Drei Jahre nach Suizidversuch Rafati beschuldigt Fandel und Krug des Mobbings

Hannover · Der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Babak Rafati lässt knapp drei Jahre nach seinem Suizidversuch kein gutes Haar an den Verantwortlichen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) und bezichtigte den deutschen Schiedsrichterboss Herbert Fandel sowie Kommissionsmitglied Hellmut Krug des Mobbings.

Chronologie zu Babak Rafatis Selbstmordversuch
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Foto: dapd, Thomas Lohnes

"Ich habe Fehler gemacht, Klartext geredet und dann ging es los mit dem systematischen Mobbing. Systematisches Mobbing, und ich sage das, weil es die Wahrheit ist", sagte Rafati der Neuen Presse in Richtung der beiden Schiedsrichter-Funktionäre.

Von Depressionen geplagt hatte Rafati sich am 19. November 2011 das Leben nehmen wollen. Seine Assistenten fanden ihn vor der Partie 1. FC Köln gegen den FSV Mainz 05 leblos in der Badewanne eines Kölner Hotels und setzten rechtzeitig einen Notruf ab.

Reaktionen auf Rafatis Selbstmordversuch
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Foto: dapd

Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf den Selbstmord des ebenfalls depressiven Nationalspielers Robert Enke griff Rafati auch den ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger scharf an. "Das kotzt mich an, wenn einer wie er sagt: Hand aufs Herz. Und lässt dann die Hände in der Hosentasche", sagte Rafati zur Rede Zwanzigers bei Enkes Trauerfeier 2009 in Hannover.

Nichtsdestotrotz will Rafati wieder auf den Platz zurück. Sein Traum ist ein Job als Schiedsrichter "in Asien, in arabischen Ländern, das interessiert mich unheimlich", sagte Rafati. Auch einen Schiedsrichterposten in den USA würde er machen. Ein Comeback in Europa oder sogar Deutschland schloss der frühere FIFA-Schiedsrichter jedoch aus.

(sid)
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