Verdacht auf Brandstiftung Bayerns Breno in psychologischer Betreuung

München (RPO). Nach dem Hausbrand beim Münchner Fußball-Profi Breno hat der Fall am Freitag dramatische Züge angenommen. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt gegen den brasilianischen Abwehrspieler wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung.

Bundesliga 11/12: Brenos Haus abgebrannt
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Nach der derzeitigen gutachterlichen Stellungnahme liege ein "Anfangsverdacht für ein vorsätzliches Handeln vor", es sei davon auszugehen, "dass es sich bei dem Brand um kein zufälliges Ereignis handelt", bestätigte Staatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch.

Laut eines Berichts des Münchner Merkur wurde der Brasilianer auf Veranlassung des FC Bayern ins Max-Planck-Institut für Psychiatrie betreut, wo einst Bayern-Profi Sebastian Deisler wegen Depressionen behandelt worden war.

Der Klub bestätigte der Zeitung, dass man dem Verteidiger geraten habe, sich in psychologische Betreuung zu begeben. Breno sei einmal im Institut gewesen, nun aber wieder zuhause. Hintergrund ist nach Merkur-Angaben, dass Breno wegen wiederholter Knieschmerzen um die Fortsetzung seiner Karriere bange.

Brenos Villa im Münchner Vorort Grünwald war in der Nacht auf Dienstag vollständig ausgebrannt. Der 21-Jährige, bürgerlich Vinicius Rodrigues Borges, befand sich zum Zeitpunkt des Brandes alleine im Haus, brachte sich aber rechtzeitig in Sicherheit. Er erlitt eine leichte Rauchvergiftung. Der Brand war nach Angaben der Feuerwehr im Gästezimmer im Keller ausgebrochen. Brenos Frau Renata und die drei Kinder hatten sich zum Zeitpunkt des Brandes nicht in der Villa befunden.

Breno, der mittlerweile von einem Anwalt vertreten wird, muss sich nun auf unangenehme Fragen der Ermittlungsbehörden einstellen. "Wir werden ihn sicher mit den neuen Fakten konfrontieren und ihm die Gelegenheit geben, sich dazu zu äußern", sagte Steinkraus-Koch.

Es könne immer noch sein, dass es sich um einen technischen Defekt gehandelt habe, ergänzte er. Allerdings legt das Einleiten von Ermittlungen wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung nahe, dass die Staatsanwaltschaft davon oder von Fahrlässigkeit nicht ausgeht.

Der FC Bayern zeigte sich in einer Stellungnahme am Freitag "überrascht von der neuen Situation", teilte aber auch mit, dass er sich mangels Informationen nicht weiter dazu äußern könne. Weiter schrieb der Klub: "Die Verantwortlichen des Klubs haben sich sofort nach Bekanntwerden rund um die Uhr um Breno und seine vierköpfige Familie gekümmert, wir werden dies auch weiterhin tun."

(SID/rüb)
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