Leverkusen - München 1:1 Bayern begnügt sich mit einem Punkt

Leverkusen (RPO). Bayern München hat eine Vorentscheidung im Titelrennen der Fußball-Bundesliga verpasst. Drei Tage nach der magischen Nacht von Manchester musste sich die Elf von Trainer Louis van Gaal nach einer durchwachsenen Vorstellung mit einem 1:1 (0:0) im Spitzenspiel beim Herbstmeister Bayer Leverkusen begnügen.

Leverkusen - Bayern München: Einzelkritik
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Immerhin baute der Rekordmeister den Vorsprung auf Schalke 04, das wenige Stunden zuvor bei Hannover 96 (2:4) gepatzt hatte, auf zwei Zähler aus. Die Leverkusener, die seit vier Spielen ohne Sieg sind, bleiben Dritter. Bei sechs Punkten Rückstand auf die Münchner muss die Werkself, die seit elf Ligaspielen auf einen Sieg gegen den FC Bayern wartet, ihre Titelhoffnungen begraben.

Nach einem verwandelten Foulelfmeter von Arjen Robben (51.) hatten die Bayern zwischenzeitlich auf der Siegerstraße gelegen, doch Arturo Vidal schaffte für Leverkusen noch den Ausgleich (59.).

"Wir können mit dem Punkt leben, denn wir sind weiter Tabellenführer. Mit zwei Punkten Vorsprung haben wir vier Spieltage vor Saisonende gute Chancen auf die Meisterschaft", sagte Bastian Schweinsteiger nach dem Abpfiff und merkte an, dass es drei Tage nach dem schweren Spiel bei Manchester United nicht einfach gewesen sei, gegen eine spielstarke Mannschaft zu bestehen.

Wenn auch nicht auf dem Spielfeld, hatte es für Leverkusen jedoch vor der Partie im Tauziehen um Toni Kroos eine Niederlage gegeben. Der Jung-Nationalspieler kehrt im Sommer definitiv nach München zurück. "Die Bayern haben uns heute noch einmal ganz klar bestätigt, dass Toni zurückkehren muss", sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler im Interview mit Liga total.

Kroos meinte nach dem Match gegen seinen alten und künftigen Arbeitgeber Klub: "Wir haben viele Chancen gehabt und hätten einen Sieg verdient gehabt. Nun müssen wir schauen, dass wir den dritten Platz erfolgreich verteidigen."

Vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena nahm die Partie nach einer langweiligen ersten Halbzeit erst in den zweiten 45 Minuten Fahrt auf. Phasenweise entwickelte sich dabei ein offener Schlagabtausch.

Danach hatte es zunächst nicht ausgesehen. Den Münchnern waren die Strapazen aus dem Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals bei Manchester (2:3) anzumerken. Zwar war das Starensemble um Ballhoheit bemüht, allerdings fehlte ein wenig die Spritzigkeit. Insbesondere von den beiden Superstars Robben und Franck Ribery ging in der ersten Halbzeit zu wenig Gefahr aus.

Dabei hatte Bayer in den ersten 20 Minuten sehr respektvoll agiert und den Gästen das Spielgeschehen überlassen. In dieser Phase kam es auch zur besten Münchner Chance im ersten Durchgang, als Nationalstürmer Mario Gomez frei durch war, den Ball aber links neben das Tor setzte. Gomez war für den zuletzt schwachen Thomas Müller, der erstmals in dieser Saison nicht in der Anfangsformation stand, ins Team gekommen.

Mitte der ersten Halbzeit wurden die Leverkusener mutiger und kamen auch zu ersten Chancen. Der Schweizer Eren Derdiyok zwang den früheren Bayer-Schlussmann Jörg Butt mit einem Kopfball in der 32. Minute zu einer Parade. Die größte Chance in den ersten 45 Minuten besaß aber Derdiyoks Landsmann Tranquillo Barnetta, der nach Flanke von Kroos den Außenpfosten traf.

In der zweiten Halbzeit wurde Bayer kalt erwischt. Nach einem Foul von Gonzalo Castro an Ribery zeigte Knut Kircher auf den Elfmeterpunkt (50.). Robben nutzte das Geschenk und traf zum 0:1. Für den Niederländer war es der elfte Saisontreffer.

Die Bayern-Führung hielt aber nur acht Minuten. Dann setzte Kroos einen 20-m-Freistoß an den Pfosten. Der Abpraller landete bei Stefan Kießling, der mit einem Schussversuch scheiterte, ehe der Ball zu Vidal kam, der zum 1:1 traf (59.). Bereits zwei Minuten zuvor hatten die Leverkusener Fans den Torschrei auf den Lippen, als ein Kopfball von Kießling an den Pfosten ging und dann vom Rücken Butts fast ins Tor getrudelt wäre. In der Nachspielzeit hätten die Gäste einen Elfmeter zugesprochen bekommen müssen, Hans Sarpei riss den eingewechselten Müller am Arm zurück.

Bei den Leverkusenern wussten Stefan Reinartz, der für den verletzten Abwehrchef Sami Hyypiä in die Innenverteidigung rückte, und Vidal zu gefallen. Aufseiten der Bayern verdienten sich Butt und Martin Demichelis die Bestnoten.

(SID/chk)
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