. Bei allem Vermarktungsinteresse sei die Selbstdarstellung der Stars aber nicht zwangsläufig inszeniert. "Es ist eine Generation, die Social Media nutzt und damit groß geworden ist", sagte Professor Gerd Nufer, Direktor des Deutschen Institutes für Sportmarketing, dem SID.

Nicht jeder Spieler arbeitet im Netz mit einer Agentur zusammen. "Manche Spieler betreiben ihren Online-Auftritt noch in Eigenregie. Dabei entstehen oft auch gute Sachen. Das kommt auch der Authentizität zu Gute, denn die ist ein sehr wichtiger Faktor", sagte Mellin.

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Die großen Namen der Branche wie die Weltmeister Boateng, Mario Götze oder Mesut Özil greifen bei ihren Posts aber längst auf professionelle Unterstützung zurück und lassen dabei - häufig beiläufig wirkend - immer wieder auch Gegenstände mit dem Logo ihrer privaten Sponsoren im Bild auftauchen. "Das ist ein schmaler Grat, man darf es nicht übertreiben. Irgendwann ist eine Grenze erreicht, dann ist es nicht mehr authentisch", sagte Nufer.

(sid)
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