Bayer Leverkusen Bayer und Bellarabi mit Vollgas zum Auftaktsieg

Dortmund · Bayer Leverkusen hat in der Bundesliga einen Blitzstart mit dem schnellsten Tor der Bundesliga-Geschichte hingelegt. Aber die Gedanken kreisten nach dem 2:0 bei Borussia Dortmund bereits um die Champions League.

Die schnellsten Tore der Bundesliga
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Die schnellsten Tore der Bundesliga-Geschichte

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Foto: afp, agz

Von der historischen Bedeutung seines Tores erfuhr Karim Bellarabi erst nach dem Abpfiff. "Nur neun Sekunden?", fragte der Deutsch-Marokkaner völlig erstaunt im Sky-Interview unmittelbar nach dem Abpfiff. "Das macht mich stolz. Ich habe einfach draufgehalten, plötzlich war er drin", berichtete der 24-Jährige nach dem 2:0 (1:0) von Bayer Leverkusen bei Borussia Dortmund und kehrte nach den schnellsten Tor der Bundesliga-Geschichte direkt wieder auf den Boden der Realität zurück. "Aber viel wichtiger ist, dass wir gewonnen haben."

Der neue Trainer Roger Schmidt verriet derweil mit einem spitzbübischen Lächeln, dass der frühe Treffer nach einem überfallartigen Angriff kein Zufall war. "Wir hatte das vorher besprochen, wollten sofort nach vorn spielen und ein Zeichen setzen", so der Bayer-Coach. Dass der Ball schon nach wenigen Sekunden im Dortmunder Gehäuse einschlägt, davon konnte Schmidt bei seinem spektakulären Bundesliga-Debüt allenfalls träumen.

Bellarabi erzielt schnellstes Tor der Bundesliga-Geschichte
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Bellarabi erzielt schnellstes Tor der Bundesliga-Geschichte

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"So einen Start hätte man sich nicht schöner malen können", äußerte Schmidt. Wir haben heute vieles richtig gemacht, das war eine außergewöhnliche Leistung. Die Mannschaft hat gekämpft, als ginge es um alles", so der 47-Jährige nach dem dritten Leverkusener Sieg in den vergangenen fünf Gastspielen in Dortmund.

Mit einem Tor in der ersten Minute und eines in der letzten Minute von Stefan Kießling (90.+5) belohnte sich die Rheinländer, die sich den 80.667 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion, nicht nur mit einem neuen Trainer, sondern auch mit neuer Spielphilosophie, neuer Mentalität und Leidenschaft präsentierten.

Schneller Ballbesitz und schnellster Weg zum gegnerischen Tor lautet die Taktik, die der Spielweise des BVB gleichkommt. Nur Bayer setzte die Vorgaben konsequent um und siegte am Ende verdient. "Das hat jedoch viel Energie und Kraft gekostet, aber der Wille war spürbar. So müssen wir auch die nächsten Spiele angehen", betonte Torschütze Kießling.

"Kopenhagen ist wichtiger"

Die "riesige" Freude von Bayer-Sportchef Rudi Völler über die Vorstellung und dritten Sieg im dritten Pflichtspiel der neuen Saison währte nur kurz. "Das Spiel gegen Kopenhagen am Mittwoch ist noch einen Tick wichtiger. Das ist das wichtigste Spiel der Hinrunde", appellierte der Ex-Nationalspieler mit Blick auf das Qualifikations-Rückspiel zur Champions League (Hinspiel 3:2) gegen den FC Kopenhagen (20.45 Uhr/Live-Ticker?).

"Es steht viel auf dem Spiel. Wir wollen in der Champions League spielen und wissen, dass wir uns das hart erarbeiten müssen", warnte Schmidt. Der Sieg in Dortmund "mit einer Top-Leistung gegen eine Top-Mannschaft" dürfte dem 47-Jährigen bei der Vorbereitung in die Karten spielen.

Auch die größere Bundesliga-Erfahrung des gleichaltrigen Dortmunder Kollegen Jürgen Klopp half den Borussen am Samstag nicht. "Das erste Tor ist unerklärlich. Wir waren nicht wach. Den Schuh zieh ich mir an, denn für die Einstellung bin ich zuständig. Der Start war so schlecht, denn können die Jungs nicht allein verbockt haben", sagte Klopp.

Das Tor habe das Spiel des BVB in den ersten 20 Minuten dramatisch beeinflusst, resümierte Klopp. Trotz des Aufbäumens gegen die drohende Heimpleite fanden die Westfalen den Faden bis zum Ende nicht mehr. Nur eines wusste der Dortmunder Coach nach dem Schlusspfiff genau: "So etwas wie in den ersten neun Sekunden wird nicht mehr vorkommen."

(sid)
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