Hertha BSC Berlin - Borussia Dortmund 6:2 (3:0) Befreiungsschlag für Hertha

Berlin (rpo). Hertha BSC Berlin hat sich im Abstiegskampf mit einem fulminantem 6:2 (3:0) gegen Angstgegner Borussia Dortmund Luft verschafft. Für die Dortmunder bedeutet die Niederlage einen herben Rückschlag im Kampf um einen Uefa-Cup-Platz.

Die Berliner setzten sich gegen Borussia Dortmund mit 6:2 (3:0) durch, blieben im sechsten Heimspiel in Folge unbesiegt und unternahmen einen Riesenschritt Richtung Klassenerhalt. Die spielerisch enttäuschenden Westfalen mussten im Kampf um den Uefa-Cup-Platz einen herben Rückschlag hinnehmen.

Vor 56.307 Zuschauern erzielten Sebastian Kehl per Eigentor (7. ), Marcelinho (19.), Fredi Bobic mit seinem sechsten Saisontor (37. ), Artur Wichniarek (57.), Andreas Neuendorf (86.) und Nando Rafael (90.) die Tore für die Hausherren. Der eingewechselten Ewerthon konnte in der 52. und in der 80. Minute für die Borussen verkürzen. Den beiden ersten Berliner Toren gingen jeweils Fehler von Dortmunds schwachem Keeper Guillaume Warmuz voraus. Beim BVB spielten die zuletzt angeschlagenen Mittelfeldstrategen Tomas Rosicky und Torsten Frings von Beginn an, ohne dem Spiel ihrer Mannschaft aber die erhofften Impulse zu geben.

Warmuz patzte

Die Gastgeber trumpften in der ersten Halbzeit ähnlich auf wie im letzten Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (3:0) und führten nach 45 Minuten erneut mit 3:0. Wieder einmal eröffnete ein Freistoß des überragenden Marcelinho den Torreigen. Warmuz lenkte eine Hereingabe auf den Fuß von Kehl, von wo aus der Ball ins Tor trudelte. Beim 2:0 überwand Marcelinho den Franzosen mit einem harmlosen Flachschuss ins lange Eck. Vor dem 3:0 konnte Nationalspieler Bobic den Ball aus kurzer Distanz ohne Bedrängnis per spaktakulärem Seitfallzieher in die Massen schlagen.

Die Dortmunder, bei denen Abwehrspieler Guy Demel wegen einer Muskelverletzung kurzfristig ausgefallen war, wirkten nach dem frühen Gegentor wie geschockt. Zwar zog Rosicky im Mittelfeld wieder seine Kreise, doch zu oft suchte der Tscheche seinen Landsmann Jan Koller, der bei Herthas Alexander Madlung in besten Händen war. Bis zur Pause besaßen die Westfalen lediglich zwei Chancen nach Kopfbällen von Koller (34. und 37.)

Glückliches Händchen mit Ewerthon

Nach dem Wechsel brachte Dortmunds Trainer Mathias Sammer in Ewerthon einen zweiten Stürmer und sollte damit belohnt werden. Der kleine Brasilianer sorgte mit seinen Anschlusstreffer in der 52. und der 80. Minute für Ergebiskosmetik aus Sicht der Gäste. Gefährlicher blieb jedoch Berlin, das in der 54. Minute nach einem Pfostenschuss von Marcelinho und in der 56. Minute nach einer sehenswerten Direktabnahme von Bobic noch gute Gelegenheiten hatte. In der 57. Minute verschaffte der Pole Artur Wichniarek dem Zittern der Hertha Fans endgültig ein Ende als er per Rechtsschuss das vorentscheidene 4:1 erzielte.

Bei den Berlinern gehörten Spielmacher Marcelinho und Abwehrspieler Madlung der Koller stets im Griff hatte, zu den herausragenden Akteuren. Bei Dortmund überzeugte lediglich Koller durch Einsatzfreude.

STIMMEN ZUM SPIEL:

Trainer Hans Meyer (Hertha BSC Berlin): "Wir haben heute das Glück gehabt, so viele Tore erzielen zu können. Zudem haben wir die Treffer dazu genutzt, taktisch klug zu spielen. Vor allem in der ersten Halbzeit stimmte die Einstellung, wir haben viele Zweikämpfe gewonnen. Alexander Madlung hat gegen Jan Koller ein sehr starkes Spiel gemacht. Wir haben unsere Gegner in diesem Jahr schon oft aufgebaut, doch heute hat uns Dortmund geholfen. Sechs Tore gegen Dortmund, so gut sind wir normalerweise nicht."

Trainer Matthias Sammer (Borussia Dortmund): "Hertha war heute galliger, hat von Anfang an die Zweikämpfe gesucht. Ich bin vom Abwehrverhalten der ganzen Mannschaft enttäuscht, allerdings muss ich auch sagen, dass mein Team bis Berlin moralisch was Großartiges geleistet hat. Nach dem 2:6 ist es unsinnig vom Uefa-Cup zu reden. Fußball ist Tagesgeschäft, heute kannst du der Depp sein und morgen wieder der Held."

STATISTIK ZUM SPIEL:

Hertha BSC Berlin - Borussia Dortmund 6:2 (3:0)

Berlin: Fiedler - Friedrich, Madlung, Simunic, Cagara - Dardai, Schmidt - Pinto, Marcelinho (78. Neuendorf) - Bobic (89. Rafael), Wichniarek (66. Goor)

Dortmund: Warmuz - Evanilson, Reuter (77. Ricken), Madouni, Jensen (46. Ewerthon) - Rosicky (82. Odonkor), Kehl, Frings, Dede - Gambino, Koller

Schiedsrichter: Fandel (Kyllburg)

Tore: 1:0 Kehl (7., Eigentor), 2:0 Marcelinho (19.), 3:0 Bobic (37.), 3:1 Ewerthon (52.), 4:1 Wichniarek (57.), 4:2 Ewerthon (80. ), 5:2 Neuendorf (86.), 6:2 Rafael (90.)

Zuschauer: 56.307

Beste Spieler: Madlung, Marcelinho - Koller

Gelbe Karte: Rafael (5/1)

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